Fr, 16.05.2025
Speisekartoffelabsatz geht deutlich zurück
Frühkartoffeln – auch aus hiesigem Anbau – und das schöne Wetter drängen die Nachfrage nach Lagerkartoffeln zum Abpacken zurück. Die Preise bleiben aber stabil. Bei Frittenrohstoff scheint die zunehmende Dürre inzwischen Markt zu machen.
(AMI) Am Speisekartoffelmarkt setzt sich der Sortimentswechsel zu Frühkartoffeln fort. Zumindest ein Discounter führt nun auch Frühkartoffeln aus Spanien, die soweit schöner als erwartet eintrafen. Trotz widriger Witterungsbedingungen fielen kleine Lieferungen mit Erwinia auf, nur ein paar mehr grüne gibt es, nachdem es so viel in Andalusien geregnet hatte. Die Frühkartoffelpreise sind unverändert. Auch für Speisekartoffeln aus Deutschland werden die gleichen Preise wie in der Vorwoche genannt. Die Spanne ist je nach Qualität und Bestimmung weit. Am meisten ist für Top-Ware zum Abpacken für den deutschen LEH zu erzielen, die trotzt der umschwenkenden Nachfrage noch gesucht zu sein scheint. Mittelmaß gibt es dagegen reichlich. Es kommt nun wegen der vielen Frühkartoffeln etwas ins Hintertreffen. Hier und da laufen noch weitere Exporte.
Die Gesamtnachfrage wird eher als etwas zurückhaltender beschrieben. Sommerliches Wetter mag gebietsweise mit dazu beitragen. Außerdem ist die Werbedichte dem Vernehmen nach nicht mehr ganz so groß. Unterdessen tauchen an ersten Großmärkten und in immer mehr Hofläden schon sehr schöne Speisefrühkartoffeln aus Deutschland auf. In Hamburg liegt der Abgabepreis für 25 kg-Sackware zwischen 29,00 und 33,00 EUR/dt. Aus Niedersachsen wurde auch schon etwas nach Nordeuropa verkauft, wenngleich selbst aus Schweden schon Frühkartoffeln der Saison 2025 vermarktet werden.
Dürre wird relevanter
Neben dem Markt blickt mancher immer sorgenvoller auf das wachsende Regendefizit. Bisher brennt wohl nichts an, wenn das aber so weiter geht, könnten spätere Kulturen und die ohne Beregnung – dabei auch der frühe Verarbeitungsrohstoff in Flandern, Belgien – bald in Mitleidenschaft gezogen werden. Im Beneluxraum führen Beobachter diesen Umstand bereits an, um den Stillstand des Preisverfalls bei Pommes frites Kartoffeln aus dem Lager zu erklären. Vielleicht werden die dann doch länger benötigt, als das Pessimisten in den vergangenen Wochen glaubten. Von der Produktnachfrage her scheinen allerdings weiterhin keine nennenswerten Impulse zu kommen. Auch der Qualitätsentwicklung wegen scheint es immer noch ratsam, Verkaufsmöglichkeiten sofort zu nutzen.