Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 31.01.2025

Deutschem Brotgetreide fehlen eindeutige Impulse

Der Markt für Brotgetreide kommt auch zum Monatsende nicht in Schwung. Die schwankenden Vorgaben vom Terminmarkt erschweren weiter die Preisfindung am Kassamarkt. Insbesondere da die Erzeuger höhere Preisvorstellungen haben.

(AMI) Das Auf und Ab der Terminkurse erschwerte im Januar die Preisfindung am Kassamarkt. Das bremste den Handel und es kam zu wenig Neugeschäft. Bei Kursspitzen versuchten Erzeuger ihre Vorräte zu verkaufen und trafen dann aber auf schwache Nachfrage seitens der Mühlen. Erzeuger setzen in den kommenden Wochen auf festere Preise, da mit weniger Ware aus den typischen Exportregionen gerechnet wird und auch die Vorräte in Westeuropa kleiner werden. So war der Handel vorrangig mit der Abwicklung von Kontrakten beschäftigt. Insbesondere da sich die Mühlen für den prompten Bedarf an Brotgetreide gut eingedeckt zeigten. Anschlussbedarf in Größenordnung wird hier teilweise erst für März gesehen. Die letzte Woche im Januar 2025 war ein Spiegelbild des Monats. Bei volatilen Kursen an der Börse blieb es insgesamt ruhig mit leicht schwächeren Preisen auf Erzeugerebene. Auch hinsichtlich der kommenden Ernte waren neue Vertragsabschlüsse selten.

Die Großhandelspreise für deutschen Qualitätsweizen folgten den zum Wochenbeginn schwächelnden Terminkursen, um am 29.01.2025 franko Hamburg mit 256 EUR/t auf Vorwochenlinie zu landen. Dagegen gibt Brotweizen franko Hamburg um 1 EUR/t auf 235 EUR/t nach. Genau wie am Niederrhein, wo der Preis auf 244 EUR/t sinkt. Die Preisdifferenz zwischen Binnenland und Hafen Hamburg spiegelt weiter das geringe Exportgeschäft wider.

Am Kassamarkt kann sich alterntiger Brotweizen Ende Januar im Preis behaupten und kostet im Schnitt mit 204,74 (185-220) EUR/t rund 0,48 EUR/t weniger. Dagegen büßt Qualitätsweizen auf 224,53 (190-245) EUR/t rund 3,06 EUR/t ein und Eliteweizen 3,19 auf 244,71 (230-260) EUR/t. Bei Brotroggen geht es mit knapp 0,70 auf 172,25 (160-190) EUR/t leicht nach unten.

Dagegen geht die Rutschpartie bei Braugerste weiter. Gegenüber Vorwoche sind es mit 216,37 EUR/t fast 4 EUR/t weniger. So wenig wurde Erzeugern zuletzt im August 2021 gezahlt. Da Futtergerste in den vergangenen Wochen eine entgegengesetzte Preisentwicklung aufwies, nähern sich beide stetig an – die Differenz schrumpft auf nur noch 33 EUR/t. Und beide dürften sich noch weiter annähern, denn während Futtergerste knapp ist und gesucht wird, ist Braugerste reichlich und ohne Nachfrage.
Die Winterkulturen sind bisher größtenteils gut durch den Winter gekommen. Winterschäden werden in diesem Jahr nicht mehr vermutet. Durch Niederschläge sind die Böden regional vernässt. Dies lässt besonders rund um den Harz im östlichen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vielerorts keine Befahrbarkeit der Flächen zu, sodass mit dem Beginn der Düngung abgewartet wird.

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