Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 23.05.2025

Uneinheitliche Preisentwicklung am deutschen Brotgetreidemarkt

Die Trockenheit schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Getreidemarkt und bremsen die Verkaufsbereitschaft ex Ernte. Alterntige Ware wird noch offeriert, findet aber schwer Käufer.

(AMI) Das jüngste Plus an der Pariser Terminbörse spiegelt sich in den Erzeugerpreisen nicht wider. Während an der Matif der Fronttermin am 20.05.25 gegenüber Vorwoche um 4,50 auf 209 EUR/t für 11er Brotweizen zulegte, weisen Kassapreise frei Erfasserlager durchaus Korrekturen um bis zu 3,50 EUR/t nach unten auf. Das dürften den rückläufigen Notierungen über das vorangegangen Wochenende geschuldet sein, denn 19.05.25 betrug in Paris die Kursdifferenz zum Vorwochenschlusskurs -2,25 EUR/t. Die Erzeugerstufe ist ohnehin von mangelnden Impulsen und Lustlosigkeit gekennzeichnet. Mahlgetreide der Ernte 24 wird weder gesucht noch offeriert. Mühlen sind ausreichend versorgt, Erzeuger von den Geboten enttäuscht. Die haben sich zur Vorwoche sogar nach unten bewegt und spiegeln damit auch das regional teils nachfrageübersteigende Angebot wider. Erzeuger stehen immer mehr unter Druck ihre Lager vor Beginn der Ernte zu leeren und akzeptieren manchmal auch die zurückgenommenen Gebote. Mit 204,55 (180-225) EUR/t vergünstigte sich Qualitätsweizen frei Erfasserlager um knapp 1 Euro. Brotweizen blieb mit 190,55 (165-214,50) EUR/t und einem Minus von 0,30 EUR/t vergleichsweise preisstabil. Brotroggen verlor ebenfalls knapp 1 Euro auf 164,80 (130-199,50) EUR/t. Braugerste legte demgegenüber um 1,50 auf 208,25 (189-220) EUR/t zu. Die Vorkontraktpreise entwickelten sich uneinheitlich, Qualitätsweizen legte um 2,40 auf 203 EUR/t zu, Brotweizen verlor 0,80 auf knapp 185 EUR/t und Brotroggen gab um fast 3,50 auf 154 EUR/t nach. Marginal fester tendiert Braugerste ex Ernte mit einem Plus von weniger als einem Euro auf knapp 218 EUR/t. Während die Abschlussbereitschaft der Käufer durchaus zunimmt, verhalten sich Anbieter äußerst zurückhaltend. Sie finden die Abschläge zur prompten Ware insbesondere vor dem Hintergrund der potenziellen Ertragseinbußen inakzeptabel. Denn nur neuerntige Braugerste kostet mehr als prompte, alle anderen Mahlgetreide sind billiger.

Auf Großhandelsstufe entwickeln sich die Preise für prompte Ware ebenfalls uneinheitlich. So tendiert Brotroggen am 20.05.25 mit 206 EUR/t rund 2 EUR/t schwächer. Qualitätsweizen bleibt mit 240 EUR/t franko Hamburg preisstabil und Brotweizen legt je nach Standort um 1-2 auf 226-227 EUR/t zu. Alterntige Braugerste franko ist durchgehandelt und wird nicht mehr besprochen. Ware zur Lieferung ab Oktober 25 wird mit 285 EUR/t offeriert, findet aber kein Kaufinteresse. Vor einer Woche war es genau andersherum; da gab es Kaufinteresse zu 280 EUR/t aber keine Offerten.

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