Fr, 08.01.2021
Brotgetreide: Langsamer Start mit stark steigenden Preisen
Infobrief Pflanze
Angetrieben von steigenden russischen Weizenpreisen und im Fahrwasser fester Mais- und Sojanotierungen bestätigten die Weizenkurse in Chicago und Paris über die Feiertage einen sehr festen Aufwärtstrend. Der Fronttermin erreichte ein Sechsjahreshoch. Das befeuerte auch am Kassamarkt die Preise. Allerdings kommt es nur selten zu Abschlüssen, denn die Preisvorstellungen der Käufer und Verkäufer klaffen derzeit nahezu unüberbrückbar auseinander. Die Umsätze sind in der ersten Woche des neuen Jahres erwartungsgemäß noch sehr überschaubar. Allerdings werden weiterhin Kontrakte stetig abgewickelt. Mühlen sind dem Vernehmen nach auf den Terminen Januar bis März größtenteils versorgt, zeigen nach dem Jahreswechsel allerdings wieder zunehmendes Kaufinteresse. Auch Exporteure kümmern sich vorrangig um die Abwicklung bestehender Kontrakte, rechnen jedoch in den kommenden Wochen wieder mit mehr Interesse. Sie hoffen auf Fortsetzung der Weizenlieferungen in die bisherigen Hauptabnehmerländer Iran, Saudi-Arabien sowie Nachfrage aus Nordafrika. Gleichzeitig ist auch hierzulande die Verfügbarkeit an Weizen, deutlich zurückgegangen. Erzeuger haben in den zurückliegenden Wochen so viel wie noch nie vermarktet. Obgleich die Hälfte des Wirtschaftsjahres noch vor uns liegt, soll vor allem in den hafennahen Regionen nur noch ein Fünftel der Weizenernte unverkauft sein. Die Erzeugerpreise für Mahlweizen legten im Vergleich zur letzten Jahreswoche 2020 um 5-6 EUR/t zu, Brotroggen verteuerte sich um 4 auf 147,25 EUR/t.