Fr, 17.05.2024
Anhaltend lebhafte Brotgetreide-Verkäufe
Erzeuger versuchen bei steigenden Geboten ihre Restpartien zu platzieren. Deutlich flotter ist die Abschlussbereitschaft für Vorkontrakte ex Ernte, da gibt es mehr Kaufinteresse.
Charakteristische Wettermärkte führen zu starken Schwankungen der Tagespreise und erschweren die Preisfindung auf Erfassungsstufe. Außerdem gibt es sehr große Unterschiede zwischen alt- und neuerntigen Partien. Prompte Nachfrage der Verarbeiter gibt es schon lange nicht mehr, der Export dümpelt vor sich hin, Neugeschäft auf Großhandelsstufe ist alterntig eher selten. Aber diese Partien sind billiger als ex Ernte. Also kauft der Erfassungshandel, wenn qualitativ ansprechende Brotgetreidepartien verfügbar sind und wird diese wohl genau so überlagern, wie es einige Erzeuger tun werden, die aktuell vorrangig Vorkontrakte ex Ernte abschließen, mit welcher Ware auch immer. Und da die Unsicherheit hinsichtlich der kommenden Ernte sehr groß ist, weil die Vegetationsbedingungen sehr heterogen sind, wird aktuell viel in die Bücher genommen.
Die Erzeugerpreise für Weizen haben einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Alterntig wird im Schnitt gegenüber Vorwoche ein Plus von 15 EUR/t verzeichnet, je höher die Qualitätsstufe, desto größer der Preissprung. Brotroggen legte um 13 EUR/t zu, aber Braugerste konnte sich nicht behaupten und verlor 0,40 auf 275 EUR/t. Selbst Qualitätshafer verteuerte sich um 6 auf 248,50 EUR/t zu und wird damit fast 40 EUR/t über Vorjahreslinie bewertet. Elite-Weizen liegt 16 EUR/t darüber und Qualitätsweizen 10 EUR/t. Prompter, alterntiger Brotweizen wird mit aktuell 197 (160-215) EUR/t knapp 10 EUR/t niedriger bewertet als vor einem Jahr, Brotroggen mit 154 (145-185) EUR/t gut 6 EUR/t.
Die Großhandelspreise für Weizen sind sogar noch deutlicher gestiegen. Qualitätsweizen franko Hamburg wird zur Lieferung im Mai mit 250 EUR/t bewertet und damit 14 EUR/t über Vorwochenniveau. Brotweizen wird dort mit 230 EUR/t rund 8 EUR/t höher bewertet. Die Mühlen in Westfalen zahlen mit 232 EUR/t sogar 12 EUR/t mehr. Demgegenüber wird Roggen vernachlässigt und weist mit 202 EUR/t zur Vorwoche ein Plus von 4 EUR/t auf. Franko Niederrhein werden für alterntigen Brotweizen rund 30 EUR/t weniger gezahlt als für Partien zur Lieferung im September, die 260 EUR/t erzielen. Braugerste franko Oberrhein wird alterntig mit 360 EUR/t offeriert und neuerntig zu 315 EUR/t gesucht. (Quelle: AMI)