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Fr, 16.05.2025

Weizenkurse können sich behaupten

Die EU-Exportaussichten sind bis zum Ende der Saison getrübt, da stützte auch nicht der jüngste Kauf Ägyptens von französischen Weizen. Die Konkurrenz auf globaler Ebene bleibt groß. In den USA verbessert sich der Zustand der Weizenbestände weiter.

(AMI) An der Pariser Börse ging der Mai 25-Kontrakt am 12.05.2025 mit 199 EUR/t von Bord. Der neue Fronttermin September 25 schloss jüngst hingegen bei 205 EUR/t und verzeichnet damit ein marginales Wochenplus von 0,75 EUR/t. Spätere Kontrakte der Ernte 25 können auf Wochensicht um bis zu 1,50 EUR/t zulegen.

Das niedrigere Kursniveau für Weizen sorgte für Spekulationen bei den Marktteilnehmern. Diese hofften, dass damit neue Nachfrage generiert werden kann, insbesondere aus für die EU wichtigen Abnehmerländern aus Nordafrika oder dem Nahen Osten. Das stützte die Kurse zeitweise. Der vorerst rückläufige Eurokurs heizte die Spekulationen zusätzlich an, denn bei einer schwächeren Handelswährung wird EU-Getreide für Abnehmer aus anderen Ländern attraktiver. Unterdessen sind in den vorigen Wochen nach Angaben von Marktteilnehmern voraussichtlich mehrere Käufe Ägyptens von französischem Weizen getätigt worden, der Markt braucht allerdings angesichts des global reichlichen Angebotes bei einer sonst schwachen Nachfrage noch stärkere Impulse.

Bei Algerien kam Weizen französischen Ursprungs erneut nicht zum Zug. Die diplomatischen Spannungen zwischen den beiden Ländern dämpfen die Exporte Frankreichs bei einer ohnehin großen Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion deutlich. Algerien dürfte jüngst rund 660.000 t Weichweizen gekauft haben und voraussichtlich den Großteil mit Schwarzmeergetreide gedeckt haben. Für weitere Konkurrenz am weltweiten Exportmarkt sorgen die aktuell wettbewerbsfähigen US-Preise für Weizen. Berichten zufolge hat Marokko, das wichtigste Zielland der EU, US-Weizen zur Verschiffung im Mai/Juni gekauft. Die Menge ist jedoch nicht bekannt.

Die Exportstimmung der EU ist weiterhin gedämpft, immerhin liegen die EU-Weichweizenexporte in der laufenden Saison bislang mit 18,26 Mio. t rund 33,4 % unter Vorjahr. Bis zum Saisonende rechnen Marktteilnehmer auch nicht mehr mit einer signifikanten Belebung des Exportgeschäfts. Im Gegenteil, es wird vermutet, dass der scharfe Wettbewerb in der kommenden Saison anhält, zu groß ist die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion.

Aktuell entwickeln sich die Feldbestände in Russland und der Ukraine überwiegend zufriedenstellend, zudem werden willkommene Niederschläge erwartet. Das dürfte die Sorgen um mögliche Trockenschäden in den Beständen mildern. Aus der Schwarzmeerregion ist in der kommenden Saison wieder mit üppigen Exporten zu rechnen. Das USDA hat in dieser Woche erstmals eine Schätzung zum globalen Weizenmarkt veröffentlicht. Demnach könnte Russland seine Weizenexporte 2025/26 um 1,5 Mio. t auf 45 Mio. t steigern. Die Ukraine könnte mit 16,5 Mio. t immerhin 0,5 Mio. t mehr liefern.

Günstige Bedingungen in den US-Ebenen bessern Ertragsaussichten

An der CBoT verfehlt der Weizenfronttermin das Vorwochenniveau hingegen knapp. Am 14.05.2025 lag der Schlusskurs bei umgerechnet 166,68 EUR/t, und verliert damit auf Wochensicht 0,85 EUR/t. Druck auf die Notierungen übten in den vorigen Handelstagen insbesondere die günstigen Vegetationsbedingungen aus. Bis zum 11.05.2025 befanden sich rund 54 % der US-Weizenbestände in einem guten bis ausgezeichneten Zustand, 3 Prozentpunkte mehr als eine Woche zuvor und 4 Prozentpunkte mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Die Regenfälle in den vorigen Tagen wirkten sich hierbei günstig aus und stützten die Ertragserwartungen. Für zusätzliche Belastung sorgte die jüngste Schätzung des USDA. Demnach dürften die US-Weizenbestände in der kommenden Saison 2025/26 um gut 2,2 auf 25,1 Mio. t ansteigen, was deutlich über den Erwartungen der Marktteilnehmer liegt.

Unterdessen haben sich die USA und China zu Beginn der laufenden Handelswoche darauf geeinigt, ihre enormen Zölle aufeinander vorübergehend zu senken. Das milderte die Befürchtung einer globalen Rezession etwas.

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