Fr, 24.05.2024
Regionaler Marktkommentar
Am Getreidemarkt können sich die Preise für prompte Ware nicht mehr als behaupten. Alles schaut aktuell auf die kommende Ernte. So konnten die Preise Ex-Ernte regional weiter zulegen und den Entwicklungen der Wettermärkte an den Börsen folgen. Hier spielten Meldungen aus dem Süden Russlands eine fordere Rolle, da anhaltender Frost in den Regionen für Auswinterungsschäden sorgt. In Europa hat das Wetter für eine deutliche Verschiebung in Richtung Sommerungen gesorgt. Beispielsweise soll die Anbaufläche für Winterweizen in Deutschland im Vorjahresvergleich um 8 % gesunken sein (in Niedersachsen wohl noch deutlicher), was den Preisen ebenfalls zu Gute kommt. Abschlüsse stehen hinter den gestiegenen Kontraktpreisen bisher jedoch wenig. Offenbar herrscht bei Geber wie Nehmer noch Verunsicherung über die weitere Entwicklung.
Beim Raps haben sich die Preise auf Erzeugerebene stabil gehalten. Auch hier ist eine deutlich feste Stimmung an den Börsen zu erkennen, da die Anbaufläche nach neusten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes in Deutschland deutlich zurückgegangen ist (-6 %). Eine im Vorjahresvergleich deutliche schlechter eingeschätzte Ernte in Osteuropa stützt die Preise ebenfalls. Da der Ölsaatenmarkt zuletzt bekanntermaßen besonders volatil war, ist zum aktuellen Zeitpunkt jedoch kaum absehbar, ob sich die feste Stimmung bis zur Ernte durchsetzen kann.
Der Kartoffelmarkt hält sich unterdessen stabil. Es wird damit gerechnet, dass die alterntige Lagerware noch etwa 2 Wochen den Bedarf decken kann. Da das relativ warme Wetter den Absatz jedoch begrenzt, lassen sich aktuell kaum Preisaufschläge durchsetzen, zumal der LEH die Regale vermehrt mit importierter Frühware füllt.