Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 16.08.2024

Preisschwäche am Brotgetreidemarkt setzt sich durch

Bei saisontypisch verschwindend geringem Neugeschäft orientieren sich die Kassapreise an den Terminnotierungen und die gaben zuletzt kräftig nach. Die deutsche Weizenernte ist quantitativ und qualitativ deutlich unter Durchschnitt.

(AMI) Es ist ruhig am Brotgetreidemarkt, was völlig saisontypisch ist. In einigen Regionen ist die Ernte beendet, in anderen steht sie kurz davor. Das Zeitfenster einer ungestörten, trockenen Ernte war kurz, denn in den zurückliegenden Tagen zogen bereits wieder Regenschauer über das Land. Das hilft den zwar den Nacherntearbeiten, bzw. der Saatbettbereitung für die anstehende Herbstaussaat, aber schadet den jetzt noch auf dem Halm stehenden Feldbeständen. Ohnehin ist die Qualität nicht besonders. Es wird wohl genug Mahlweizen zusammengekommen sein, aber die Proteingehalte sind niedriger als im Vorjahr und auch die Hektolitergewichte überzeugen nicht. Letzteres kann durch Aufbereitung kompensiert werden, bedeutet aber zusätzlichen Aufwand. Ohnehin ist der Erfassungshandel derzeit mit der Sichtung, Sortierung und Einlagerung beschäftigt, sodass Kontraktware und Lohnlagerware aufgenommen werden, aber darüberhinaus kein Bedarf angezeigt wird. Regional „klemmt“ es bereits, da Verarbeiter ihre Kontraktware nicht abrufen. So ergeben sich sehr heterogene Preisentwicklungen in den Regionen, was ebenfalls sehr saisontypisch ist.
Auch Paris sendet keine eindeutigen Signale. Während zum Ende der 32. KW noch feste Tendenz herrschte, wurden seither 15,50 EUR/t auf 201,50 EUR/t verloren und der September-Kontrakt wird so niedrig bewertet wie zuletzt Anfang März 24. Auf Erzeugerebene verzeichnet insbesondere der Südwesten in dieser Woche ungewöhnlich große Preiskorrekturen in beide Richtungen.
Ansonsten legen die Gebote des Erfassungshandels für Qualitätsweizen in den meisten Regionen zu, sodass mit rund 219 (200-244) EUR/t knapp 5 EUR/t mehr gezahlt werden als in der Vorwoche. Für Brotweizen gehen die Meinungen auseinander. Gegenüber Vorwoche wird im Bundesmittel mit rund 191,50 (170-205) EUR/t knapp 1 EUR/t weniger genannt. Für Mahlroggen gilt das gleiche, wobei die genannten 157 (135-170) EUR/t nur 0,40 EUR/t unter Vorwochenlinie liegen. Für Braugerste ist die Tendenz eindeutig schwächer, mit Ausnahme von Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Die berechneten 233 (195-250) EUR/t liegen gut 5 EUR/t unter Vorwochenlinie.

‹ zurück