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Fr, 03.02.2023

Futtergetreide: Stetiger Umsatz, aber auf Sparflamme

(AMI) Kaufinteresse an Futtergetreide besteht beständig, aber die Umsätze sind weitaus geringer als in den Jahren zuvor. Schwindende Mischfutterherstellung und geringe Konkurrenz im Exportgeschäft sind limitierende Faktoren.

Der Futtergetreidemarkt ist nur ein wenig lebhafter als der Brotgetreidemarkt, aber immerhin ordern hier Mischfutterhersteller kontinuierlicher. Im Fokus stehen hauptsächlich prompte Partien, was dem Kaufverhalten der Landwirte für Mischfutter angepasst ist. Auch diese ordern eher verhalten aufgrund der unsicheren Preisentwicklung ohne eindeutige Richtung. Die Mengen sind jedoch gering, was auch den schwindenden Tierbeständen geschuldet ist. Die Anzahl der Rinder hatte bei der Viehzählung im November 22 nur unwesentlich (0,4 %) gegenüber Vorjahreszeitpunkt abgenommen, allerdings gab es 10 % weniger Schweine. Vor allem der Bestand an Mast- und Zuchttieren schrumpfte immens (jeweils 12 %). Insgesamt sind das 2,4 Mio. Schweine weniger. Zudem soll es nach Aussage der MEG weniger Legehennen und Puten geben. Das ist allerdings nicht der einzige Grund für geringe Handelsaktivitäten, denn die Produktion von Mischfutter reduzierte sich im Juli/November 2022 nur um 7 %, während der Einsatz von Getreide sogar um 10 % zurückging, sodass der Anteil auf 48,3 % (Vorjahr: 50 %) schrumpfte. Mischfutterhersteller ordern kontinuierlich und es laufen aktuell auch überregional Futtergetreidelieferung in die westdeutschen Veredlungsregionen. Für die kommenden Monate wird es weiterhin Kaufinteresse geben, denn der Bedarf bis zum Anschluss an die nächste Saison ist nicht gedeckt.

Gerste und Futterweizen werden in sehr überschaubaren Mengen gehandelt, der Einsatz im Mischfutter ist bislang 128.500 t bzw. 349.000 t geringer als im Vorjahreszeitraum. Mais wurde demgegenüber 11 % mehr eingesetzt, was aber auch nur einem Plus von 111.200 t entspricht.

Obwohl regional noch bis zu einem Drittel des Futtergetreides unverkauft in Lagern sein soll, ist das Angebot nur gering. Die Vermarktung ist jedoch getrübt, denn die Preisverluste der vergangenen Wochen (rund 8 % seit Jahresbeginn) drücken die Stimmung und die kurzzeitige Aufwärtstendenz der Mais- und Weizenkurse an den Terminbörsen erreichte die Erzeugerstufe kaum. Gerste konnte um 3,20 auf 233 (205-275) EUR/t zulegen, Futterweizen um 1 auf 259 (230-300) EUR/t und Triticale um 3,20 auf 246,50 (215-295) EUR/t, während Körnermais frei Erfasserlager einen Euro auf 270 (234-300) EUR/t verlor. Eine deutliche Befestigung der Getreidepreise halten Marktteilnehmer im Moment für wenig wahrscheinlich.

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