Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 05.07.2024

Regionaler Marktkommentar

Das Hauptthema am Markt ist und bleibt das Wetter und die damit verbundenen Auswirkungen auf die kommende Ernte. Vergangenen Sonntag wurden regional über 100 mm Niederschlag gemeldet. Mittlerweile liegen die durchschnittlichen Niederschlagsmengen für Niedersachsen seit Oktober 23 jeden Monat (abgesehen von März) deutlich über dem vieljährigen Mittel.
Bei der dadurch unterbrochenen Gerstenernte werden unterdessen meist durchschnittliche Erträge gemeldet und weil die Getreideernte auf der gesamten Nordhalbkugel begonnen hat, wird zunächst mit keinem weiteren Preisaufschwung gerechnet. Da die Nachfrage seitens der Verarbeiter weiter gering ist und die bereits geerntete Ware oft nachgetrocknet werden muss, konnte im Verlauf der Woche auch kein Aufschlag bei den Erzeugerpreisen verzeichnet werden. Im Gegenteil sorgen schwächelnde Matif-Kurse für Weizen und Mais eher für weiteren Druck. Grund dafür war unter anderem die Meldung des deutlich gesteigerten Maisanbaus in den USA.
Anders sieht es am Ölsaatenmarkt aus. Mit der startenden Rapsernte in der EU wird immer deutlicher, dass das Ertragsniveau vergleichsweise gering ausfallen wird. Zusätzlich wurden die Flächen deutlich reduziert, was in erster Linie in den schwierigen Bedingungen im Herbst begründet sein dürfte. Während deutschlandweit auf etwa 6 % weniger Fläche Raps angebaut werden, wird für Niedersachsen sogar von -15 bis -22 % Flächendifferenz zum Vorjahr gesprochen. Zusammen mit der schwachen Ernteaussicht Kanadas sorgten diese Meldungen für regelrechte Preissprünge an den Börsen. In Paris hat der Fronttermin unter der Woche somit wieder die 500 EUR/t Marke geknackt. Auf Erzeugerebene wurden mit durchschnittlich 11,60 EUR/t mehr als in der Vorwoche aufgerufen.
Bei den Kartoffeln verlief die Handelswoche hingegen in ruhigeren Bahnen. Während importierte Frühe immer seltener in den Regalen landen, nimmt das Angebot heimischer Ware weiter zu. Die Preise wurden zuletzt leicht zurückgenommen, bleiben jedoch mit 80 EUR/dt auf einem hohen Niveau. Allerdings bereitet auch hier das Wetter zunehmend Sorgen. Während teilweise Dämme freigespült worden sind, ist regional die Krautfäule weiter auf dem Vormarsch. Möglicherweise wird sich somit an der finalen Erntemenge trotz deutlich ausgeweiteter Anbaufläche kaum etwas ändern.

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