Fr, 17.01.2025
USDA hebt Weizen-Endbestandsschätzungen unerwartet an
Wie schon im Dezember nahm das US-Landwirtschaftsministeriums beim Weizen die geringsten Korrekturen vor. Die größte Überraschung bot die aktuelle US-Vorratsschätzung.
(AMI/USDA) Wie bereits im Dezember barg die Inlandsbilanz der USA die größten Überraschungen. Während Marktteilnehmer im Vorfeld mit einer Kürzung der US-Endbestandsschätzung für Weizen auf 21,5 Mio. t gerechnet hatten, erhöhte das USDA diese von 21,63 auf 21,71 Mio. t. Das lag insbesondere an der Anhebung der Angebotsschätzung, die von 76 auf 76,142 Mio. t erhöht. Hintergrund ist die in gleichem Umfang gestiegene Importprognose auf 3,538 Mio. t. Gleichzeitig senkte das USDA auch den durchschnittlichen Erzeugerpreis für Weichweizen von 5,60 USD/bu (199,65 EUR/t) auf 5,55 USD/bu (197,87 EUR/t).
Auch bei den Bilanzposten Endbestände weltweit traf die Meinung der Marktteilnehmer nicht das Ergebnis des US-Landwirtschaftsministeriums. Während die Börsianer auf eine unveränderte Prognose spekuliert hatten, erhöhte das USDA leicht von 257,9 auf 258,8 Mio. t, was aber immer noch 8,7 Mio. t weniger wären als die 267,5 Mio. t in 2023/24 und den niedrigsten Stand seit 2015/16.
Hintergrund ist die etwas positivere Einschätzung der Weltweizenerzeugung. Diese wird im Januar 25 bei 793,2 Mio. t gesehen und damit 291.000 t über Vormonatsprognose und 2,2 Mio. t über dem Vorjahresergebnis. Angehoben wurden die Prognosen unter anderem für Syrien und Pakistan. Nennenswerte Senkungen gab es allein für Uruguay. Der Wert für Russland blieb auf Monatssicht unangetastet bei 81,5 Mio. t.
Dem höheren Angebot steht eine unveränderte Nachfrage gegenüber. Konkret erhöht sich die USDA-Schätzung um marginale 4.000 t auf 798,377 Mio. t. Das sind 67.000 t weniger als 2023/24. Maßgeblich hierfür ist die schwächelnde Nachfrage aus der Türkei, die nur zum Teil durch einen höheren Bedarf aus der Ukraine ausgeglichen wird.
Globaler Weizenhandel schrumpft
Die weltweite Exportmenge soll um 1,6 auf 212 Mio. t schrumpfen. Der Rückgang entfällt fast vollständig auf die zusammengestrichenen Prognosen für Russland, minus 1 auf 46 Mio. t und die Ukraine, minus 0,5 auf 16 Mio. t. Der Welthandel ist rückläufig, da die Türkei und China weniger importieren. Der Anstieg der argentinischen Ausfuhren wird teilweise durch den Anstieg der brasilianischen Einfuhren ausgeglichen.