Fr, 18.12.2020
Brotgetreidemarkt geht in den Winterschlaf
Infobrief Pflanze
Angetrieben von den Spekulationen um das Exportlimit und die neuen Exportsteuern in Russland schossen die Notierungen in Paris vor dem Wochenende nach oben und nahmen auch die Kassapreise mit. Viel Umsatz konnte das jedoch nicht mehr generieren. Weder Käufer noch Verkäufer zeigten großes Interesse. Die Mühlen hatten sich schon seit längerem zurückgezogen und nun verebbt auch die Gesprächsbereitschaft über die kommende Ernte. Auf der anderen Seite hat auch die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger massiv abgenommen. Zwar wurde der Preisrückgang der Vorwoche wieder ausgeglichen, aber eben nur zum Teil. Prompter Brotweizen frei Erfasser erzielt im Schnitt wieder 185 EUR/t, nach 183 EUR/t in der Vorwoche, kommt aber an der 187 EUR/t der 49. KW nicht heran. Vereinzelt laufen noch kleinere Geschäfte, aber der Fokus liegt auf der Abwicklung bestehender Kontrakte, was durch die anhaltend prekäre Situation am Logistikmarkt erschwert wird. LKW- und Schiffsfrachtraum sind knapp und teuer. Dem lebhaften Export tut dies keinen Abbruch. Allein in dieser Woche werden an der Ostsee knapp 200.000 t Weizen verladen. Insgesamt hat Deutschland bis zum 14.12.2020 rund 1,2 Mio. t Weichweizen in Drittländer vermarktet, das sind 12 % mehr als im Vorjahreszeitraum und deutlich mehr als das doppelte Volumen von 2018/19.