Fr, 31.05.2024
Weizen setzt Kursanstieg fort, Mais klettert
Die Wetterkarten bleiben kurswirksamer Faktor. In der EU wachsen aufgrund der anhaltenden Niederschläge mittlerweile die Sorgen um Qualitätseinbußen.
Die Aufwärtsbewegung der Pariser Weizenkurse hält nun die vierte Woche in Folge an. Der Fronttermin September 24 schloss am 30.05. bei 258,50 EUR/t, auf Wochensicht zwar nur ein Plus von 0,25 EUR/t, zwischenzeitlich wurde mit 269 EUR/t jedoch der höchste Stand seit März 2023 erreicht.
Impulse lieferten, wie auch in den Wochen zuvor, vor allem die Wettervorhersagen auf der Nordhalbkugel. Trockenheit und Frost mindern die Ernteprognosen für Russland, obgleich die avisierten Niederschläge für die kommenden Tage etwas Dampf aus dem Börsenkessen nehmen. Außerdem ist die EU aufgrund des rasanten Kursanstieges viel zu teuer für den Weltmarkt, an dem es aktuell ohnehin an Ausschreibungen mangelt.
Auch für die EU gewinnen die Wetterkarten immer mehr an Bedeutung. So könnte es in Teilen Frankreichs und Deutschlands aufgrund der anhaltenden Niederschläge zu Qualitätsproblemen kommen. Die Aussichten in Polen und dem Baltikum sind hingegen günstig. Gemäßigte Temperaturen fördern die Entwicklung der Feldbestände, aber es dürfte in einigen Gebieten ruhig mal wieder regnen.
Der Fronttermin für Mais verlor zu Beginn der Handelswoche zunächst, konnte zuletzt aber klettern und mit 224 EUR/t das Vorwochenniveau um 12,25 EUR/t übersteigen.
Weniger Weizen in den Maghreb, mehr nach China
Die EU-Weichweizenexporte vom 01.07.2023 bis 26.05.2024 belaufen sich laut EU-Kommission auf 27,8 (28,4) Mio. t. Das ist ein Rückgang von gut 2 % gegenüber Vorjahreszeitraum. 3,77 Mio. t wurden nach Marokko verschifft, verglichen mit 4,68 Mio. t im Vorjahreszeitraum. Nigeria erhielt 3,04 (Vorjahr: 2,54) Mio. t, Algerien 2,54 (4,08) Mio. t, China 2,01 (1,04) Mio. t und Ägypten 1,52 (1,68) Mio. t. Allein diese fünf Länder stehen für knapp die Hälfte der EU-Weizenexporte. (Quelle: AMI)