Fr, 27.11.2020
Chicago: Technische Verkäufe tilgen Kursgewinne
Infobrief Pflanze

Die US-Weizenkurse holten in den ersten sechs Tagen der Berichtswoche kräftig Anlauf, um am 24.11.2020 den Wochenhöchststand von umgerechnet 189,30 EUR/t zu erreichen, der zudem das höchste Niveau seit zwei Wochen darstellt. Unterstützung kam von den lebhaften US-Exporten, die in der 47. Kalenderwoche mit 360.000 t am oberen Ende der erwarteten Spanne lagen. Zudem hatte Südkorea eine Ausschreibung über 80.600 t Mahlweizen veröffentlicht, der Meldungen zufolge, aus den USA geliefert werden soll. Zusätzlicher Kursauftrieb kam von den Feldbestandsbewertungen des USDA. Laut aktuellen Angaben befinden sich 43 % der Winterweizenkulturen in gutem bis ausgezeichnetem Zustand. Das entspricht einem Rückgang von 3 Prozentpunkten gegenüber Vorwoche und verfehlt damit die Erwartungen der Marktteilnehmer. Diese hatten stattdessen mit einer Anhebung der Feldbestandsbewertung um 1 Prozentpunkt zur Vorwoche gerechnet, was die Kurse kräftig nach oben trieb. Zuletzt knickten die Weizennotierungen dann aber so deutlich nach unten ab, dass sie auf Wochensicht ein Minus von umgerechnet 3,30 auf 181,80 EUR/t verbuchten. Der Auslöser für den kräftigen Rückgang waren technische Verkäufe und Gewinnmitnahmen im Vorfeld des US-Feiertages Thanksgiving. Zudem hob das russische Landwirtschaftsberatungsunternehmen SovEcon seine Exportprognose für 2020/21 um 1 auf 40,8 Mio. an.
Mais in Chicago dümpelte in der Berichtswoche vor sich hin und schloss zuletzt mit umgerechnet 139 etwa 2,20 EUR/t unter Vorwochenlinie. Zwar kamen kurstreibende Impulse von der regen Nachfrage nach US-Mais. Zudem stützten die Wetterentwicklungen in Südamerika. In wichtigen Anbaugebieten Argentiniens und Brasiliens ist es trotz einiger Regenfälle immer noch zu trocken. Da sich dort die Maispflanzen noch in frühen Entwicklungsstadien befinden, schürt die trockene Witterung die Sorge um Schäden an den jungen Pflanzen. Die kurstreibenden Impulse wurden aber durch Gewinnmitnahmen und technische Verkäufe vor einem US-Feiertag zunichte gemacht. Zudem belasten immer wieder die Bedenken um die Entwicklung der Corona-Pandemie.