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Fr, 03.02.2023

Agrarmarkt international: Erneut Kälte in den USA und Dürre in Südamerika

(AMI) Die winterliche Witterung in den US-Anbaugebieten schürt die Angebotssorgen und stützt die US-Weizennotierungen. Mais profitiert von Verzögerungen der brasilianischen Feldarbeiten, welche die US-Exporte ankurbeln könnten

Die Maisnotierungen an der CBoT in Chicago konnten sich in der zurückliegenden Berichtswoche etwas befestigen. Am 01.02.2023 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 246,11 EUR/t, ein Plus von knapp 2 EUR/t auf Wochensicht.

Unterstützung erhielt die Notierung von der Aussicht auf eine Belebung der Nachfrage nach US-Exporten. Die Verzögerungen der brasilianischen Sojaernte verschieben die Maisanpflanzung im südamerikanischen Land weiter nach hinten, was den Zeitraum für US-Exporte verlängert, bevor die Nachfrage auf Partien aus Südamerika gelenkt wird. Derzeit liegen die Feldarbeiten und Vegetationsbedingungen in den Anbaugebieten Brasiliens und Argentiniens im Fokus der Marktteilnehmer. Brasilien dürfte mit prognostizierten 125,1 Mio. t Mais eine Rekordernte einfahren, ein Plus von 10,5 % zur vorangegangenen Saison. Nach Abzug des geschätzten inländischen Verbrauchs stünden Brasilien ein Exportvolumen von knapp 45 Mio. zur Verfügung. Des Weiteren kehrte im Laufe der Berichtswoche die Hitze und Trockenheit in den argentinischen Anbaugebieten zurück. Die Niederschläge zum Jahreswechsel und im Laufe des Januars brachten den von Dürre geplagten Beständen nur wenig Entlastung. Dem jüngsten Bericht der Getreidebörse von Buenos Aires nach befinden 39 % der Feldbestände in einem unterdurchschnittlichen Zustand, 7 Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor, aber immer noch 10 Prozentpunkte mehr als in der vorangegangenen Saison. Rund 12 % der Feldbestände befanden sich Ende Januar in einem überdurchschnittlichen Zustand, ein Plus von 7 Prozentpunkten zur vorigen Prognose, aber deutlich weniger als 2022 als zum selben Zeitpunkt als 31 % der Feldbestände in einem überdurchschnittlichen Zustand waren.

Indes befestigte sich auch die Weizenkurse in der zurückliegenden Berichtswoche. Am 01.02.2023 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 256,23 EUR/t und damit knapp 6 EUR/t über Vorwochenlinie. Die Notierungen profitierten von den verschlechterten Vegetationsbedingungen in den US-Anbaugebieten. Ein neuer Kälteeinbruch bedroht aktuell die Feldbestände besonders in Oklahoma, dem Staat mit der drittgrößten Weizenerzeugung innerhalb der USA.

Begrenzt wurden die Kursgewinne von der anhaltenden Konkurrenz auf dem Weltmarkt. Die Erhöhung des US-Leitzinses durch die Fed um 0,25 Prozentpunkte dürfte den US-Dollar weiter bestärken und die Attraktivität der US-Exporte weiter schmälern. Besonders russischer Weizen wird derzeit günstig in großen Mengen dem Weltmarkt zugeführt. Die russischen Weizenvorräte werden derzeit auf 22,1 Mio. t geschätzt, ein Plus von 42 % zum Vorjahr darstellt. In der Folge dürften das Tempo und die Menge der russischen Exporte in den kommenden Monaten weiter zulegen.

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