Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 16.05.2025

Unsicherheit am Rapsmarkt wächst

Auch wenn die Niederschläge Ende April den Rapsbeständen zugutekamen, gibt der Blick auf die Wetterkarte aktuell wieder Anlass zur Sorge. Das stützt auch die Preise auf Erzeugerebene. Der Umsatz mit Partien alter Ernten und Vorkontrakten bleibt überschaubar.

(AMI) Im Aufwind fester US-Sojanotierungen geht es in der laufenden Handelswoche auch für den Pariser Rapskurs aufwärts. Im Fokus standen dabei die Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China. Beide Länder einigten sich zuletzt auf eine 90-tägige Zollpause. Kurstreibende Impulse kommen jedoch auch von dem schwachen Euro. Angesichts der rückläufigen Gemeinschaftswährung vergünstigen sich EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern und profitieren damit von einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit. Hinzu kommt die anhaltende Trockenheit in Teilen der Union, insbesondere im Westen. Sollten die Niederschläge weiterhin ausbleiben, dürfte das das Ertragspotenzial zur Ernte 2025 merklich limitieren. So schloss der Fronttermin am 13.05.2025 bei 489,50 EUR/t und damit rund 15,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche.

Mit dem Plus am Terminmarkt können sich auch die Großhandelspreise für Raps befestigen. Dabei bleiben die Prämien unverändert. So sind fob Hamburg zuletzt 481 EUR/t für Partien der Ernte 2025 möglich und damit 16 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein. Auch hier sind mit 495 rund 16 EUR/t mehr im Gespräch. Dabei gehen die Umsätze auch weiterhin gegen Null. Auch hinsichtlich der Importströme fußen die Mengenbewegungen zum Großteil auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakt. Neben den Niedrigwasserständen sorgen auch die ausbleibenden Niederschläge aktuell für Unsicherheit.

Auch auf Erzeugerstufe können sich die Rapspreise befestigen. Raps der Ernte 2024 wird im Mittel für 484,80 EUR/t und damit rund 5,30 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche angeboten. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 448-520 EUR/t. Das kann die Abgabebereitschaft der Erzeuger jedoch nicht beleben. Lediglich vereinzelt wird noch von Umsätzen mit alterntigen Partien berichtet.

Die aktuelle Trockenheit steigert die Sorge um Ertragseinbußen. So haben die ausbleibenden Niederschläge in weiten Teilen Brandenburgs bereits zu sichtbaren Trockenschäden geführt. Und auch in Mecklenburg-Vorpommern zeichnen sich regional bereits erste Schäden ab. Andernorts präsentieren sich die Kulturen bislang in guter Verfassung, doch Niederschläge sind auch hier nötig. Die Sorge um die Bestände bremst auch die Bereitschaft der Erzeuger zum Abschluss von Vorkontrakten. Keiner möchte sich verkalkulieren und am Ende nicht liefern können. Allerdings bleibt auch die Nachfrage der Ölmühlen gering und die Vorstellungen von Anbietern und Abnehmern passen trotz festerer Preise weiter selten zusammen. Im Mittel sind dabei aktuell 450,70 (418-495) EUR/t möglich, 9,20 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor.

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