Fr, 05.07.2024
Turbulente Frühkartoffeldispositionen wegen Nässe
Verbreitet viel Regen hat die Erntemöglichkeiten in Deutschland beeinträchtigt, sodass nicht immer wie geplant gerodet und geliefert werden kann. Flexibilität ist gefragt. Der Bedarf ist noch zu decken.
(AMI) Wie angekündigt wurden Kartoffeläcker in fast ganz Deutschland über das vergangene Wochenende ziemlich nass. Allerdings sind vor allem leichte Böden schnell wieder befahrbar. Ob die Kartoffeln dann in jedem Fall super aussehen, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Die Nässe hat noch einen weiteren Effekt: Die Stärkegehalte sinken und hier und da müssen Abreifemaßnahmen warten. Außerdem „blüht“ die Kraut- und Knollenfäule wieder auf – besonders im Biokartoffelanbau.
Soweit Beobachter in den Regionen befragt wurden, kann bisher die Nachfrage nach Speisekartoffeln bedient werden. Nachfrageseits ist der Speisekartoffelmarkt etwas ruhiger geworden, vor allem dort, wo nun die zweite Schulferienwoche angebrochen ist. Dadurch lässt sich der Markt aber nicht aus seinem Gleichgewicht bringen. Im Gegenteil – die Versorgung bleibt eher knapp und die Preise somit stabil. Ab Erzeuger gelten je nach Region für lose verladene Partien von annähernd festschaligen Kartoffeln 80,00 bis 85,00 EUR/dt.
Das Preisniveau ist also weiterhin sehr hoch und provoziert so Spekulationen über Anpassungen nach unten. Schon im Vorjahr wurden die aber auch Anfang Juli nur verhalten vorgenommen, sodass 2024 die Lage aus Erzeugersicht eigentlich noch sicherer sein dürfte. Denn die Flächenräumung im Südwesten ist mindestens so weit wie im Vorjahr – und da war sie besonders weit im Vergleich zu anderen Jahren. Im Burgdorfer Raum ist der Verkauf ebenfalls schon recht weit – deutlich weiter als 2023.