Die deutsche Rapsernte schreitet weiter voran, regional sind bereits 90 % der Flächen geräumt. Dabei sind die Erträge jedoch nicht zufriedenstellend.
(AMI) Die Rapsernte läuft auf Hochtouren. Die Vermarktung rückt für Erzeuger daher in den Hintergrund. Regional sind die Feldarbeiten bereits weit vorangeschritten. So sind im Osten des Landes gebietsweise bis zu 90 % der Flächen geräumt. Die Ertragsmeldungen sind dabei von einer starken Heterogenität geprägt. So werden zwischen 15 und 40 dt/ha und durchschnittliche Ölgehalte von 40 bis knapp 46 % genannt. An das Ergebnis des vergangenen Jahres kommt das nicht heran. Mangelnde Schädlingsbekämpfungsmöglichkeiten kosten Ertrag. Die Stimmung der Erzeuger ist vor diesem Hintergrund getrübt. Es besteht die Sorge, bereits vertraglich gebundene Partien nicht liefern zu können. So stagniert auch die weitere Vermarktung. Wer ausreichende Lagerkapazitäten hat, wartet vorerst ab.
Im Westen Deutschlands blieben die Temperaturen, mit Ausnahme einer kurzen Hitzeperiode Ende Juni und Anfang Juli, unterdurchschnittlich. Dabei waren die Niederschläge mäßig, wurden jedoch gebietsweise durch Starkregen und Gewitter ergänzt. Das erhöhte die Gesamtniederschlagsmengen insbesondere in Niedersachsen und dem Süden des Landes. So sind die Böden regional auch Mitte Juli noch vernässt, was den Zugang zu den Feldern erschwert und das Voranschreiten der Erntearbeiten verzögert. Temperaturen und Niederschläge blieben zuletzt insgesamt jedoch in der Nähe des Durchschnittsniveaus, was das Pflanzenwachstum jüngst zwar begünstigte, für die Winterkulturen allerdings etwas zu spät kam. Der Prognosedienst der EU-Kommission (MARS) lässt die Prognose der diesjährigen deutschen Rapserträge dennoch vorerst unangetastet. So dürften nach jüngsten Angaben 35,3 dt/ha von den Feldern geholt werden, jeweils 2 % weniger als im Vorjahr und Mittel der vergangenen 5 Jahre. EU-weit werden aktuell 31,0 dt/ha erwartet und damit 2 % weniger als noch im Juni prognostiziert.