Fr, 19.07.2024
Regionaler Marktkommentar
Die Ernte der Wintergerste ist in vielen Regionen Niedersachsens so gut wie abgeschlossen. Während im Nordwesten zum Ende der letzten Woche noch ausgiebige Niederschläge das Vorankommen unmöglich machten, konnte andernorts alles vom Feld geholt werden. Die Erträge fallen regional äußerst heterogen aus. Meist wird jedoch (vor allem auf schweren Böden) von vergleichsweise unterdurchschnittlichen Ergebnissen berichtet. Im landesweiten Mittel wird das Ertragspotenzial etwa 10 % unter dem des Vorjahres liegen.
Am Markt ist es unterdessen vergleichsweise ruhig. Auf Abnehmerseite wird die weitere Entwicklung abgewartet, während Erzeuger mit der Ernte beschäftigt sind. Außerdem gehen die Preisvorstellungen aktuell meist zu weit auseinander. Da die Notierungen an den Börsen unter dem Druck der laufenden Ernte zur Mitte der Woche nachgegeben haben, tendieren auch die Erzeugerpreise bei den meisten Getreidesorten negativ.
Beim Raps deutet sich ersten Meldungen zufolge ebenfalls ein unterdurchschnittliches Ergebnis an. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, was tatsächlich vom Feld geholt werden kann bzw. konnte. Der heimische Ölsaatenmarkt läuft in dieser Woche den Terminmärkten nach. In Paris ging es nach sechs negativ geprägten Tagen wieder deutlich bergauf. Der Positivtrend könnte auf die enttäuschenden Ergebnisse zurückzuführen sein. Der zuvor herrschende Druck war vor allem auf die guten Bestandsentwicklungen in Kanada und eine voraussichtlich reiche Soja-Ernte in den USA zurückzuführen.
Am Kartoffelmarkt geht es unterdessen weiter saisontypisch ruhig zu. Die Nachfrage ist durch die Ferien weiterhin gering. Dem gegenüber steht ein reichliches Angebot an heimischen Frühkartoffeln, welches nur zäh abfließt. Lediglich in den Urlaubsregionen scheint der Absatz rege zu sein. Folglich geraten auch die Preise für Speise-Frühware unter zunehmenden Druck.