(AgE) Mehrere Bundesländer sind unzufrieden mit dem aktuellen Tierhaltungskennzeichnungsgesetz. In einem gemeinsamen Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fordern Bayern, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg eine „umfassende Überarbeitung“ des Gesetzes. Sie drängen darauf, die Meldepflicht für schweinehaltende Betriebe um mindestens ein Jahr zu verschieben oder ganz aufzuheben, um Bürokratie abzubauen, da es bereits privatwirtschaftliche Modelle gibt. Das Gesetz verlangt, dass Mastschweinebetriebe bis zum 1. August 2024 ihre Haltungsform melden und innerhalb von zwei Monaten eine Kennziffer erhalten. Die Länder kritisieren die Umsetzung als schwierig und bemängeln, dass das Gesetz ohne ausreichende Berücksichtigung ihrer Bedenken in Kraft getreten ist. Es trat im August 2023 in Kraft und betrifft vorerst nur frisches Schweinefleisch, mit einer geplanten Ausweitung auf weitere Tierarten und Produkte.
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Aktuelles aus dem Landesverband
22.05.2024
Niederlande: mehr Mittel für das Ausstiegsprogramm Schwein
Die Mittel für die niederländischen Programme zur Aufgabe von Tierhaltungsstandorten „LBV“ und „LBV plus“ werden um fast 1,45 Mrd. € erhöht. Das LBV-plus-Programm, das Betriebe mit hohen Stickstoffemissionen für die Stilllegung entschädigt, wird bis zum 20. Dezember 2024 verlängert. Diese Vorschläge wurden von der EU-Kommission genehmigt. Mit über 1.300 Anträgen stoßen die Programme auf großes Interesse.
Die niederländische Regierung möchte sicherstellen, dass alle Landwirte, die aus der Viehhaltung aussteigen wollen und die Bedingungen erfüllen, teilnehmen können. Daher wurde das Budget für „LBV“ auf 1,102 Mrd. € und für „LBV plus“ auf 1,820 Mrd. € erhöht, um alle genehmigten Anträge abzudecken. Das LBV-plus-Programm, ursprünglich bis 5. April geplant, wird rückwirkend und zu den gleichen Bedingungen bis zum 20. Dezember 2024 verlängert. Anträge nach dem 6. April werden nun erneut bearbeitet. Das LBV-plus-Programm bleibt eine einmalige Maßnahme.
22.05.2024
Verfünffachung der ASP-Infektionszahlen in der EU Schwein
Die Infektionszahlen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Hausschweinen in der EU sind 2023 stark gestiegen. Laut der EFSA verfünffachten sich die Ausbrüche im Vergleich zu 2022 auf 1.929 in 10 Mitgliedstaaten. Kroatien und Rumänien verzeichneten 96 % der Fälle. Die meisten Ausbrüche traten in kleinen Betrieben mit weniger als 100 Schweinen auf. Das Virus breitete sich geografisch weiter aus, mit neuen Fällen in elf Regionen. Erstmals wurden Fälle in Schweden und Kroatien festgestellt, zudem breitete sich das Virus in Italien weiter aus. In Deutschland, Ungarn und der Slowakei ging die Zahl der Ausbrüche zurück.
17.05.2024
Schlechte Aussichten in Russland treiben Weizenkurse Pflanzen
Ungünstige Vegetationsbedingungen treiben die Kurse, insbesondere die Aussicht auf weniger scharfe Exportkonkurrenz aus Russland.
An der Börse in Paris wechselte für Weizen der Fronttermin von Mai- auf September-Kontrakt und legte damit an nur einem Tag um 47 EUR/t zu. Der September-Kontrakt schloss am 15.05.2024 mit 250,75 EUR/t und damit 9,50 EUR/t über Vorwochenlinie. Allerdings traten Schwankungen von ±9 EUR/t auf. Auch die Folgetermine der neuen Ernte tendieren fester, während sich der alterntige Mai-Kontrakt mit einem Minus, aber lebhaften Kontraktverkäufen verabschiedete.
Mit dem Näherrücken der kommenden Weizenernte bleiben die Wetterkarten im Fokus der Marktteilnehmer. In Russland, dem weltgrößtem Weizenexporteur, wachsen die Sorgen über Ernteverluste. Die vorigen Wochen waren von Trockenheit und Frost geprägt, während sich die Feldbestände in einem wichtigen Stadium der Entwicklung befinden. Das russische Beratungsunternehmen SovEcon kürzte seine Ernteprognose um 3,4 auf 89,6 Mio. t, IKAR sogar um 5 auf 86 Mio. t. Trotz alledem dürfte die Ernte aber dennoch so umfangreich ausfallen – und unter Zuhilfenahme der Vorräte – dass Russland 2024/25 mit Abstand weltgrößter Exporteur bleiben dürfte. Die Bedeutung der Wetterlage auf die Notierungen bestätigt die Kursschwäche nach der Nachricht über günstige Regenfälle in Russland.
Unterdessen bleibt die Schwarzmeerregion am Exportmarkt dominierend. Russlands Weizenexporte beliefen sich im bisherigen Monatsverlauf wie auch im Vormonat April auf über 1 Mio. t Weizen pro Woche. Die russischen Exportpreise für Weizen mit 12,5 % RP legten in den vorigen Wochen zwar um 13 auf 240 USD/t zu, liegen aber weiterhin um 28 USD/t unter den EU-Preisen, die um 12 USD/t auf 268 EUR/t fob zulegten. Auf der Nachfrageseite ist aktuell kaum etwas los, Kaufgesuche großer Importeure bleiben aus. Und wenn, dann erfolgen die Zuschläge zumeist für Getreide aus der Schwarzmeerregion. Informationen über den EU-Außenhandel von der EU-Kommission sind nun bereits seit sechs Wochen in Folge nicht verfügbar. Als Gründe werden technische Schwierigkeiten angegeben. (Quelle: AMI)
17.05.2024
Anhaltend lebhafte Brotgetreide-Verkäufe Pflanzen
Erzeuger versuchen bei steigenden Geboten ihre Restpartien zu platzieren. Deutlich flotter ist die Abschlussbereitschaft für Vorkontrakte ex Ernte, da gibt es mehr Kaufinteresse.
Charakteristische Wettermärkte führen zu starken Schwankungen der Tagespreise und erschweren die Preisfindung auf Erfassungsstufe. Außerdem gibt es sehr große Unterschiede zwischen alt- und neuerntigen Partien. Prompte Nachfrage der Verarbeiter gibt es schon lange nicht mehr, der Export dümpelt vor sich hin, Neugeschäft auf Großhandelsstufe ist alterntig eher selten. Aber diese Partien sind billiger als ex Ernte. Also kauft der Erfassungshandel, wenn qualitativ ansprechende Brotgetreidepartien verfügbar sind und wird diese wohl genau so überlagern, wie es einige Erzeuger tun werden, die aktuell vorrangig Vorkontrakte ex Ernte abschließen, mit welcher Ware auch immer. Und da die Unsicherheit hinsichtlich der kommenden Ernte sehr groß ist, weil die Vegetationsbedingungen sehr heterogen sind, wird aktuell viel in die Bücher genommen.
Die Erzeugerpreise für Weizen haben einen kräftigen Sprung nach oben gemacht. Alterntig wird im Schnitt gegenüber Vorwoche ein Plus von 15 EUR/t verzeichnet, je höher die Qualitätsstufe, desto größer der Preissprung. Brotroggen legte um 13 EUR/t zu, aber Braugerste konnte sich nicht behaupten und verlor 0,40 auf 275 EUR/t. Selbst Qualitätshafer verteuerte sich um 6 auf 248,50 EUR/t zu und wird damit fast 40 EUR/t über Vorjahreslinie bewertet. Elite-Weizen liegt 16 EUR/t darüber und Qualitätsweizen 10 EUR/t. Prompter, alterntiger Brotweizen wird mit aktuell 197 (160-215) EUR/t knapp 10 EUR/t niedriger bewertet als vor einem Jahr, Brotroggen mit 154 (145-185) EUR/t gut 6 EUR/t.
Die Großhandelspreise für Weizen sind sogar noch deutlicher gestiegen. Qualitätsweizen franko Hamburg wird zur Lieferung im Mai mit 250 EUR/t bewertet und damit 14 EUR/t über Vorwochenniveau. Brotweizen wird dort mit 230 EUR/t rund 8 EUR/t höher bewertet. Die Mühlen in Westfalen zahlen mit 232 EUR/t sogar 12 EUR/t mehr. Demgegenüber wird Roggen vernachlässigt und weist mit 202 EUR/t zur Vorwoche ein Plus von 4 EUR/t auf. Franko Niederrhein werden für alterntigen Brotweizen rund 30 EUR/t weniger gezahlt als für Partien zur Lieferung im September, die 260 EUR/t erzielen. Braugerste franko Oberrhein wird alterntig mit 360 EUR/t offeriert und neuerntig zu 315 EUR/t gesucht. (Quelle: AMI)
17.05.2024
Preissteigerungen beleben Abgabebereitschaft bei Raps Pflanzen
Den jüngsten Entwicklungen am Terminmarkt zum Trotz ziehen die Erzeugerpreise für Raps weiter an.
Auch wenn sich die Notierungen an der Pariser Börse zum Ende der 19. KW noch aufwärts bewegten, sogar zwischenzeitlich wieder auf den höchsten Stand seit 10 Monaten kletterten, konnte das Niveau zuletzt nicht gehalten werden. Allein binnen eines Handelstages verlor der Rapskurs an der Euronext 7,25 EUR/t. Auf Wochensicht bleibt der Fronttermin, trotz des Auf und Abs, unverändert. So schloss der Fronttermin bei 477,50 EUR/t. Anders der August-25-Kontrakt, welcher mit 475 rund 3,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche schloss. Kurswirkung zeigten dabei insbesondere die Witterungsbedingungen, sowohl in der EU als auch in Übersee. Während in Frankreich in den kommenden Wochen weitere Niederschläge erwartet werden, schüren Überschwemmungen im Süden Brasiliens die Sorge um deutliche Ertragseinbußen bei der laufenden Sojaernte.
Entgegen den Vorgaben des Terminmarkts wurden die Forderungen für Raps auf Erzeugerstufe weiter angehoben. Mit 434,90 EUR/t sind im Bundesdurchschnitt rund 11,80 EUR/t mehr im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 390-460 EUR/t. Damit erhalten Erzeuger rund 32 EUR/t mehr als noch zum Vorjahreszeitpunkt. Für Partien der Ernte 2024 werden im Mittel 449,40 EUR/t aufgerufen und damit 8,30 EUR/t mehr.
Die Preissteigerungen konnten die Abgabebereitschaft nochmals merklich beleben. Aufgrund der aktuellen Witterung herrscht jedoch Vorsicht. Es ist relativ trocken, der Wind zieht die Feuchtigkeit aus den Böden. Noch sind jedoch keine größeren Schäden aufgetreten. Vereinzelt werden noch kleine Restmengen aus der Ernte 23 verkauft, wer an das Überlagern gedacht hatte, wurde durch die erhöhten Erzeugerpreise zur Abgabe überzeugt. Von Verarbeiterseite besteht jedoch nur wenig Bedarf. (Quelle: AMI)
17.05.2024
Deutlich mehr Sommergerste in Niedersachsen Pflanzen
1. Saatenstandbericht der Braugersten-Gemeinschaft veröffentlicht – Flächenanteil steigt in ganz Deutschland – fast 80 % mehr Sommergerste in Niedersachsen
Die Braugersten-Gemeinschaft e. V. hat in dieser Woche den ersten Saatenstandbericht für Sommergerste 2024 in Deutschland veröffentlicht (https://www.braugerstengemeinschaft.de). Diesen ersten Schätzungen zufolge steht die Sommergerste im Bundesgebiet in diesem Jahr auf rund 350.000 ha. Im Vorjahresvergleich entspricht das einem Zuwachs von ca. 8,5 %. Besonders stark wird der Zuwachs in Niedersachsen eingeschätzt. Hier wurde Sommergerste im Vorjahr auf 31.700 ha angebaut. In diesem Jahr sollen es 57.000 ha sein. Das entspricht einem Flächenzuwachs von fast 80 %. Somit würde Niedersachsen nach Bayern und Baden-Württemberg auf Platz 3 der größten Anbaugebiete in Deutschland liegen. Wie hoch der Anteil mit Braugersten-Qualität ist, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der extremen Wetterbedingungen nur schwer einschätzen. Die in Niedersachsen mit Abstand am häufigsten angebaute Sorte ist Lexy mit etwa 85 % Flächenanteil. Danach folgt Leandra mit ca. 5 % Anteil. Auf den restlichen ca. 5 % stehen meist Amidala und Prospect. (Quelle: Braugersten-Gemeinschaft e. V.)
17.05.2024
Regionaler Marktkommentar Pflanzen
Am hiesigen Getreidemarkt hat sich der Handel mit alterntiger Ware etwas belebt. Aufgrund der jüngsten Preissteigerungen hat die Abgabebereitschaft etwas zugenommen. Da auf der anderen Seite jedoch kaum Nachfrage besteht, hält sich der Umsatz weiter in Grenzen. Der Blick richtet sich vermehrt auf die kommende Ernte. Aufgrund der ungünstigen Wetterlage in Europa, aber auch in Russland herrscht an den Börsen feste Stimmung. Trotz der wetterbedingten Einschränkungen wird die globale Weizenernte nach aktuellem Bericht der USDA auf ein Rekordhoch von ca. 798 Mio. t geschätzt. Da der globale Verbrauch jedoch etwa bei 802 Mio. t liegen wird, sinken die Endbestände weiter. Am Ölsaatenmarkt konnte die feste Tendenz an den Terminmärkten die Erzeugerpreise mit anheben. Der Matif-Kurs kletterte unter der Woche auf 484,75 EUR/t – der höchste Stand seit August 2023. Auch wenn der Kurs in den letzten Handelstagen etwas nachgab, konnten somit teilweise Vorkontraktpreise von 450 EUR/t erzielt werden. Bei den Speisekartoffeln neigen sich die Lagerbestände dem Ende zu. Zusätzlich wird das Sortiment vom LEH zügig auf Frühkartoffeln umgestaltet. Marktbeteiligte berichten, dass es somit eine Versorgungslücke deutscher Ware von 2-3 Wochen entsteht. Diese wird mit Importen aus Spanien, Ägypten und Israel umfangreich gedeckt. Unterdessen erreichen erste Frühkartoffelangebote aus Niedersachsen die Großmärkte. Hier werden gute dreistellige Preise für den Doppelzentner genannt.
17.05.2024
Sachkundelehrgang und Fortbildung zur Inhalationsnarkose mit Isofluran Schwein
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen bietet im Juni einen zweitägigen Sachkundelehrgang zur Ferkelkastration mit Inhalationsnarkose (Isofluran-Schulung) an. Nach Abschluss der Schulung und bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer eine Bescheinigung gemäß Ferkelbetäubungssachkundeverordnung (FerkBetSachkV). Der Kurs findet am 12.06.2024 und 19./20.06.2024 in Bersenbrück statt und kostet 398,65 € pro Person. Näherer Informationen finden Sie unter https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/vera/9702.
Am 17.09.2024 bietet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen außerdem eine Fortbildung zur Ferkelkastration mit Isoflurannarkose in Bersenbrück an. Gemäß der FerkBetSachkV sind Sachkundeinhaber verpflichtet, innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren ab der erstmaligen Ausstellung eines Sachkundenachweises an einer Fortbildungsschulung teilzunehmen. Nähere Informationen zur Veranstaltung, die auch zum Fortbildungsnachweis für die ITW in der Ferkelerzeugung genutzt werden kann, erhalten Sie unter https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/vera/10198_Fortbildung_Ferkelkastration_durch_Narkose_mit_Isofluran_Inhalationsnarkose.