Fr, 23.05.2025
Rapspreise steigen, Umsätze bleiben aus
Der Rapsmarkt bleibt unter Druck: Trotz festerer Erzeugerpreise fehlt es an Umsätzen. Importdruck, trockene Witterung und verhaltene Vorkontrakte prägen das aktuelle Marktgeschehen.
(AMI) Der Rapsmarkt kommt weiterhin nicht vom Fleck. Zwar ziehen die Erzeugerpreise in der laufenden Woche leicht an, doch dahinter steht nur wenig Umsatz. Um die Restmengen der Ernte 2024 zu mobilisieren, müssten die Preise aus Sicht vieler Erzeuger deutlicher steigen. Dem stehen allerdings gut versorgte Mühlen gegenüber, die ihren Bedarf auch über Importe decken können. Die EU bezieht nach wie vor große Mengen Raps aus dem Ausland. Bis Mitte Mai summierten sich die Lieferungen auf rund 6,1 Mio. t – etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Australien hat sich inzwischen zum Hauptlieferanten vor der Ukraine entwickelt und stellt aktuell knapp 44 % der gesamten Einfuhren. Auch Kanada liefert deutlich mehr als in den Vorjahren, während aus der Ukraine seit März nur noch wenig Ware kommt.
Die reichlichen Importe und schwache Vorgaben vom Sojamarkt belasten die Notierungen an der Börse in Paris allerdings nicht. Der Fronttermin August 2025 schloss am 22. Mai bei 489,25 EUR/t – rund 10 EUR/t über der Vorwoche. Ungünstige Witterungsbedingungen in den französischen Anbaugebieten scheinen für Aufschwung gesorgt zu haben.
Die Großhandelspreise folgen der schwachen Börsentendenz bei weitgehend unveränderten Prämien. Für Partien der Ernte 2025 werden fob Hamburg zuletzt 480 EUR/t genannt – 1 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, die mit 494 EUR/t ebenfalls rund 1 EUR/t niedriger gehandelt werden. Die Umsätze bleiben jedoch äußerst gering. Auch bei den Importen geht es derzeit primär um die Abwicklung bereits bestehender Kontrakte.
Auf Erzeugerstufe zeigen sich die Rapspreise fester. Raps der Ernte 2024 wird aktuell im Mittel für gut 487 EUR/t angeboten – etwa 2,40 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Die Preisspanne aus den Bundesländern reicht dabei von 463 bis 507 EUR/t. Damit steigen die Kassapreise die zweite Woche in Folge – ohne allerdings die Abgabebereitschaft spürbar zu erhöhen.
