Mi, 24.07.2024
Erlöskürzungen durch Maskenänderungen
Jörn Ehlers, Vorsitzender des Veredlungsausschusses sowie Landvolk-Vizepräsident, und Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen, kritisieren die aktuellen Maskenänderungen einiger Schlachtunternehmen. Die Maskenänderungen führen unterm Strich zu einer Reduzierung des Erlöses je Mastschwein um rund 2 € je Schwein. Die Schlachtunternehmen zahlen also weniger für die Schlachtschweine und ziehen damit den günstigeren Einkaufspreis der Ferkel bei den Mästern bereits auf ihre Konten, womit der Preisdruck auf die Ferkelerzeuger als letztes Glied in der Kette durchgereicht wird.
Durch die Maskenänderungen forcieren die Schlachtbetriebe aus Sicht des Landvolks noch stärker die Entwicklung zu mehr Muskelfleischanteil und höheren Schlachtgewichten mit negativen Folgen für die gesamte Schweinebranche:
- Die Schweinemäster müssen noch gezielter und häufiger die Schlachtschweine zum Verkauf sortieren, was neben dem Arbeitsaufwand auch ein häufigeres Abliefern bedeutet.
- Bei höheren Ausstallungsgewichten vermindert sich die Anzahl der zu verladenden Tiere, um die Belegdichten auf den Transportfahrzeugen einhalten zu können. Damit erhöhen sich die Transportkosten je Schwein deutlich.
- Gleichzeitig werden die Sauenhalter wieder zu den Zuchtlinien mit hoher Fleischfülle gelenkt. Hierdurch erhöht sich das Risiko des Schwanzbeißens. Die Vermeidung des Schwanzkupierens wird noch schwieriger.