Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

11.07.2022
ASP: Biosicherheit ist wichtiger denn je

Neuer Leitfaden nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der EU

Nachdem in einem Bestand mit Hausschweinen im südlichen Landkreis Emsland der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen wurde, laufen die Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche auf Hochtouren. Damit die für Menschen ungefährliche Tierseuche lokal begrenzt werden kann und belastende Reglementierungen, insbesondere für Schweinehalter in der eingerichteten Schutz- und Überwachungszone zeitnah wieder aufgehoben werden können, sind wirksame Biosicherheitsmaßnahmen wichtiger denn je.

Nicht erst im Krisenfall, sondern bereits in seuchenfreien Zeiten müssen tierhaltende Betriebe die rechtlichen Vorgaben des neuen Europäischen Tiergesundheitsrechts, Animal Health Law (AHL), erfüllen. Das AHL ist seit dem 21. April 2021 in allen Mitgliedstaaten der EU direkt anzuwenden. Seitdem stehen insbesondere Tierhalterinnen und Tierhalter, aber auch Tierärztinnen und Tierärzte in der besonderen Verantwortung, den „Schutz vor biologischen Gefahren“ sicherzustellen. „Einerseits bedeutet das, dass dieser Personenkreis über besondere Kenntnisse der Tiergesundheit und des Schutzes vor Tierseuchen und deren Verbreitung verfügen muss. Darüber hinaus gilt es, durch effektive Umzäunungen, Überdachungen und ähnliches, Tierhaltungen vor dem Eintrag von Tierseuchenerregern zu schützen“, erklärt Georg Meiners, Präsident des Emsländischen Landvolks und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Niedersächsischen Tierseuchenkasse.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen muss betriebsindividuell erfolgen und in schriftlich fixierten Maßnahmenplänen und Verfahrensbeschreibungen verankert sein. In den Aufgabenbereich der Tierärzteschaft fallen insbesondere Beratungen der Tierhalter zum Schutz vor biologischen Gefahren und anderen Aspekten der Tiergesundheit, die aus Anlass von Tiergesundheitsbesuchen erfolgen sollen. Auf Initiative der Niedersächsischen Tierseuchenkasse und des Landvolks Niedersachsen wurde daher schon Ende November 2021 die Arbeitsgruppe „Biosicherheit in Schweinehaltungen“ mit maßgeblichen Akteuren gegründet. In dieser AG wurde der neue Leitfaden „Biosicherheit in Schweine haltenden Betrieben nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der EU“ inklusive Checklisten erarbeitet. Er bietet eine Grundlage, den Anforderungen des EU-Rechts gerecht zu werden.

Oberstes Gebot für Schweinehalterinnen und Schweinehalter bleibt die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen, um den Eintrag des Virus in ihre Betriebe zu verhindern, so der Appell des Landvolks. Der Leitfaden bezieht sich auf die aktuellen Rechtsvorschriften. Im Einzelfall können weitergehende Maßnahmen angeordnet werden. Der Leitfaden ist frei verfügbar hier. und hier..

07.07.2022
Sozialwahlen 2023

Wahlliste der SofA für Niedersachsen und Schleswig-Holstein

Was kann ich als Vertreter bewegen? Die Versammlung tagt einmal im Jahr für zwei Tage in Kassel. Hier tagt auch der Finanz- und Haushaltsausschuss. In den Ausschüssen besteht eine konkrete Möglichkeit der Mitwirkung z.B. im Krankenversicherungsrecht oder bei der BHH. Es besteht die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Leistungsgewährung.

Auch kann und muss sich sozialpolitisch eingebracht werden, um der Kürzung der Subventionen für die BG Beiträge und die damit einhergehenden Beitragserhöhung entgegenzutreten. Etl. muss die SVLFG umstrukturiert werden. In jedem Fall muss sie erhalten bleiben. Institute wie BHH gibt es in der üblichen GKV nicht und die Beiträge sind auch deutlich höher. Auch bietet die SVLFG ein Präventionsprogramm an, was die GKV ebenfalls nicht kennt. Das Sorgentelefon für Landwirte wird ebenfalls sehr sehr gut angenommen.

Wer kann gewählt werden? Gewählt werden können Personen, die der Gruppe der Arbeitgeber, Arbeitnehmer oder der Sofas (Selbstständige ohne fremde Angestellte) zuzurechnen sind.

Bei letzteren handelt es sich um Selbständige und deren Ehegatten, sofern sie in der SVLFG unfallversichert sind und keine Angestellten beschäftigen. Es sind ehemalige Selbständige und deren Ehegatten, sofern sie keine fremden Angestellten beschäftigt haben und eine Unfallrente aus der SVLFG beziehen. Familienangehörige werden nicht mitgerechnet mit zum dritten Grad und Schwägerschaft 2. Grades, Pflegekinder werden ebenfalls nicht mitgerechnet.

Hier können auch die Nebenerwerbslandwirte eine große Rolle spielen. Sie sind, unabhängig vom versicherungspflichtigen Hauptberuf, in der SVLFG unfallversichert. In Bayern und Baden-Württemberg ist der Anteil der Nebenerwerbslandwirte besonders hoch. In Bayern gab es 2017 eine eigene Liste der Nebenerwerbslandwirte. Diese Liste hat mehr Stimmen erzielt als die Liste aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Auch Junglandwirtinnen und Junglandwirte und Landjugendliche kommen hier in Betracht. Der Niedersächsische Landesbauernverband kümmern sich zusammen mit dem Bauernverband Schleswig-Holstein um die Liste der Sofas. Wer also über diese Liste kandidieren möchte, meldet sich am besten per E-Mail an sozialwahlen@landvolk.org .

Eine Sozialwahl? Was ist das? Am 31.05.2023 findet die nächste Sozialwahl statt, bei der die für die Sozialversicherungsträger gesetzlich vorgeschriebene, eigenständige Selbstverwaltung in Form der Vertreterversammlungen gewählt wird, über die die Beitragszahler ein Mitwirkungsrecht erhalten. Die Vertreter für diese Versammlung werden in der Sozialwahl gewählt. Die Sozialwahl ist nach der Bundestagswahl und der Europawahl die drittgrößte Wahl in Deutschland.

Der Sozialversicherungsträger der Landwirtschaft ist die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, kurz SVLFG.

Was ist die Vertreterversammlung? Die Vertreterversammlung ist das „Parlament“ der SVLFG. Sie wählt den Vorstand. Sie besteht aus 20 Mitgliedern der Arbeitnehmer, 20 Mitgliedern der Arbeitgeber und 20 Mitgliedern der “Sofas”, der Selbstständigen ohne fremde Angestellte.

In den Vorstand werden dann jeweils 5 Mitglieder aus jeder dieser drei Gruppen gewählt. Derzeit vertreten Rudolf Heins im Vorstand und Britta Michel in der Vertreterversammlung die Interessen der Landwirtinnen und Landwirte aus Niedersachsen.

Die Vertreter haben die Möglichkeit, sich in den Ausschüssen zu engagieren, beispielsweise im Widerspruchsausschuss, im Finanzausschuss, Bauausschuss, im Präventionsausschuss, im Haushaltsausschuss oder anderen Ausschüssen.

Weitere Informationen zu den Terminen und Wahlunterlagen erhalten Sie hier.

05.07.2022
ASP-Ausbruch in Niedersachsen

Biosicherheit weiterhin entscheidend

Aktuell bedroht die Afrikanische Schweinepest (ASP) die Wild- und Hausschweinebestände in Europa, auch in Niedersachsen gibt es seit Anfang Juli einen Ausbruch. Um eine weitere Ausbreitung in Deutschland zu verhindern, sind viele gefordert. Landwirt*innen können einen wichtigen Beitrag leisten, um ihre Bestände zu schützen. Dafür ist die Biosicherheit entscheidend, vor allem Hygienemaßnahmen im Stall. Die Schweinehaltungshygieneverordnung teilt die Betriebe in drei Stufen der Biosicherheit ein.

Stufe 1 gilt für alle schweinehaltenden Betriebe Stufe 2 gilt für folgende Betriebe: • 20-700 Mastschweine • 3-150 Zuchtsauen • 3-100 Zuchtsauen zusammen mit anderen Schweinen Stufe 3 gilt für folgende Betriebe: • mehr als 700 Mastschweine • mehr als 150 Zuchtsauen • mehr als 100 Zuchtsauen zusammen mit anderen Schweinen

(Für Freilandhaltung gelten besondere Regelungen)

TIERÄRZTLICHE BETREUUNG Stufe 1: Alle Betriebe Jeder Betrieb muss tierärztlich betreut werden. Dazu gehört die Beratung des Betriebes. In bestimmten Fällen (u. a. erhöhte Sterblichkeit, hoher Anteil von Kümmerern, Fieber, erfolglose zweimalige antimikrobielle Behandlung) sind besondere tierärztliche Untersuchungen vorgeschrieben. Ab Stufe 2: Bei größeren Betrieben (ab Stufe 2) muss mindestens zweimal jährlich eine klinische Untersuchung der Schweine durchgeführt werden. Darüber hinaus muss die Dokumentation über Todesfälle, Aborte und Totgeburten, die der Betrieb zu führen hat, geprüft werden.

WAS GILT FÜR ALLE BETRIEBE? Stufe 1: → Ein Schild „Schweinebestand – für Unbefugte Betreten verboten“ muss angebracht sein. → Der Stall muss ausbruchsicher sein → Schuhzeug muss gereinigt und desinfiziert werden können. → Ein Wasserabfluss muss vorhanden sein. → Futter und Einstreu „wildschweinsicher“ lagern → Bestandsregister

WAS KOMMT BEI BETRIEBEN DER STUFE ZWEI HINZU? Zusätzlich zu den Vorgaben für die Betriebe der ersten Stufe gelten folgende Anforderungen: → Vorrichtungen zur Reinigung und Desinfektion des Schuhzeugs an Ein- und Ausgängen der Ställe → Vorrichtung zur Reinigung und Desinfektion der Ställe und der Räder von Fahrzeugen → Umkleide, Räume oder geschlossene Behälter für Futter sowie eine befestigte Verladeeinrichtung → Verschließbarer, leicht zu reinigender und desinfizierender Kadaverbehälter, der entladen werden kann, ohne dass dazu das Betriebsgelände befahren werden muss → Einwegkleidung für Betriebsfremde → Neben dem Bestandsregister: zusätzliche Dokumentationspflicht zu Todesfällen, Aborten und Totgeburten → Zusätzliche Anforderungen an die Reinigung und Desinfektion von Gegenständen und Räumen → Schadnagerbekämpfung → Besondere Anforderungen an die Lagerung von Dung und Gülle

WAS KOMMT BEI BETRIEBEN DER STUFE DRITTER HINZU? Zusätzlich zu den Vorgaben für die Betriebe der zweiten Stufe gelten folgende Anforderungen → Untergliederung der Ställe in Stallabteilungen; in gemischten Betrieben Trennung der Zuchtund Mastschweine → Einfriedung des Betriebsgeländes → Stallnaher Umkleideraum als Schleuse mit Wasseranschluss zur Reinigung von Schuhwerk und Handwaschbecken → Zwingender Kleidungswechsel beim Betreten und Verlassen des Stalles → Isolierstall für Neuzugänge → Besondere Hygieneanforderungen an den Transport

Schutz durch Routine Entscheidend für den Erfolg der Biosicherheitsmaßnahmen ist, dass diese von allen Personen, die auf dem Betrieb arbeiten, gelebt werden! Hierzu sind regelmäßige Überprüfungen der Betriebsabläufe erforderlich sowie regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter!

27.06.2022
Teilnehmende für Umfrage gesucht

Forschungsprojekt „Energy-4-Agri“

Das Forschungsprojekt Energy-4-Agri der TU Braunschweig sucht Landwirtinnen und Landwirte für eine Online-Befragung zu Themen rund um berufliche Werdegänge und Innovationen in der Landwirtschaft!

Das Projekt Energy-4-Agri geht der Frage nach, wie eine zukünftige Landwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien und ohne Verbrennungsmotoren aussehen kann.

Landwirte und Landwirtinnen sind die wichtigsten Akteure, wenn es darum geht Innovationen und Veränderungen in der Landwirtschaft aktiv voranzubringen und mitzugestalten. Deshalb befasst sich unser Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie mit der Sicht und dem Beitrag von Landwirtinnen und Landwirten auf und in solchen Veränderungsprozessen.

Die Umfrage ist anonym, wird ungefähr 30-45 Minuten in Anspruch nehmen und kann über folgenden Link gestartet werden:

Hier geht es direkt zur Umfrage.

Als Dank für die vollständige Teilnahme, haben Landwirte und Landwirtinnen die Möglichkeit an einer Verlosung von 5 x 100 € Wunschgutscheinen teilzunehmen.

20.06.2022
Ein erfolgreicher Tag

Mit Landwirt*innen im Gespräch beim Tag des offenen Hofes

Von Ferkel über Kühe und Angusrinder bis hin zu Honigbienen, Hühnermobil und Melk-Roboter: Am Tag des offenen Hofes erhielten die Besucher*innen einen breiten Einblick in die landwirtschaftlichen Betriebe von Hof Schröder in Rotenburg sowie von Hof Dodenhoff in Bötersen. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung, ob mit dem Auto oder mit dem Rad, und informierten sich vor Ort über aktuelle landwirtschaftliche Themen. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen den Weg zu uns gefunden haben“, betont Ines Loudon, die mit ihrem Partner Gerd Dodenhoff einen Milchviehbetrieb in Bötersen bewirtschaftet. „Wir hatten viele tolle Gespräche“, fügt Ann-Cathrin Schröder vom Buschhof Schröder in Rotenburg hinzu.

Wie werden Kühe gemolken? Ines Loudon und ihr Partner Gerd Dodenhoff haben 72 Milchkühe, eine Bullenaufzucht, Kälber sowie Pferde, mit denen Ines in der Voltigierschule Bötersen Kinder unterrichtet. Auch Gerd Dodenhoffs Hobbyherde der Coburger Fuchsschafe gehört zum Hof genauso wie die Sau mit ihren 14 Ferkel, die extra zum Tag des offenen Hofes auf den Betrieb gebracht wurden. „Hier gibt es aber viel zu sehen“, meint der 7-jährige Leon, der gemeinsam mit seinen Großeltern angereist ist. Im Melkstand erklärt eine Mitarbeiterin den interessierten Besucher*innen, wie der Melk-Roboter die Kühe melkt: „Die Kühe werden mit Kraftfutter in den Melkstand gelockt und dann automatisch gemolken. Der Roboter erkennt die Kühe an einem Transponder.“ Ein paar Meter weiter liegt eine Kuh mit ihrem erst einen Tag alten Kälbchen. Daneben freuen sich zwei Kinder, die gerade den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Tieren herausgefunden haben. Sie erklären ihren Eltern stolz: „Guck mal, die Kuh da hat ein Euter, also ist es eine Frau.“ Zwei Mädchen trauen sich, ihre Hand in das Maul eines Jungtieres zu legen und sich die Hänge ablecken zu lassen. „Ich, das ist aber glitschig und schön warm“, sagt das Mädchen zu ihrer Mutter. Und auch bei den Pferden ist eine Menge los: Hier gibt es nicht nur Ponyreiten, sondern auch einen Trettrecker-Parkour, den die Kinder durchfahren können. Insgesamt freuen sich Ines Loudon und Gerd Dodenhoff über einen erfolgreichen Tag mit vielen interessanten Gesprächen während der geführten Hofrundgänge.

Wo kommt das Fleisch eigentlich her? Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreiben auf ihrem Hof in Rotenburg eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sind sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert. „Unser Fleisch verkaufen wir via Direktvermarktung am Automaten und direkt ab Hof“, erklärt Ann-Cathrin Schröder. Die beiden Landwirte haben sich vor circa 1,5 Jahren dazu entschieden, die Direktvermarktung anzukurbeln und sind zufrieden, wie es momentan läuft. „Corona hat uns da sicherlich geholfen“, meint Landwirt Christoph Schröder, der am Nachmittag einen Hofrundgang mit hiesigen Politikern durchführt. In den offenen Tretmistställen gibt es Infotafeln, auf denen sich Besucherinnen über die Haltungsform informieren können. An den zahlreichen Ständen können Interessierte das Gespräch mit Landwirtinnen, Imkern und Vertreter*innen des Landvolks suchen. Auch das NEUA-Infomobil ist mit dabei: „Kinder können hier Butter schütteln oder Getreide selber mahlen“, sagt Landfrau Christine Tewes. Bei den geführten Hofrundgängen erklärt Christoph Schröder, was das Besondere am Mutterkuhhaltung ist und wie lange die Kälber bei ihren Müttern bleiben. „Ich fand die Hühner beim Hühnermobil am besten, die konnte ich streicheln“, sagt ein Mädchen auf dem Rückweg zum Parkplatz. Insgesamt haben heute in ganz Niedersachsen 70 Höfe ihre Pforten geöffnet. Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers lobt den Tag als Chance, gemeinsam mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen: „Wir stehen als verlässliche Gesprächspartner für die Politik und die Bevölkerung zur Verfügung.“

31.05.2022
Tag des offenen Hofes

Betriebe in Rotenburg und Bötersen öffnen ihre Pforten

Am 19. Juni 2022 findet der Tag des offenen Hofes in Niedersachsen endlich wieder auf den Höfen und landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort statt. Auch in unserem Kreisverband gibt es zwei Höfe, die sich für einen „Tag des offenen Hofes“ angemeldet haben. In Rotenburg wird Familie Schröder (Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg) ihre Tore öffnen und ein paar Kilometer weiter lädt Familie Dodenhoff in Bötersen (Jeerhof 5, 27367 Bötersen) Interessierte auf den Betrieb ein. Zwischen 10:00 und 16:30 Uhr können Besucherinnen die Höfe erkunden. Auch für Kinderbespaßung sowie Essen und Trinken ist gesorgt. „An diesem Tag erhalten Interessierte die einmalige Chance, sich live einen Eindruck von dem Leben auf dem Hof zu machen. Wir freuen uns daher sehr auf zahlreiche Besucherinnen trotz Hurricane-Festival“, betont Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbands Rotenburg-Verden e. V.

Was gibt es auf den Höfen zu sehen? Das Rotenburger Ehepaar Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreibt auf ihrem Hof eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sein dürfen, sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen mit Stroh. Die Anguszucht auf dem Hof gibt es seit 1972. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang sowie Halle, Roundpen und Außenplätzen. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert. Darüber hinaus bewirtschaften sie 85 Hektar Grünland sowie 50 Hektar Ackerland. Das Gras spielt eine besondere Rolle, weil die Angus-Rinder es viel besser verwerten können. Der Betrieb ist zudem nicht nur auf Mais angewiesen, was eine gesundere Fruchtfolge auf den Feldern zur Folge hat. Das Ehepaar Schröder legt Augenmerk auf einen mehr und mehr geschlossenen Betriebskreislauf, weshalb sie einen Großteil des Futters selber anbauen. Auf die Frage, warum die Schröder GbR beim Tag des offenen Hofes mitmachen möchte, antwortet Betriebsleiter Christoph Schröder: „Wir möchten der Öffentlichkeit die Landwirtschaft wieder nah bringen und zeigen, wie und wo Lebensmittel produziert werden.“ Neben geführten Hofrundgängen um 11:30 Uhr und 15:00 Uhr können sich Besucher*innen bei zahlreichen infoständen über landwirtschaftliche Themen informieren und selber anpacken: Getreide mahlen beim NEUA-Infomobil, Bieneninfostand von den Imkerfreunden Verden, Honigverkauf von Imker Christian Nehrke, Infos zum Wolf, frische Eier vom Hühnermobil sowie Infos zu Stall- und Zaunmaterial sowie Spiel und Spaß für Kinder.
Gerd Dodenhoff und seine Partnerin Ines Loudon bewirtschaften in Jeerhof (Gemeinde Bötersen) den seit 1972 bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb. Mittlerweile gehören dazu 62 ha Acker und 31 ha Grünland, 72 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 9.800 Litern Milch pro Kuh/Jahr. Die Kühe, darunter neben Schwarzbunten auch Braunvieh, Fleckvieh sowie Jerseykühe, werden mit einem Lely-Melkroboter gemolken. Auch die Aufzucht der Bullen und Kälber übernehmen Gerd und Ines auf dem Hof. Außerdem gibt es Pferde, mit denen Ines in der Voltigierschule Bötersen Kinder unterrichtet. Mit zum Hof gehören zudem Schäferhündin Elli sowie Gerds Hobbyherde Coburger Fuchsschafe. Für den Tag des offenen Hofes kommen zusätzlich extra eine Sau mit ihren Ferkeln dazu. Mehrmals täglich wird es am Tag des offenen Hofes geführte Hofrundgänge geben. Weitere Highlights des Tages: Spielkuh zum Melken üben, Bieneninfostand, frische Eier vom Hühnermobil, Infostand Elsdorfer Molkerei sowie Ponyreiten.

Digitale Hofralley und Fahrradroute Wer möchte, verbindet das Ganze mit einer Fahrradtour zwischen den beiden Standorten und hält für einen kleinen Snack beim Dorfladen Bötersen (Dorfstraße 5, Bötersen). Besucher*innen können am Tag des offenen Hofes außerdem an einer digitalen Hofrallye teilnehmen. Mithilfe der App “Actionbound” (einfach im App-Store vorab runterladen) können Interessierte auf beiden Höfen ihr Wissen testen. Wie das funktioniert: Auf beiden Höfen finden Teilnehmende einen QR-Code am Eingang, der zum Rallyestart führt. Die App leitet euch durch das Wissensquiz. Als Belohnung spendiert der Landvolk-Kreisverband allen Teilnehmenden ein Eis im Dorfladen Bötersen (solange der Vorrat reicht). Dafür einfach den Anweisungen in der App folgen.

31.05.2022
Der Bildungsbauernhof lädt ein auf die „didacta“

Landwirtschaft & Ernährung auf Europas größter Wissensmesse

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause beginnt in einer Woche, am 7. Juni 2022, auf dem Kölner Messegelände wieder die „didacta“ – Europas größte Bildungsmesse. Erneut dabei ist der i.m.a e.V. mit seiner Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“. Es ist mittlerweile eine der größten Sonderschauen auf der Wissensmesse; in diesem Jahr mit einem Dutzend Initiativen, Institutionen und Verbänden, die sich in der schulischen Bildungsarbeit engagieren. Bis zum 11. Juni werden mehr als 100.000 Fachbesucher erwartet.

Die vom i.m.a e.V. organisierte Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung - erleben lernen“ wendet sich an Lehrkräfte, Kita-Personal und andere Experten und Expertinnen im Bildungswesen. Ihnen werden eine Vielzahl meist kostenloser Materialien zur Vermittlung von Themen aus der Landwirtschaft und Ernährung für den Schulunterricht oder die Bildungsarbeit in Kindertagesstätten präsentiert.

Ein Schwerpunkt liegt erneut auf Angeboten für die außerschulische Bildungsarbeit. Denn neben der theoretischen Wissensvermittlung lassen sich vor allem durch die realen Erlebnisse bei Bauernhofbesuchen nachhaltige Lernerfolge bei Kindern und Jugendlichen erzielen. Hierzu gibt es für die Fachbesucher auf der Gemeinschaftsschau umfangreiche Anregungen. Auf dem Stand organisiert der i.m.a e.V. während der Messe auch ein branchenübergreifendes Treffen aller Akteure in der außerschulischen Bildungsarbeit.

Im Seminar-Café der Gemeinschaftsschau bietet das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) Vorträge zu den Themen Tierwohl, Klima und Landwirtschaft sowie Schulgarten an. Außerdem werden täglich „Fun Facts Landwirtschaft“ offeriert. Die Angebote dienen dem Dialog mit den pädagogischen Fachbesuchern.

Der i.m.a e.V. nutzt den Austausch mit den Praktikern auf der „didacta“ auch für die Entwicklung seiner Lehr- und Lernmaterialien. Bundesweit setzen mehr als 70.000 Lehrkräfte, Erzieherinnen und andere Bildungsexperten die Materialien ein. Zunehmend nachgefragt sind digitale Angebote wie das Schülerprogramm auf der Homepage des gemeinnützigen Vereins. Die Zugriffe haben sich seit Beginn des Homeschooling stark entwickelt und nehmen weiter zu.

25.05.2022
Rehkitzrettung

Alle wichtigen Infos der Jägerschaft Verden

Die Jägerschaft im Landkreis Verden möchte Landwirt*innen darin unterstützen, unnötiges Leid von Wildtieren zu vermeiden. Verschiedene Teams im Landkreis können mit Drohnen die zu mähenden Flächen vor der Mahd absuchen. Die Kitze und andere Tiere werden dabei mit aktuellster Wärmebildtechnik gefunden und können geborgen werden.

Achtung, dies ist im rechtlichen Sinne Jagdausübung. Eine effektive und rechtsichere Durchführung bedarf der Planung und Beachtung einiger Punkte. Daher hat die Jägerschaft Verden einen ausführlichen Bericht mit allen wichtigen Informationen auf ihrer Website veröffentlicht, welchen Sie hier finden.

24.05.2022
Landwirt für einen Tag

Pensionär erhält besonderen Einblick auf einem Betrieb

Wie sieht der Alltag eines Landwirts heutzutage überhaupt aus? Diese und weitere Fragen stellte sich Raphael Bigus häufiger und meldete sich deshalb für die Aktion „Landwirt für einen Tag“ an. Diese soll Menschen die Möglichkeit geben, für einen ganzen Tag einen Landwirt zu begleiten. Interessierte konnten sich vorab online bewerben und ihnen wurde ein Betrieb in wohnortnähe zugewiesen. „Ich interessiere mich schon immer für landwirtschaftliche Themen und habe auch privat Kontakt zu einem Winzer“, erklärt der Pensionär aus Walsrode. „Daher freue ich mich, dass ich dieses Jahr bei der Aktion dabei sein kann. Im letzten Jahr hatte der mir zugewiesene Betrieb nämlich kurzfristig absagen müssen.“ Über das Netzwerk „Forum Moderne Landwirtschaft“ hatte Bigus von dieser ganz besonderen Möglichkeit erfahren, seine Fragen in direktem Kontakt mit einem Landwirt auf seinem Hof zu klären. Diesen Samstag verbrachte er nun einen Arbeitstag auf dem Hof von Landwirt Jörn Ehlers in Holtum-Geest.

Landwirt Jörn Ehlers (rechts) mit seinem Praktikanten Raphael Bigus.

Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, bewirtschaftet einen Betrieb mit Schweinemast in verschiedenen Haltungsformen sowie Ackerbau in Holtum-Geest. Schon häufiger hatte er Besuch von Politikerinnen oder Schülerinnen auf seinem Hof, mit denen er über unterschiedlichste Themen diskutierte und Arbeitsvorgänge erklärte. „Einen ganzen Tag mit einer einzelnen Person zu verbringen ist jedoch etwas ganz Anderes. Viele Vorgänge in der Landwirtschaft sind kompliziert und bedürfen einen hohen Erklärungs- und Beschreibungsbedarf. Das geht nicht in einem Vortrag von einer Stunde“, erklärt der Kreislandwirt. „Daher freue ich mich, dass ich heute mit Herrn Bigus viel Zeit habe, um Fragen zu klären.“ Und auch Herr Bigus ist begeistert: „Ich denke, ich kann auf diese Weise Einblicke in die Landwirtschaft bekommen, die mir sonst verwehrt blieben. Zum Beispiel ist es ja nicht einfach so möglich, in einen Schweinestall zu gehen.“ Ehlers nickt und erklärt, dass das vor allem aus hygienischen Gründen ein Problem ist. In Deutschland gäbe es bereits die Afrikanische Schweinepest, die unter anderem durch kontaminierte Lebensmittel von Reisenden aus ASP-Gebieten weitergetragen würde.
Nach einem kurzen Kennenlernen fahren die beiden aufs Feld und begutachten den Weizen. Ehlers erklärt seinem Praktikanten, welchen Einfluss das Wetter auf die Frucht hat und wie sich der Boden entwickelt, wenn es zu wenig regnet. Weiter geht es dann in den Mais. Hier steht die Frucht noch in den Startlöchern. Ehlers zeigt Raphael Bigus drei unterschiedlich Felder, auf denen überall Mais gelegt wurde, mit verschiedenen Verfahren und vorheriger Bodenbearbeitung. Seinen Praktikanten interessieren vor allem die Wurzeln, die auf allen drei Feldern unterschiedlich lang ausgeprägt sind. „Ich bin sehr erstaunt, wie viele Faktoren beim Anbau eine Rolle spielen“, betont Bigus. Die beiden fachsimpeln eine ganze Weile über die Themen Vergrämung von Raben, die die Maiskörner nach dem Säen wieder aus dem Boden holen, Unkrautbekämpfung, die nicht auf jedem Feld gleichermaßen sinnvoll und intensiv ist und Bodenbearbeitung sowie Fruchtfolgen. Die Vielzahl von Themen machen deutlich: Es gibt eine Menge Wissen, das Landwirt*innen vermitteln können, wenn sie die Zeit dafür erhalten. Leider ist es nicht allen Menschen möglich, einen ganzen Tag auf einem Betrieb zu verbringen. „Wer jedoch einmal die Möglichkeit bekommen möchte, sollte bei der Aktion auf jeden Fall einmal mitmachen“, schließt Raphael Bigus ab.

19.05.2022
FINKA-Feldtag in Ahausen

Infos vor Ort zum Thema Mais

Gespannt starten wir in dem Projekt „FINKA“ (Förderung von Insekten im Ackerbau) in das zweite Projektjahr. Landwirtinnen, Wissenschaft und Beratung engagieren sich auch im weiteren Projektverlauf, um die Biodivestät auf Ackerflächen zu erhöhen. Hierzu verzichten 30 konventionell arbeitende Landwirtinnen auf einer Versuchsfläche auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden. Dabei werden sie von ökologisch arbeitenden Kollegen*innen aus ihrer Region beraten.

Die Familie Harms bildet gemeinsam mit Daniel Hencken eines der FINKA-Betriebspaare und hat in diesem Jahr auf der FINKA-Fläche in Ahausen Mais gelegt. Ihre bisherigen Projekterfahrungen möchte das Rotenburger Betriebspaar gerne am 07.06.2022 im Rahmen eines Feld-Tages von 10 bis 12 Uhr vorstellen. Auch der Einsatz von Striegel und Hacke soll bei der Veranstaltung vorgeführt werden. Darüber hinaus erfolgt ein Vortrag über die Herausforderungen im Mais durch die Referentin Bianca Hinck (Landberatung Rotenburg e.V.).

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich unter dem folgenden Link zum Feld-Tag anzumelden: Hier geht es direkt zur Anmeldung.

Den genauen Standort erhaltet Ihr nach der Anmeldung per Mail.

Aktuelles aus dem Landesverband

28.08.2024
NL: 700 Mio. Euro für ausstiegswillige Nutztierhalter
Schwein

In den Niederlanden soll die Tierhaltung in und um Naturschutzgebiete weiter reduziert werden. Die EU-Kommission hat dafür erneut ein umfassendes Förderprogramm der niederländischen Regierung genehmigt. Bis zu 700 Mio. Euro können nun bereitgestellt werden, um Landwirte zu entschädigen, die ihre Tierhaltungsbetriebe in bestimmten Gebieten freiwillig bis zum 1. Oktober 2029 schließen. Diese Gebiete wurden von den niederländischen Provinzen festgelegt. Das Programm richtet sich an kleine und mittlere Viehhalter, die freiwillig ihre Viehzucht in den genannten förderfähigen Regionen aufgeben. Förderfähig sind Betriebe, deren jährliche Stickstoffemissionen bestimmte Schwellenwerte erreichen, um sicherzustellen, dass die Stilllegung einen ausreichenden positiven Umwelteffekt hat und Mitnahmeeffekte vermieden werden. Es handelt sich bereits um die dritte Maßnahme dieser Art.

Insgesamt wurden dafür bereits fast 1,5 Mrd. Euro bereitgestellt.

28.08.2024
Export von Schweinefleisch gesunken
Schwein

(AMI) In der ersten Jahreshälfte gingen die Exporte von Schweinefleisch und Nebenprodukten aus Deutschland geringfügig zurück. Mit 1,03 Mio. Tonnen wurden 1 % weniger Produkte ausgeführt als im Vorjahreszeitraum. Exportiert wurde hauptsächlich in EU-Mitgliedstaaten. 82 % der Ausfuhren gingen an andere EU-Länder. Hauptabnehmer waren Italien und die Niederlande. Insgesamt wurde deutlich weniger in die EU exportiert als im Vorjahr, dagegen stiegen die Ausfuhren in Drittstaaten um 14 % an. Bei Exporten in Drittländer spielt die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest eine bedeutende Rolle. Aufgrund der anhaltenden Infektionslage halten zahlreiche Länder an ihren Importverboten für deutsches Schweinefleisch fest. Besonders herausfordernd gestaltet sich der Handel mit asiatischen Ländern. Südkorea hat allerdings seine Importe von deutschem Schweinefleisch in diesem Jahr deutlich erhöht.

28.08.2024
Ranking 2024: Die größten Sauenhalter weltweit
Schwein

Die sechs größten Unternehmen haben ihren Sitz in Asien, was die enorme Nachfrage nach Schweinefleisch in dieser Region unterstreicht. Dabei verzehren China, Südostasien, Japan, Korea und die Philippinen über 60 Prozent des weltweiten Schweinefleischverbrauchs. In dieser Region werden mehr als 50 Mio. Sauen gehalten, von insgesamt 75 bis 80 Mio. weltweit. Platz 1 hält die Muyuan Foodstuff Co., Ldt. mit 3.130.000 Mio. Sauen in China.

23.08.2024
DBV: Erntebilanz 2024
Milch und Rind

(DBV) Der DBV geht in seiner Erntebilanz 2024 von einer stark unterdurchschnittlichen Getreideernte aus. Die 40-Mio.-t-Marke beim Getreide wird in diesem Jahr mit 39,3 Mio. t verfehlt. Damit setzt sich der seit zehn Jahren anhaltende Abwärtstrend der Erntemengen beim Getreide fort. Im Vorjahr wurden noch rund 42 Mio. t Getreide geerntet. (…) Nach den aktuellen Zahlen liegt die Erntemenge beim Weizen, der wichtigsten Kultur, mit 18,0 Mio. t deutlich unter der des Vorjahres (2023: 21,2 Mio. t). (…) Bei der Wintergerste liegt die diesjährige Erntemenge mit 8,9 Mio. t ebenfalls unter der Vorjahresmenge von 9,5 Mio. t. Die Winterrapsernte 2024 liegt mit einem Durchschnittsertrag von 33,8 dt/ha auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie im Vorjahr (33,5 dt/ha). Zudem ist die Gesamterntemenge beim Raps auf 3,7 Mio. t gesunken (2023: 3,9 Mio. t).

23.08.2024
BMEL zu BTV-3-Geschehen
Milch und Rind

(DBV) Das BMEL stellt auf seiner Website umfassende Informationen zum aktuellen Infektionsgeschehen bei der Blauzungenkrankheit (BTV-3) bereit. Das Virus hatte sich insb. im Verlauf der letzten zwei Monate hitzebedingt rasch ausbreiten können. Nachdem in der vergangenen Woche ein Beratungsgespräch zwischen der Parlamentarischen Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick und Verbänden, Wirtschaft sowie Wissenschaft stattgefunden hatte, ruft das BMEL in einer PM zudem ausdrücklich zur Impfung von noch gesunden Schafen und Rindern auf. Insbesondere in Regionen mit bislang sehr wenigen Fällen von BTV-3, kann das Infektionsgeschehen noch effektiv eingedämmt werden. Zur Info-Seite des BMEL geht es hier.

23.08.2024
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) In KW 32 hat sich der saisonale Rückgang in der Milchanlieferungsmenge verstärkt, es wurde
1,3 % weniger Milch bei den Molkereien angeliefert als in der Vorwoche und 1,5 % weniger als in der Vorjahreswoche. Der Rückgang wird auf die heiße Wetterlage der letzten Wochen und die sich ausbreitende Blauzungenkrankheit zurückgeführt. Die Inhaltsstoffe werden als sehr niedrig beschrieben. Aufgrund erneut gestiegener Industrierahmpreise sind die Butterpreise weiter gestiegen. Bei Blockbutter weiterhin gute Nachfrage, die Unsicherheit über die Versorgungslage steigt dabei aufgrund des Rückgangs der Milchmenge. Die Haltung ist dennoch abwartend und Käufe sind auf notwendige Mengen beschränkt. Käse wird wie gehabt nachgefragt, mit steigenden Tendenzen zum Ferienende. Gute EU-Exporte, gute Auftragslage für September und tendenziell steigende Preise.

MMP-Markt zeigt sich ruhig bei leicht festerer Preistendenz, VMP wird zurückhaltend nachgefragt und das Angebot an Milchfett ist gering. MP zeigt sich zuletzt uneinheitlich.

23.08.2024
Euronext: Weizen rutscht unter die Linie von 200 EUR/t
Pflanzen

Die Getreidekurse tendieren nun schon die vierte Woche in Folge schwächer. EU-Weizen kann mit der billigeren Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion nicht mithalten. Auch die laufenden Ernten auf der Nordhalbkugel üben Druck auf die Kurse aus.

(AMI) An der Pariser Börse geht es für die Getreidekurse abwärts. Am 21.08.2024 schloss der September 24-Kontrakt für Weizen bei 199,25 EUR/t. Damit ist dies das vierte Wochenminus in Folge und ein Rückgang um 7 EUR/t gegenüber Vorwoche. Gleichzeitig rutscht der Fronttermin erstmals seit Anfang März 24 unter die Linie von 200 EUR/t. Folgetermine der Ernte 24 geben sogar um bis zu 7,75 EUR/t nach.
Bei Mais fällt der Kursrückgang gegenüber Vorwoche mit -4,50 EUR/t auf 194,25 EUR/t etwas geringer aus. Aber auch hier bedeutet dies das vierte Wochenminus in Folge. Folgetermine können das Vorwochenniveau ebenfalls nicht halten und geben um bis zu 3,50 EUR/t nach.

Die anhaltend regen Weizenexporte aus der Schwarzmeerregion sowie die aktuellen Getreideernten auf der Nordhalbkugel drücken die Pariser Getreidekurse seit mehreren Wochen kräftig nach unten. Hierbei ist der feste Eurokurs, der die EU-Ware auf dem globalen Markt nochmals verteuert, nicht förderlich.

Tunesiens aktuelle Ausschreibung für Weizen in Höhe von rund 75.000 t wird voraussichtlich erneut ausschließlich mit Schwarzmeergetreide gedeckt werden. Das Angebot an russischem und ukrainischem Weizen ist groß, die Preise dabei unschlagbar, weswegen sich Importeure oftmals für Schwarzmeergetreide statt EU-Getreide entscheiden. Aufgrund dessen erwarten Marktteilnehmer, dass sich an der Dominanz der Schwarzmeerregion auf dem weltweiten Exportmarkt vorerst auch nichts ändern wird. Dafür sind die EU-Preise zu teuer, zumal die Ernten in Westeuropa enttäuschen und das Angebot gering ausfällt. Insgesamt hielten sich große Importeure in den vorigen Handelstagen allerdings nur wenig am Markt auf, die Nachfrage ist in der Erntesaison bis auf wenige Ausschreibungen gering. Interesse an EU-Weizen blieb nahezu aus. Das zeigen auch die aktuellen Daten der EU-Kommission. Vom 01.07-18.08.2024 exportierte die EU rund 3,55 Mio. t Weichweizen, verglichen mit 4,53 Mio. t im gleichen Zeitraum Vorjahr und 5,12 Mio. t in 2022/23. Hierbei fehlen aktuell allerdings die Daten für Frankreich.

Unterdessen werden üppige Weizenernten in Russland, der Ukraine und Nordamerika erwartet. Die geringen Erträge und Qualitäten in Frankreich, wo voraussichtlich die kleinste Ernte seit über 40 Jahren eingefahren wird, und Deutschland rückten dabei in den Hintergrund. In Russland könnte aufgrund der aktuell ungünstigen Witterungsbedingungen zwar etwas weniger Weizen von den Feldern geholt werden, die Prognose mit 86 Mio. t fällt dabei aber immer noch stattlich aus. Zudem gingen die russischen Weizenpreise in den vergangenen Tagen zurück, Marktteilnehmer erwarten weitere Preiskürzungen mit dem Angebot der Ernte 24.

23.08.2024
Brotgetreide steht noch unter Preisdruck
Pflanzen

 Aber es gibt Anzeichen, dass die schlechten Ernteergebnisse regional bereits zu Aufgeldern und damit höheren Großhandelspreisen als in der Vorwoche führen.

(AMI) Während es auf Erzeugerstufe noch ruhig erscheint – Handelsunternehmen wollen nicht kaufen und Erzeuger nicht verkaufen, zu deprimierend die Gebote – legen die Großhandelspreise entgegen den schwächeren Terminkursen zu.
Entgegen den Börsennotierungen entwickelten sich die Großhandelspreise, die franko Niederrhein für Brotweizen zur prompten Lieferung um 2 auf 22 EUR/t zulegen und für Lieferung ab September sogar um 6 auf 225 EUR/t. Franko Hamburg werden für prompte Partien demgegenüber nur noch 216 EUR/t aufgerufen und damit 3 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Dort steht auch nicht Brotweizen, sondern Qualitätsweizen im Fokus. Denn der wird dieses Jahr in Norddeutschland ausgesprochen knapp werden. Aktuell sind 232 EUR/t im Gespräch und damit 12 (!) EUR/t mehr als in der Vorwoche. Brotroggen gibt am deutschen Inlandsmarkt ebenfalls im Preis nach und verliert 3 auf 195 EUR/t. Für Braugerste zur prompten Lieferung franko Oberrhein wurde das Preisniveau um 4-5 EUR/t auf aktuell 263-267 EUR/t abgesenkt, sodass sich die Preisvorstellungen annähern. Für Lieferungen ab Januar stehen sich 267-271 EUR/t gegenüber. Und auch die Ernte 25 rückt mit 273-277 EUR/t in annehmbare Preisvorstellungen. In der Vorwoche standen sich noch 272-280 EUR/t gegenüber.
Am Brotgetreidemarkt bewegt sich noch sehr wenig, aber das Kaufinteresse steigt. Mühlen scheinen doch nicht ausreichend über Kontrakte versorgt zu sein, sodass zunehmend Partien gesucht werden. Im Norden Deutschlands, eigentlich der Garant für gute Weizenqualitäten, nehmen mit laufender Ernte die unzureichenden Ergebnisse zu. Die Sorge, in den kommenden Wochen von weither Ware zu ordern zu müssen, fokussiert die Käufer auf das regionale Angebot. Aber das ist schwer zu bekommen.
Handelsunternehmen halten sich mit den Offerten zurück. Sie sind zum einen noch mit Sichten und Sortieren beschäftigt und spekulieren ihrerseits auf mehr Aufschläge für die mäßigen Qualitäten und Mengen. Und auch die Erzeuger haben ihre guten Partien eingelagert, in der Hoffnung, in Bälde mehr dafür geboten zu bekommen. Sie beklagen, dass mit den unterdurchschnittlichen Erträgen und den schwächeren Qualitäten und den nun zusätzlich niedrigen Preisen kaum noch die Vollkosten der Produktion gedeckt sind. Während auf Großhandelsstufe für bessere Qualitäten bereits Aufschläge durchgesetzt werden können, bekommen Erzeuger für ihr Brotgetreide weniger geboten als vor einer Woche. In der 33 KW. gaben die Gebote des Erfassungshandels für Qualitätsweizen im Bundesdurchschnitt um 5,30 auf 213,30 (192-240) EUR/t nach. Brotweizen verlor 4,30 auf 187,30 (168-205) EUR/t und Brotroggen 2,40 auf 157,75 (136-165) EUR/t. Braugerste rutschte um gut 7 auf knapp 226 (190-237) EUR/t ab und selbst Qualitätshafer büßte 3,75 auf 202,50 (180-235) EUR/t ein.

23.08.2024
Festgefahrene Situation am Rapsmarkt
Pflanzen

Bis Jahresende, so scheint es, ist der Rapsmarkt gelaufen. Eine kleine Ernte und unattraktive Gebote bremsen die Abgabebereitschaft der Erzeuger, Ölmühlen zeigen gute Deckung. Für schnelle Ware müssen allerdings Aufgelder gezahlt werden.

(AMI) Die starken Schwankungen der Terminkurse beeinträchtigen den Rapshandel am Kassamarkt massiv. Die Preisfindung ist erschwert, Käufer und Verkäufer finden nicht zusammen – und haben sich daher vorerst vom Markt verabschiedet. Erschwerend kommt hinzu, dass ein Teil der kontrahierten Lagerware nicht durchgehandelt wurde und jetzt, 4 Wochen nach den Geboten von rund 500 EUR/t franko, Käufer – in Anlehnung an die Terminbörse – nur noch zu 450 EUR/t breit sind. Da wird nicht verkauft, da die Verkäufer sich sicher sind, dass sich der Markt drehen wird. Das Angebot an Raps, egal ob global, europaweit oder in Deutschland wird aktuell preislich unterbewertet – Soja hin oder her.

Ohnehin sind die Ölmühlen auf den vorderen Positionen gut gedeckt. Lieferpositionen ab Dezember weisen Lücken auf, sodass vereinzelt örtlich noch Partien gesucht werden, die aufgrund der zugeknöpften Verkaufshaltung des regionalen Landhandels überregional beschafft werden müssen. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Ölmühlenprämien wider, die zum Teil angehoben werden, damit Kaufinteressierte überhaupt eine Chance bekommen, gehört zu werden.
Erweitert wird das Inlandsangebot mit Importen. Aber auch in den üblichen Lieferländern wie Frankreich, Rumänien, Ungarn, Polen und dem Baltikum sind die Rapsernten nicht berauschend ausgefallen, so dass von dort derzeit wenig kommt. Stetig Lieferungen nach Deutschland entsendet die Ukraine mit wöchentlich im Schnitt 9.500 t. So kamen seit Wirtschaftsjahresbeginn in Summe 48.632 t von dort. Insgesamt belaufen sich die Drittlandimporte an Raps nach Deutschland vom 01.07.-18.08.2024 rund 64.250 t.

Gegenüber Vorwoche hat Paris am 20.08.24 nicht einmal einen Euro verloren. Daher ist die Preisanpassung franko für Lieferungen bis Dezember 24 ebenfalls gering. Danach sind die Entwicklungen uneinheitlich; einige Ölmühlen bieten aktuell 1-2 EUR/t mehr als in der Vorwoche, einige 1 EUR/t weniger, andere haben ihre Gebote nicht verändert.
Auf Erzeugerstufe zeichnen sich größere Preiskorrekturen ab, wobei auch hier kaum noch Umsätze getätigt werden. Aus den meisten Melderegionen werden in der 34. KW schwächere Preise gegenüber Vorwoche gemeldet. In Schleswig-Holstein, im Rheinland und in Bayern werden Korrekturen von über 10 EUR/t verzeichnet. Bundesweit wird von 418,20 (395-440) EUR/t gesprochen und damit von 6,56 EUR/t weniger als in der 33. KW.

23.08.2024
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Die Getreideernte in Niedersachsen ist beendet und fällt im Schnitt enttäuschend aus. Die Erträge und Qualitäten sind insgesamt unterdurchschnittlich bei Weizen, Roggen, Gerste und co. Laut Deutschem Raiffeisenverband (DRV) wurde in diesem Jahr die schwächste Ernte seit 2018 eingefahren. Insgesamt liegt das Ergebnis laut DRV 8 % unter dem Vorjahr. Eine Marktwirkung konnte das jedoch bisher kaum erzielen. Wenn überhaupt, wurde der Abwärtstrend bei den Preisen zuletzt etwas gebremst. Der Erzeugerpreis für Brotweizen liegt in dieser Woche im Bundesschnitt trotzdem mit gut 187 EUR/t etwa 4,20 EUR/t unter der Vorwoche. Das führt vor allem dazu, dass die sowieso knappen Partien mit hoher Qualität eingelagert werden, sofern sie nicht an Kontrakte gebunden sind.
Auch die Rapspreise wurden erneut nach unten korrigiert. Der schwachen heimischen Ernte steht ein großes globales Angebot gegenüber, welches zusammen mit einer guten Versorgung am Sojamarkt Druck ausübt. Gleichzeitig ist die Nachfrage seitens der Ölmühlen gering, da der Bedarf vorerst mit Kontraktware bedient wird. Somit fehlt es von allen Seiten an Impulsen für eine Preisentwicklung, die den Markt etwas beleben könnte.
Bei den Kartoffeln begünstigt das milde Wetter die Rodearbeiten. Immer mehr Knollen drängen auf den Markt und wo es das Erntegut zulässt, wird eingelagert. Die Nachfrage hat sich unterdessen noch nicht merklich belebt und somit fehlt es weiterhin an Argumenten für eine positive Preisentwicklung. Für festschalige Ware wurden zuletzt noch 28 EUR/dt genannt.