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Fr, 29.11.2024

Weizennotierungen an den Terminmärkten mit erneut schwacher Tendenz

In Paris und Chicago stehen die Weizenkurse unter Druck. Bessere Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel sowie die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion drücken auf die Notierungen.

(AMI) An der Euronext in Paris haben die Weizenkurse wieder nachgegeben. So schloss der Fronttermin am Donnerstag bei 211,25 EUR/t, was einem Minus von 9 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Der meistgehandelte Kontrakt März 25 verlor 10 EUR/t auf Wochensicht und beendete den Handelstag bei 222 EUR/t. Auch der gehandelte US-Weizen an der Börse in Chicago stand in der vergangenen Berichtswoche unter Druck. Der Fronttermin Dezember 24 büßte innerhalb von fünf Sitzungen umgerechnet 4,58 EUR/t ein und gab auf 187,61 EUR/t nach.
Ausschlaggebend für die Entwicklungen in Paris ist nach wie vor der harte Konkurrenzkampf am Exportmarkt. Die preiswerteren Offerten aus der Schwarzmeerregion machen es EU-Partien nahezu unmöglich, sich gegen diese durchzusetzen. So waren die Forderungen für russischen Weizen mit 11,5 % Protein immer noch bei unter 200 USD/t. Der zuletzt abgewertete Rubel gegenüber dem US-Dollar trug noch zusätzlich dabei, die Attraktivität der russischen Partien zu erhöhen. Zuletzt wurden allerdings einige Schiffe in Rouen mit französischem Weizen für Marokko beladen. Ansonsten bliebt die Nachfrage jedoch weiterhin schwach und wird vorrangig durch die Schwarzmeerregion bedient, was auch die jüngste Ausschreibung Algeriens zeigt, bei der westeuropäischer Weizen nicht zum Zug kam, wie es heißt. Dies zeigt sich auch in den jüngsten Daten der EU-Kommission zum EU-Außenhandel mit Getreide. Demnach wurden in der laufenden Saison bisher rund 9,2 Mio. t Weizen exportiert, 23 % weniger als zum Vorjahreszeitpunkt.
Des Weiteren bewerteten die Marktteilnehmer auch die derzeit günstigen Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel, die sich positiv auf die Entwicklung der Winterungen ausüben könnten. Zeitgleich nehmen die Exporte der wichtigen Weizenlieferanten der südlichen Hemisphäre (Argentinien und Australien) flott zu.
Zwischenzeitlich hatten die Kurse noch von Befürchtungen profitiert, dass die Lage im Ukraine-Krieg erneut eskalieren könnte, nachdem Russland nach ukrainischen Angaben mehrere Ziele mit Interkontinentalraketen beschossen hatte.

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