Fr, 12.07.2024
Rapspreise verlieren wieder deutlich
(AMI) Nach den zuletzt sprunghaftem Plus hat Raps in dieser Woche kräftig verloren. Unter Druck von sinkenden Soja-, Canola-, Pflanzenöl- und Rohölkursen blieb dem europäischen Rapskurs in Paris wenig Spielraum. Binnen vier Handelstagen gab er um knapp 22 EUR/t nach, sodass der notierte Schlusskurs am 11.07.24 mit 476,5 EUR/t über 24 EUR/t unter Vorwochenlinie lag. In ähnlichem Umfang gaben auch die folgenden Futures nach. Damit ist knapp die Hälfte der Gewinne der Wochen zuvor bereits wieder abgegeben worden.
Aufgrund der sehr geringen Umsätze am Kassamarkt wurden die Prämien auf Großhandelsstufe kaum verändert, sodass diese zusammen mit den Kursen an Boden verloren und der Marke von 500 EUR/t den Rücken gekehrt haben. Ölmühlen kaufen derzeit wenig und auch der Handel agiert äußerst verhalten. Die Unsicherheit über die Berechnung der Treibhausquoten mit Inbetriebnahme der UnionsDatenBank in der der Ersterfasser die THG-Werte für Raps angeben muss, bremst den Vertragsabschluss.
Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab Juli mit 482 EUR/t bei unveränderter Prämie rund 11 EUR/t weniger im Gespräch als in der Vorwoche. Franko Hamburg werden mit 467 EUR/t sogar 13 EUR/t weniger genannt. Auch auf Erzeugerstufe geht es abwärts. Partien der Ernte 2024 werden im Mittel mit 454,50 (430-475) EUR/t allerdings nur 5 EUR/t unter Vorwochenlinie bewertet. In wenigen Regionen, in denen die Rapsernte noch nicht begonnen hat, wird tatsächlich noch zwischen Raps der Ernte 23 und Raps der Ernte 24 unterschieden. Wobei in manchen die eine in anderen die andere höher bewertet wird. Mit den zuletzt etwas wärmeren Tagen reifen die Rapsfeldbestände rasch ab. In einigen Regionen, insbesondere auf leichten Standorten wurden erste Schläge geräumt und Erträge zwischen 30 dt/ha mit gleichzeitig guten Ölgehalten genannt. Allerdings gibt es auch geschädigte Feldbestände mit nur 20 dt/ha.