Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 12.07.2024

Braugerste 15 % unter Vorjahrespreis

(AMI) Derzeit wird Winterbraugerste und herbstgedrillte Sommergerste gedroschen, weitere Qualitäts- und Industriegetreide stehen wohl noch 1-2 Wochen auf dem Halm. Die Feldbestände sehen gut aus, aber mehrere Wochen Sonne und Trockenheit würden die Besorgnis aus dem Markt nehmen.

Mit den rückläufigen Terminmarktnotierungen können sich auch die Kassapreise nicht halten. Doch während sich in Paris der Fronttermin September in den zurückliegenden Tagen nach stetigem Auf und Ab um rund 2,50 auf 20,75 EUR/t ermäßigt hat, geben die Erzeugerpreise sehr unterschiedlich nach. Am Markt sind hauptsächlich Gebote für Partien der Ernte 24 im Gespräch.
Brotweizen wird im Bundesdurchschnitt mit 186,60 (160-195) EUR/t bewertet, 7,40 EUR/t unter Vorwochenlinie und 18 EUR/t preisgünstiger als zum Vorjahreszeitpunkt. Qualitätsweizen kostet 211,70 (189-220) EUR/t und damit 4,40 EUR/t weniger als in der 27. KW, aber auf gleicher Höhe wie vor einem Jahr. Brotroggen gibt um 5,40 auf knapp 127 EUR/t nach und weist damit zum Vorjahr ein Defizit von knapp 18 EUR/t auf. Braugerstenpreise gibt es aktuell nur wenige. Ex Ernte werden 239,50 (200-251) EUR/t genannt und damit 11 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Gegenüber den überdurchschnittlich hohen Preisen zum Vorjahreszeitpunkt sind das 42 EUR/t weniger. Aber sowohl das Verkaufsinteresse als auch die Kaufbereitschaft sind sehr gering. Erzeuger sehen jetzt mit bangem Blick auf die Wettervorhersagen, die anhaltend unbeständige Witterung vorhersagen. Das könnte zu Ertrags- und Qualitätseinbußen führen, auch wenn die Feldbestände aktuell gut dastehen. Deutsche Verarbeiter machen sich noch nicht wie ihre Berufskollegen in Frankreich Sorgen um das Ergebnis und halten sich daher mit der Bedarfsdeckung zurück.
Denn auch, wenn aktuelle Ernteschätzung des EU-Bauernverbandes mit einer sehr konservativen Schätzung von 117,5 Mio. t Weichweizen 6,4 % weniger avisiert als im Vorjahr und die aktuelle Prognose der EU-Kommission um 4 % verfehlt, sind die Aussichten auf eine ausreichende Versorgung über den Weltmarkt gut. Die Kommission geht ja weiterhin von überdurchschnittlicher Angebotserweiterung über Importe in Höhe von 5 Mio. t für die gesamte EU aus. Und Deutschlands Mühlen und Nahrungsmittelproduzenten benötigen laut Versorgungsbilanz der BLE rund 6 Mio. t Weichweizen. Den Anteil bekommen die Erzeuger auch mit einer Ernte von 19,6 Mio. t hin.

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