Fr, 26.07.2024
Regionaler Marktkommentar
Am heimischen Markt ist man aktuell vor allem mit der Ernte und der Auswertung der Ergebnisse beschäftigt. Die Wintergerstenernte ist in den meisten Regionen mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen beendet. Während die Erträge auf leichten Böden oft überzeugen, sieht es auf schweren Standorten schlechter aus. Insgesamt fällt das Ergebnis unterdurchschnittlich aus. Wie die Erträge spannen auch die Erzeugerpreise einen breiten Bogen. Teilweise werden auf Seite der Erfasser bereits Abwehrpreise genannt, da sich die Läger zunehmend füllen. Auch erste Weizenpartien wurden bereits abgeliefert. Hier ist es jedoch noch zu früh für ein Fazit.
Beim Raps scheinen die Ergebnisse ähnlich enttäuschend wie bei der Gerste auszufallen. Die Witterung in Kombination mit Insektenbefall hat den Beständen offenbar mehr geschadet, als vorerst zu erkennen war. Während vereinzelt weniger als eine Tonne pro Hektar geerntet wurde, tendiert das Durchschnittsergebnis in Niedersachsen aktuell knapp unter 3,5 t/ha. Da allerdings noch viele Flächen ungeerntet sind, bleibt offen, wie es am Ende aussieht. Das Vorjahresergebnis wird jedenfalls unerreicht bleiben. Der Markt ist unterdessen von den volatilen Notierungen in Paris geprägt. Aufgrund der geringen Ertragserwartungen in Europa ging es hier zuletzt bergauf. Das führte auch zu einer spürbaren Zunahme der Erzeugerpreise.
Der Kartoffelmarkt ist dagegen derweil gesättigt. Auch wenn durch die Niederschläge und Gewitter die Arbeiten immer wieder bremsen, staut sich die Ware mehr und mehr. Da mittlerweile in ganz Deutschland die Ferien begonnen haben, ist die Nachfrage vom LEH auch flächendeckend gesunken. Die natürliche Konsequenz ist eine deutliche Rücknahme der Preise. Während zuletzt noch 58 EUR/dt für Speisekartoffeln im Gespräch waren, soll der Preis nun auf 46 EUR/dt abgesenkt werden.