Fr, 16.08.2024
Rapsmarkt bleibt vorerst ruhig
Während sich die Notierungen an der Pariser Börse zwischenzeitlich etwas befestigten, geht es auf Erzeugerstufe erneut abwärts. Dabei bleiben die Umsätze gering.
(AMI) Die Notierungen an der Pariser Börse bleiben volatil. So schloss der Fronttermin November am 13.08.2024 bei 452,75 EUR/t und damit dennoch 4,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Binnen der folgenden zwei Tag legte der Kurs jedoch wieder um 10,75 EUR/t zu.
Kurstreibende Impulse kamen dabei von der enttäuschenden EU-Rapsernte und festen Rohölnotierungen, welche die Attraktivität von Rapsöl als Rohstoff zur Biodieselherstellung steigern. Hier geht der Absatz am Kassamarkt jedoch aktuell gegen Null. Für Kursschwäche sorgten zuletzt die Schätzungen des US-Landwirtschaftsministeriums. So dürfte die globale Rapsverfügbarkeit, angesichts einer größeren russischen Ernte, üppiger ausfallen als bislang erwartet. Hinzu kommt die laufende Rapsernte in Kanada.
Auf Großhandelsstufe ging es zuletzt aufwärts. Bei unverändertem Aufgeld werden franko Hamburg zur Lieferung ab Oktober 24 mit 450 EUR/t rund 3 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Deutlicher fällt die Aufwärtskorrektur für Partien franko Niederrhein aus, denn hier wurden die Prämien zusätzlich auf +4 EUR/t angehoben. So gewinnen Partien zur Lieferung ab Oktober auf Wochensicht 7 auf 467 EUR/t. Insgesamt bleiben die Rapsumsätze am deutschen Kassamarkt jedoch gering. Zur Deckung des Bedarfs liegt der Fokus vorerst auf Ware aus Osteuropa, dem Baltikum und Drittländern. Das bestätigen auch die EU-Außenhandelsdaten mit EU-Rapsimporten deutlich über Vorjahresvolumen.
Auf Erzeugerstufe gehen die Preise entgegen den Börsennotierungen abwärts. So werden im Bundesdurchschnitt für Partien der Ernte 2024 aktuell 424,80 EUR/t aufgerufen und damit 15,80 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 395-452 EUR/t. Damit werden dennoch 12 EUR/t mehr gefordert als zum Vorjahreszeitpunkt.
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes dürfte die diesjährige deutsche Rapsernte knapp 3,8 Mio. t erreichen und damit das Vorjahresvolumen von 4,2 Mio. t deutlich verfehlen. Ausschlaggebend dafür sind die kleineren Erträge. Während 2023 noch rund 35,8 dt/ha gedroschen wurden, dürften es in diesem Jahr im Bundesdurchschnitt 34,5 dt/ha sein. Das wären die niedrigsten Rapserträge seit 5 Jahren. Zudem fällt das Rapsareal mit knapp 1,1 Mio. ha etwas kleiner aus als die 1,2 Mio. ha des Vorjahres.