Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 23.08.2024

Euronext: Weizen rutscht unter die Linie von 200 EUR/t

Die Getreidekurse tendieren nun schon die vierte Woche in Folge schwächer. EU-Weizen kann mit der billigeren Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion nicht mithalten. Auch die laufenden Ernten auf der Nordhalbkugel üben Druck auf die Kurse aus.

(AMI) An der Pariser Börse geht es für die Getreidekurse abwärts. Am 21.08.2024 schloss der September 24-Kontrakt für Weizen bei 199,25 EUR/t. Damit ist dies das vierte Wochenminus in Folge und ein Rückgang um 7 EUR/t gegenüber Vorwoche. Gleichzeitig rutscht der Fronttermin erstmals seit Anfang März 24 unter die Linie von 200 EUR/t. Folgetermine der Ernte 24 geben sogar um bis zu 7,75 EUR/t nach.
Bei Mais fällt der Kursrückgang gegenüber Vorwoche mit -4,50 EUR/t auf 194,25 EUR/t etwas geringer aus. Aber auch hier bedeutet dies das vierte Wochenminus in Folge. Folgetermine können das Vorwochenniveau ebenfalls nicht halten und geben um bis zu 3,50 EUR/t nach.

Die anhaltend regen Weizenexporte aus der Schwarzmeerregion sowie die aktuellen Getreideernten auf der Nordhalbkugel drücken die Pariser Getreidekurse seit mehreren Wochen kräftig nach unten. Hierbei ist der feste Eurokurs, der die EU-Ware auf dem globalen Markt nochmals verteuert, nicht förderlich.

Tunesiens aktuelle Ausschreibung für Weizen in Höhe von rund 75.000 t wird voraussichtlich erneut ausschließlich mit Schwarzmeergetreide gedeckt werden. Das Angebot an russischem und ukrainischem Weizen ist groß, die Preise dabei unschlagbar, weswegen sich Importeure oftmals für Schwarzmeergetreide statt EU-Getreide entscheiden. Aufgrund dessen erwarten Marktteilnehmer, dass sich an der Dominanz der Schwarzmeerregion auf dem weltweiten Exportmarkt vorerst auch nichts ändern wird. Dafür sind die EU-Preise zu teuer, zumal die Ernten in Westeuropa enttäuschen und das Angebot gering ausfällt. Insgesamt hielten sich große Importeure in den vorigen Handelstagen allerdings nur wenig am Markt auf, die Nachfrage ist in der Erntesaison bis auf wenige Ausschreibungen gering. Interesse an EU-Weizen blieb nahezu aus. Das zeigen auch die aktuellen Daten der EU-Kommission. Vom 01.07-18.08.2024 exportierte die EU rund 3,55 Mio. t Weichweizen, verglichen mit 4,53 Mio. t im gleichen Zeitraum Vorjahr und 5,12 Mio. t in 2022/23. Hierbei fehlen aktuell allerdings die Daten für Frankreich.

Unterdessen werden üppige Weizenernten in Russland, der Ukraine und Nordamerika erwartet. Die geringen Erträge und Qualitäten in Frankreich, wo voraussichtlich die kleinste Ernte seit über 40 Jahren eingefahren wird, und Deutschland rückten dabei in den Hintergrund. In Russland könnte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen zwar etwas weniger Weizen von den Feldern geholt werden, die Prognose mit 86 Mio. t fällt dabei aber immer noch stattlich aus. Zudem gingen die russischen Weizenpreise in den vergangenen Tagen zurück, Marktteilnehmer erwarten weitere Preiskürzungen mit dem Angebot der Ernte 24.

‹ zurück