Fr, 31.01.2025
Weizenkurse seit Wochenbeginn fester
Die internationalen Weizenkurse können aufgrund der aufkeimenden Nachfrage wichtiger Importeure über Vorwoche schließen. Der scharfe Wettbewerb am Exportmarkt begrenzt aber die Gewinne.
(AMI) An der Pariser Börse können die Weizennotierungen an den Kursgewinnen der vorigen Wochen anknüpfen und legen zu. Am 30.01.2025 schloss der Fronttermin März 25 bei 234,50 EUR/t und damit immerhin 4,25 EUR/t über Vorwochenlinie. Zum Beginn der laufenden Handelswoche fiel der Kurs mit 224,75 EUR/t noch auf ein 6-Wochentief. Folgetermine können ebenfalls ein Plus verzeichnen und gewinnen um bis zu 2,25 EUR/t an Wert.
Unterstützung erhielten die Pariser Weizenkurse in den vorigen Handelstagen von der aufkeimenden Nachfrage großer Importeure. Dabei wirkte sich der rückläufige Eurokurs, der allein binnen der vorigen zwei Handelstage rund 1,3 % an Wert verlor, positiv aus. Marktteilnehmer berichteten von einer Weizenausschreibung Tunesiens, auch Marokko ist wieder zurück am Markt und interessiert sich für EU-Weizen. Hier dürfte vor allem Bulgarien zum Zuge kommen. Auch Jordanien tätigte einen Kauf von 50.000 t Weizen. Die Konkurrenz mit russischem Getreide ist aber weiterhin groß. Die russischen Preise sind zwar marginal gestiegen, bleiben aber dennoch wettbewerbsfähig.
In Frankreich hingegen begrenzen sich die Getreideausfuhren aktuell lediglich auf etwas Futtergerste, die Weizenexporte sind weiterhin spärlich. Nach jüngsten Angaben der EU-Kommission exportierte Frankreich im bisherigen Wirtschaftsjahresverlauf bis zum 26.01.2025 nur 1,35 Mio. t Weizen, zum Vorjahreszeitpunkt waren es bereits 4,54 Mio. t. Das Land fuhr die schlechteste Ernte seit Jahrzehnten ein. Gleichzeitig ist die chinesische Nachfrage bislang schwach und es ging wenig nach Algerien. Das beschleunigte den Verlust der Marktanteile für den größten EU-Weizenerzeuger an billigere Produzenten wie Russland. Insgesamt belaufen sich die Weizenexporte der EU 2024/25 bisher auf rund 12,18 Mio. t. Das sind rund 37 % weniger als in der vergangenen Saison. Die schlechte EU-Ernte bei einer gleichzeitig großen Exportkonkurrenz am Weltmarkt limitieren die Ausfuhren deutlich. Das dürfte sich bis zum Wirtschaftsjahresende auch nicht mehr ändern. Hinzu kommt, dass Argentinien ankündigte, seine Exportsteuer auf Getreide bis Juni 25 zu senken. Das verstärkte die Besorgnis über eine Verschärfung des Wettbewerbs. Vor allem Abnehmer aus Teilen Afrikas und Asiens dürften sich für den günstigen argentinischen Weizen besonders interessieren.
