Fr, 16.08.2024
Regionaler Marktkommentar
In Niedersachsen geht die Getreideernte langsam aber sicher zu Ende. Vor allem beim Wintergetreide und Raps ist nahezu alles gedroschen. Wie sich bereits zuvor abgezeichnet hatte, enttäuschen die Ergebnisse im Landesdurchschnitt bei allen Marktfrüchten. Sowohl die Erträge, als auch Qualitäten sind unterdurchschnittlich. Die Weizenernte wird damit besonders klein, da neben den schwachen Tonnagen die Fläche aufgrund der schlechten Aussaatbedingungen im Vorjahresvergleich knapp 30 % kleiner ist. Regional besonders unterschiedlich sind die Ergebnisse beim Raps, welche von katastrophal bis befriedigend rangieren. Insgesamt ist der Ertrag auch hier unterdurchschnittlich.
Am heimischen Getreidemarkt konnten sich die Erzeugerpreise zum Wochenbeginn zwar leicht befestigen, jedoch passen Ertrag und Erlös bei aktuellen Preisen oft nicht zueinander, da ein Geschäft aktuell oft nicht einmal die Kosten der Erzeuger decken würde. Aktuell stehen die Vorzeichenzeichen auch nicht auf Plus, da die Notierungen an den Terminmärkten eher rote Vorzeichen haben. Ein Grund für die internationale Preisentwicklung war die jüngste Schätzung des US-Agrarministeriums. Die Prognose zur weltweiten Produktion wurde hier um 2,1 Mio. t auf 798,3 Mio. t nach oben korrigiert.
Am Ölsaatenmarkt ging es mit dem Rapspreis erst abwärts und dann wieder leicht aufwärts. Auch hier wird sich weiterhin an den Notierungen der Börsen orientiert, wo eine hoch volatile Stimmung herrscht und kaum ein Trend zu verzeichnen ist. Schwankungen von mehr als 10 EUR/t innerhalb von zwei Werktagen sind aktuell keine Seltenheit. Hintergrund sind uneinheitliche Entwicklungen der vielzähligen Faktoren, die den Rapspreis beeinflussen. Beispiele dafür sind kürzlich abgestürzte Soja-Notierungen und nach oben korrigierte Prognosen zur globalen Rapsernte.
Bei den Kartoffeln beginnen erste Landwirte mit der Einlagerung. Der Großteil der Knollen geht aber weiterhin direkt an den Markt. Das umfangreiche Angebot der letzten Wochen wird damit weiter ergänzt und übt bei weiter verhaltener Nachfrage Druck auf die Preise aus. Diese wurden daher erneut deutlich reduziert. Sobald der Anteil eingelagerter Kartoffeln zunimmt, dürfte sich die Situation merklich entspannen. Eine deutliche Belebung des Absatzes wird jedoch erst mit dem Beginn kühlerer Witterung erwartet.