Fr, 19.07.2024
Hoffen auf die Weizenernte
Es braucht jetzt stabiles Wetter, damit die Weizenernte besser läuft als die Gerstenernte. Am Brotgetreidemarkt hat zuletzt der Druck vom Weltmarkt nachgelassen und die Preise am Kassamarkt tendierten leicht schwächer bis leicht fester.
(AMI) Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat am 17. Juli seine Juli-Schätzung zur Weizenernte vorgelegt. Gegenüber Vormonat wurde die Ertragserwartung bei Winterweizen nur leicht von knapp 76 dt/ha auf gut 75 dt/ha gesenkt. Im Resultat erwartet der DRV eine Winterweizenernte von 19,6 Mio. t. Das wären knapp 8 % weniger als im Vorjahr. Als wichtigste und ertragsstärkste Getreideart hoffen die Landwirte auf stabiles Erntewetter, um zumindest gute Qualitäten einfahren zu können und Trocknungskosten zu vermeiden.
Brotweizen wird im Bundesdurchschnitt mit 184,86 (155-205) EUR/t bewertet, 1,72 EUR/t unter Vorwochenlinie. Qualitätsweizen kostet 209,34 (180-231) EUR/t und damit 2,32 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Brotroggen verteuert sich leicht um 0,39 EUR/t auf rund 155 (130-174) EUR/t nach. Auch die Braugerstenpreise treten aktuell auf der Stelle. Ex Ernte werden 239,02 (200-260) EUR/t genannt und damit 0,46 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Preismeldungen für Ware aus der Ernte 2023 sind inzwischen rar. Hier standen die Preise stärker unter Druck als für Ware der neuen Ernte.
Da die Landwirte auf dem Mähdrescher sitzen oder auf besseres Wetter warten, kommt es aktuell zu wenig Neugeschäft. Regional gibt es auch noch Weizen aus der Ernte 23 im Angebot. Käufer sind derzeit eh kaum am Markt. Die Verarbeiter machen sich bisher nicht viele Sorgen um das Ergebnis wie ihre Berufskollegen in Frankreich und halten sich daher noch mit der Bedarfsdeckung zurück.