Fr, 07.03.2025
Abgabebereitschaft beim Raps erlischt
Mit den schwächeren Vorgaben seitens des Terminmarkts rutschen auch die Kassapreise für Raps ab. Vor diesem Hintergrund lässt auch die Abgabebereitschaft merklich nach.
(AMI) An der Pariser Börse ging es kräftig abwärts. So verzeichneten die Rapsnotierungen vier Tage in Folge rote Zahlen und verloren zuletzt allein binnen eines Handelstages knapp über 16 EUR/t. Am 05.03.2025 schloss der Fronttermin Mai bei 499,50 EUR/t und damit rund 32 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der Ernte 2025 rutschten ab. So notierte der August-25-Kontrakt am 05.03.2025 bei 479,25 EUR/t, ein Minus zur Vorwoche von 20 EUR/t.
Kurswirkung zeigten dabei insbesondere die Zollankündigungen der US-Regierung. Nachdem bereits zum Jahresstart Spekulationen um die Zollpolitik der USA die Schlagzeilen bestimmten und für kräftige Kursausschläge sorgten, scheint es nun offiziell. Am 04.03.2025 kündigten die Vereinigten Staaten zusätzliche Zölle auf Agrargüter aus China, Mexiko und Kanada an. Das dürfte zur Folge haben, dass große Mengen kanadischer Ware auf den EU-Markt drücken. Zu beachten bleibt dabei jedoch, dass angesichts der angebauten GVO-Sorten, das daraus hergestellte Rapsöl nicht uneingeschränkt in der EU verwertbar ist. Der Energiesektor ist hier Hauptabnehmer. Zusätzlicher Druck kam indes vom sprunghaft festen Euro, welcher die Attraktivität europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert.
Auch auf Großhandelsebene konnte mit den rückläufigen Vorgaben seitens des Terminmarkts das Niveau nicht gehalten werden. Franko Niederrhein waren bei unverändertem Aufgeld für Partien zur Lieferung ab März 519 EUR/t möglich und damit 19 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Gleiches galt für Partien franko Hamburg. Mit 516 EUR/t wurden hier ebenfalls 19 EUR/t weniger in Aussicht gestellt. Für Partien der Ernte 2025 wurden bis zu 490 EUR/t genannt. Im Wochenverlauf konnte sich der Handel mit Partien der kommenden Ernte indes etwas beleben, kam mit den deutlichen Preisrücknahmen zuletzt jedoch wieder zum Erliegen. So blieb es zur Wochenmitte ruhig. Importe aus Australien liefen weiterhin stetig, Neugeschäft kam jedoch nicht zustande.
Auf Erzeugerstufe ging es ebenfalls abwärts. So waren im Mittel 495,70 EUR/t für Partien der Ernte 2024 möglich und damit 4,60 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern lagen dabei in einer Spanne von 470-525 EUR/t. Partien der Ernte 2025 werden mit 461,50 (450-505) EUR/t rund 4,40 EUR/t teurer angeboten. Mit dem Preisrücknahmen erlosch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Nur vereinzelt wurde von Verkäufen berichtet, die teils allerdings auch über dem aktuellen Preisniveau lagen.
Ohnehin lenkt das nun ziemlich zügig beginnende Frühjahr den Blick auf die Felder. Die Böden sind gut befahrbar und so können Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen in vollem Umfang erfolgen. Die Feldbestände sehen gut aus, regional wünscht man sich etwas Niederschlag.
