Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

14.05.2024
Vereinfachung bei der GAP beschlossen

Das Landvolk Niedersachsen schließt sich der Position des Deutschen Bauernverbandes an, der die mit großer Mehrheit im EU-Parlament auf den Weg gebrachten und gestern von den Mitgliedsstaaten auf den Weg gebrachten Vereinfachungen im EU-Rechtsrahmen für die GAP-Periode 2023 bis 2027 begrüßt hat. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied sagte dazu: „Die EU-Abgeordneten haben mit ihrem Votum gezeigt, dass sie die zentralen Anliegen der europäischen und deutschen Landwirte für mehr Bürokratieabbau, Entlastung und Praxistauglichkeit bei der Umsetzung der EU-Agrarförderung unterstützen. Das ist ein wichtiges Signal für einen ebenso zukunfts- wie wettbewerbsfähigen Landwirtschaftsstandort Europa. Jetzt ist die Bundesregierung nachdrücklich aufgefordert, die verbesserten Rahmenbedingungen in Deutschland praxistauglich und uneingeschränkt umzusetzen.“ Das Landvolk Niedersachsen fordert darüber hinaus ausdrücklich die Alternative der Anbaudiversifizierung, denn dies würde die Regelung zum Fruchtwechsel erleichtern und wäre ein Beitrag zum Bürokratieabbau.

Rukwied betonte des Weiteren, dass die deutschen Bauern stets verantwortungsvoll mit ihren Flächen umgingen, unabhängig von den Vorgaben der GAP. Effektiver Natur- und Artenschutz lasse sich jedoch nur umsetzen, wenn die Betriebe auch wettbewerbsfähig sind und flexibel auf externe Einflüsse reagieren können. Die heute in Straßburg beschlossenen Vereinfachungen können laut Rukwied zudem lediglich ein erster Schritt sein: „Wir brauchen sowohl auf europäischer als auch auf nationaler und regionaler Ebene eine wirksame Entbürokratisierungsinitiative für die Land- und Forstwirtschaft. Unsere Betriebe werden aktuell von der Bürokratie erdrückt. Auch nach den Europawahlen 2024 gilt es, neue bürokratische Hürden zu vermeiden und einen aktiven Bürokratieabbau für die GAP nach 2027 konsequent umzusetzen.“ Der Deutsche Bauernverband hat hierzu kürzlich umfangreiche Vorschläge vorgelegt.

Beim EU-Rechtsrahmen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) haben Parlament, Rat und Kommission nunmehr einvernehmlich bestimmte Vereinfachungen in der GAP-Strategieplan-Verordnung (Nr. 2115/2021) und der sog. Horizontalen Verordnung (Nr. 2116/2021) beschlossen. Dazu gehören unter anderem die dauerhafte Streichung der verpflichtenden Stilllegung von mindestens 4 Prozent der betrieblichen Ackerfläche (GLÖZ 8), mehr Flexibilität und Praktikabilität beim Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und bei der Mindestbodenbedeckung (GLÖZ 6) sowie weniger Kontrollen für kleinere Landwirtschaftsbetriebe.

07.05.2024
Vier Höfe öffnen ihre Tore

Tag des offenen Hofes am 9. Juni 2024

In unserem Verbandsgebiet haben sich gleich vier Höfe für den Tag des offenen Hofes angemeldet. Neben Buschhof Schröder (Rotenburg) und dem Hof der Familie Wortmann (Beppen) ist auch Landwirtin Nadia Bremer (Visselhövede), die gemeinsam mit dem Nachbarshof Wilkens an den Start geht, mit dabei. Wer sich an dem Tag auf den Höfen engagieren möchte, meldet sich entweder bei den Höfen direkt oder bei Silke Aswald (aswald@landvolk-row-ver.de).

Hof Wortmann Zu dem Familienbetrieb in Beppen-Thedinghausen gehören neben Acker- und Futteranbau insgesamt 360 Milchkühe. Diese werden von sechs Melkrobotoren an zwei Standorten gemolken. Johanna Wortmann und ihr Freund Michael sowie Schwester Alena führen den Betrieb gemeinsam mit mehreren Angestellten.

Wo: Zum Heesen 1, 27321 Beppen-Thedinghausen Wann: 9. Juni / 10-16 Uhr

Hof Schröder Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreiben eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sind sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen mit Stroh. Das Angusfleisch vermarkten die beiden via Direktvermarktung. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang sowie Halle, Roundpen und Außenplätzen. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert.

Wo: Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg (Wümme) Wann: 9. Juni / 11-16 Uhr

Hof Bremer/Hof Wilkens

Was wächst auf dem Acker und wo kommen die Pflanzen nach der Ernte zum Einsatz? Fragen wie diese werden am Tag des offenen Hofes auf dem Riepholmer Modell-Acker beantwortet. Auf dem Hof stehen außerdem zahlreiche Stände mit regionalen Produkten oder Bezug zu Riepholm. Auf dem Schulbauernhof des Bioland-Hof Wilkens lernen Kinder, wie Lebensmittel hergestellt werden. Am Tag des offenen Hofes stehen Mitmachaktionen wie Getreide Mahlen im Fokus. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt.

Wo: Riepholm 2 und 3, 27374 Visselhövede Wann: 9. Juni / 11-17 Uhr

30.04.2024
Lars Ruschmeyer nun im Vorstand beim Bund Deutscher Landjugend

Herzlichen Glückwunsch

Unser Vorstandsmitglied Lars Ruschmeyer ist am Wochenende zum Vorsitzenden vom Bund Deutscher Landjugend gewählt worden. Wir sagen herzlichen Glückwunsch und freuen uns über das starke Engagement. Über seine Ziele sagt Lars: „Ich möchte mich für Lebens- und Bleibeperspektiven von jungen Leuten im ländlichen Raum sowie für eine tolerante und demokratische Gesellschaft einsetzen. Außerdem ist mir besonders wichtig, Europa bewusster und zugänglicher für die Menschen zu machen.“

30.04.2024
Jörn Ehlers zu Gast bei „Nachhaltig kontrovers“

Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?

„Nachhaltig kontrovers“ heißt die neue Talkshow der Nordwest Mediengruppe in Kooperation mit dem Lokalsender Oeins. Den Auftakt macht das Thema „Schwein gehabt: Wem schmeckt Laborfleisch?“

Als Gäste begrüßten die Moderatorinnen Svenja Fleig und Anke Brockmeyer den Wirtschaftsethiker Nick Lin-Hi und den Vize-Präsidenten des Landvolks Niedersachsen und Schweinehalter Jörn Ehlers. HIER geht es zur Aufzeichnung.

25.04.2024
Viele Kinder auf den Höfen

Zukunftstag gibt Einblicke in den Beruf Landwirtin/Landwirt

Ob Schweine verladen, Kühe melken, Saatgut in den Boden bringen oder Hühner füttern: Kinder, die am Zukunftstag (25.4.2024) auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs sind, erhalten eine Einblick in die Vielfalt des Berufs. Wir bedanken uns bei allen Betrieben, die sich engagieren.

25.04.2024
Niedersachsen sind mit Wolfspolitik unzufrieden

Aktionsbündnis und Bauernverband: Online-Aktionstag am Tag des Wolfes, 30. April

Nicht nur die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter sowie die Mitglieder im Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement sind enttäuscht von der aktuellen Wolfspolitik von Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. Auch die niedersächsischen Landräte äußerten bei einem jüngst stattgefundenen Treffen der Landkreise mit Umweltminister Meyer ihre Unzufriedenheit beim Wolfsmanagement. „Genauso wie wir sieht der Niedersächsische Landkreistag (NLT) dringenden Handlungsbedarf und fordert eine effektive Wolfspolitik, weil die vielen Wolfsangriffe auf Weidetiere nicht nur die Tierhalter belasten, sondern auch für Verunsicherung der Bevölkerung im ländlichen Raum sorgen“, verspürt der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement, Jörn Ehlers, starken Rückenwind für die seit Jahren bestehende Forderung nach einem aktiven Wolfsbestandsmanagement.

„Für unsere Weidetierhalter ist das ein wichtiges Signal, dass der Niedersächsische Landkreistag als Vertreter des ländlichen Raums erkannt hat, dass bloße passive Schutzmaßnahmen, wie Zäune oder Entschädigungszahlungen, nicht mehr ausreichen – und er stattdessen von der Politik in Brüssel, Berlin und Hannover rechtssichere, praktikable Regeln für ein gezieltes Wolfsmanagement fordert“, freut sich Ehlers über die Unterstützung für ein aktives Bestandsmanagement. Auch dass der NLT die Blockadehaltung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke bezüglich der Herabstufung des Schutzstatus beim Wolf kritisiert, findet beim Aktionsbündnis und den Weidetierhalterinnen und Weidetierhaltern großen Anklang. 51 Wolfsrudel, vier Wolfspaare und drei residente Einzelwölfe sind aktuell in Niedersachsen erfasst.

Alle warten zudem auf das Gesamturteil und die Bewertung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg zum Widerruf der Genehmigung des Schnellabschusses des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ende März beim Verwaltungsgerichts Oldenburg. „Es herrscht wieder einmal Stillstand. Unsere Weidetierhalter erreichen finanziell, aber vor allem emotional ihre Grenzen. Trotzdem werden sie nicht müde, mit Aktionen auf ihre Situation aufmerksam zu machen“, erklärt Jörn Ehlers. Zum Auftakt des „Tag des Wolfes“ am 30. April laden bundesweit der Deutsche Bauernverband und das „Forum Weidetiere und Wolf“ am morgigen Freitag, 26. April, zum Pressegespräch um 11 Uhr nach Berlin ein. Diese Pressekonferenz mit Bildmotiv erfolgt hybrid, sodass sich Journalistinnen und Jornalisten unter presse@bauernverband.net anmelden und teilnehmen können. Den Tag des Wolfes selbst werden Niedersachsens Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter am 30. April mit Botschaften und Videos im Internet online unterstützen. Für den 25. Mai sind europaweite Mahn- und Solidarfeuer pro Weidetierhaltung geplant.

25.04.2024
AllerVielfalt

Biotoptypkartierungen starten

Das AllerVielfalt Projekt geht in die zweite Phase der Kartierungen:
Uns wurde mittgeteilt, dass Mitarbeitende der beauftragten Fachbüros ab dieser Woche in den Flächen unterwegs sein werden, um die Biotoptypen zu kartieren. Dies geschieht weiträumig über das gesamte Projektgebiet. Voraussichtlich werden diese Kartierungen bis Ende Juni andauern.

Die Kartierenden werden in den nächsten Wochen einzeln oder in Kleingruppen in den Gebieten und auf den Flächen verteilt unterwegs sein. Das Gebiet wird mit Autos angefahren, aber die Kartierenden werden auch zu Fuß und mit dem Rad im Gebiet unterwegs sein. Alle Kartiererinnen und Kartierer sind angehalten, sich rücksichtsvoll auf Arten, insbesondere Brutvögel/Wiesenlimikolen und Landwirtschaft zu verhalten. Beweidete Wiesen werden nicht betreten, aber es wird von Nöten sein einzelne Flächen zu betreten, auch um an angrenzende Flächen wie das Flussufer zu gelangen.

Sollte es Fragen geben oder gar zu Problemen kommen, können sich die Betroffenen gerne im Projektbüro melden. Die Kontaktdaten sind HIER zu finden.

24.04.2024
Landesweite Kartierung

der nach § 24 Abs. 2 NNatSchG zusätzlich gesetzlich geschützten Biotope

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) informiert über die anstehenden Kartierarbeiten zur Erfassung der Biotope „Mesophiles Grünland“, „Sonstiges artenreiches Feucht- und Nassgrünland“ sowie „Obstbaumwiesen und -weiden“.

Im Jahr 2024 beginnen die Kartierungen auch in unserem Verbandsgebiet. Von diesen Kartierarbeiten des NLWKN ausgenommen, sind diejenigen Grünlandflächen, die von den Unteren Naturschutzbehörden bereits in den letzten Jahren erfasst wurden oder aktuell gesondert in Auftrag gegeben werden. Außerdem werden die bereits flächendeckend kartierten FFH-Gebiete ausgeklammert.

Die vorgesehenen Kartierkulissen werden nach Vergabe der Aufträge in den jeweiligen Jahren auf der Internetseite des NLWKN bekanntgegeben. HIER gelangt Ihr zur entsprechenden Übersicht.

Gemäß § 39 NNatSchG dürfen Bedienstete und sonstige Beauftragte der zuständigen Behörden Grundstücke außerhalb von Wohngebäuden und Betriebsräumen sowie des unmittelbar angrenzenden befriedeten Besitztums jederzeit nach rechtzeitiger Ankündigung betreten, soweit dies zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben erforderlich ist. Sie dürfen dort u. a. auch Arten- oder Biotoperfassungen und ähnliche Arbeiten vornehmen.

22.04.2024
Das Landvolk grillt an

unter dem Motto Agrill

Gemeinsam heimische Produkte genießen: Die Grillsaison bietet nicht nur vielfältigen Genuss regional erzeugter Lebensmittel, sondern auch die Möglichkeit bei leckerer Bratwurst, Grillfleisch und Salaten zusammenzukommen und sich auszutauschen. Dieses Ziel verfolgt auch die Aktion „Agrill“, eine Initiative der deutschen Landwirtinnen und Landwirte. Im Rahmen von Grillaktionen, die im April stattfinden, möchten die Landwirtinnen und Landwirte hierbei mit der Bevölkerung ins Gespräch kommen und Danke sagen für das Verständnis für ihre Belange und für das Vertrauen in ihre Arbeit und die von ihnen sorgsam produzierten Lebensmittel.

„Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im April wird vielerorts die Grillsaison eingeläutet. Bei der Frage, was auf den Grill kommt, rufen wir dazu auf, egal ob Fleisch oder Gemüse, vor allem auf die heimisch produzierten Lebensmittel zurückzugreifen. Auch Hofläden bieten eine tolle Produktauswahl für den verantwortungsvollen Genuss und Hof-Verkaufsautomaten sorgen sogar am Sonntag für die Möglichkeit spontan noch ein leckeres Stück Fleisch oder eine deftige Bratwurst auf den Grill zu packen.“, appelliert Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers.

Zusammen gegrillte Köstlichkeiten aus der Region genießen und dabei in den Austausch kommen wollten auch das Haupt- und Ehrenamt des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden und trafen sich hierzu am vergangenen Freitagnachmittag beim Grünen Zentrum in Verden unter dem Motto „Agrill“ zum gemeinschaftlichen Firmen-Grillfest.

15.04.2024
„Wir denken immer vom Boden aus“

HudesHof informiert Mitglieder der Grünen über regenerative Landwirtschaft

Von Humusaufbau über Wassermanagement bis hin zu Schweinmast der Haltungsstufe vier: Am Wochenende gab es für einige Mitglieder des Verdener Ortsverbandes der Grünen einen Einblick in den landwirtschaftlichen Betrieb unseres Vorsitzenden Jörn Ehlers. Gemeinsam mit seiner Tochter Rieke sowie dem Ortsvertrauenslandwirt und Bio-Bauern Frank Meyer führte der Kreislandwirt circa 25 Teilnehmende über verschiedene Felder und erklärte nicht nur, was darauf wächst, sondern auch warum auf manchen Feldern Glyphosat zum Einsatz kommt. Organisiert wurde der Tag gemeinsam mit Alina Ludas, Vorsitzende des Verdener Ortsverbandes Bündnis90/Die Grünen. Die Teilnehmenden waren mit dem Rad unterwegs oder fuhren auf dem Anhänger hinter einem Trecker mit.

„Wir sind ein konventioneller Betrieb, dem der Bereich regenerative Landwirtschaft sehr am Herzen liegt“, begrüßte Jörn Ehlers die Teilnehmenden am Samstag Nachmittag. Alina Ludas betonte, dass sie und die Mitglieder des Ortsverbandes sich darüber freuen, die Möglichkeit zu bekommen, Landwirtschaft kennen zu lernen, da die meisten privat oder beruflich keinerlei Berührungspunkten hätten. Als erstes schaute sich die Gruppe eine Ackerfläche an, auf der momentan Zwischenfrüchte stehen. Im letzten Jahr stand auf dem Feld Winterroggen, dessen Stroh nach der Ernte liegen gelassen wurde. „Das dient dem Humusaufbau“, erklärt Jörn Ehlers und sagt weiter: „Wir haben das Stroh einmal eingearbeitet und dann die Zwischenfrucht gesät, die zwischen zehn und zwölf verschiedene Sorten aufweist. „Wenn wir Ackerflächen wenig bearbeiten, haben wir jedoch häufiger Probleme mit Mäusen, daher stellen wir sogenannte Ansitzstangen am Feldrand auf. Diese locken Greifvögel an, die die Mäuse fangen.“

„Wir wollen, dass unsere Felder im besten Fall das gesamte Jahr bewachsen sind, auf diese Weise können wir die Nährstoffe in unseren Böden halten“, erklärt Rieke Ehlers. „Die Zwischenfrucht haben wir hier im Herbst eingesät. Der nicht winterharte Teil ist nun abgestorben, die Pflanzen, die jetzt wieder hochkommen, werden von den Schmetterlingen gut angenommen.“ „Den anderen Teil müssen wir mit Glyphosat behandeln, damit der Mais, den wir daraufhin hier legen wollen, keinerlei Konkurrenzpflanzen hat. Hier in diesem Teil ist Glyphosat auch erlaubt. Alternativ könnten wir Pflügen, das hätte hier aber mehr Nachteile für uns was den Boden angeht. Wir müssen hier immer wieder neu entscheiden was das Beste für den Boden und die Pflanze ist“, erklärt Jörn Ehlers. Moderne Technik hilft dem Landwirt dabei, so wenig Mittel wie möglich, aber so viel wie nötig auf das Feld zu bringen. Anhand der Spritze, die er vorab extra auf dem Feld platziert hatte, erklärt Ehlers der Gruppe den Vorgang: „Unsere Spritze ist dazu in der Lage über Sensoren an den Düsen sehr exakt und in Bodennähe zu spritzen. Außerdem werden Feldränder automatisch erkannt und keine Stelle wird doppelt bearbeitet. Zudem kann die Technik mithilfe von Daten des Mähdreschers erkennen, an welchen Stellen auf dem Feld mehr oder weniger gewachsen ist, sodass individuell Mittel aufs Feld gebracht werden kann.“ Eine Teilnehmende fragt, ob das für das Wild hier auf dem Feld kein Problem sei, woraufhin Ehlers antwortet, dass Pflügen für viele Tiere ein weitaus höheres Risiko darstelle, aber dennoch bei jedem Feld jedes Jahr erneut diskutiert würde, ob Glyphosat nötig sei. An einer anderen Stelle des Feldes erklärt Rieke Ehlers den Bodenaufbau: „Wir denken immer vom Boden aus: guter Boden, gesunde Pflanzen und Menschen.“ Es dauere bis zu 2000 Jahre, um eine zehn Zentimeter dicke und gesunde Bodenschicht aufzubauen. „Wenn ich mir dann vorstelle, dass ich die 13. Generation auf dem Betrieb bin und auch möchte, dass noch viele weitere Generationen nach mir die Felder bewirtschaften können, müssen wir uns intensiv mit dem Thema Boden auseinandersetzen. Daher setzen wir den Fokus auf regenerative Landwirtschaft“, betont sie. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der betrieblichen Anbauverfahren, indem das Bodenleben mit seinen Ansprüchen und die Stoffwechselaktivität der Pflanzen zum Maß der Wirksamkeit aller Arbeitsgänge gemacht werden. „Wir schauen uns daher sehr viel unsere Böden an und gucken, was sie brauchen, wie das Wetter ist und was wir für die nächste Pflanze benötigen“, sagt die Landwirtin. Sie zeigt anhand einer kleinen Bodenprobe, die sie ausgräbt, wie Regenwürmer die abgestorbenen Zwischenfrüchte zu lockerem Boden verarbeiten. Durch die Bodenbearbeitung mit dem Pflug habe sich hier auf dem Feld eine sogenannte Pflugsohle in 30 Zentimetern Tiefe gebildet. Viele Pflanzen wurzeln nicht mehr durch diese Kante. Folge: In trockenen Jahren kommen die Wurzeln nicht mehr an das tiefer liegende Wasser heran. „Daher nutzen wir einen Tiefenlockerer, der diese Sohle durchbricht und den Weg für die Wurzeln frei macht“, sagt Rieke Ehlers. „Gleichzeitig schauen wir auch, dass auf unseren Feldern immer etwas wächst, damit der Boden bei Regen besser geschützt ist und nicht wegschwemmt. Wassermanagement ist also auch ein wichtiges Thema.“ Eine Teilnehmende möchte wissen, wie viele Landwirte im Verbandsgebiet so denken wie Familie Ehlers, woraufhin Rieke Ehlers erklärt, dass die Menschen in ihrem Freundeskreis das alle genauso im Blick haben. „Klimawandel ist bei uns das Thema Nummer eins. Wir müssen uns auf Extremwetterereignisse einstellen und ein System einführen, das Wasser gut aufnehmen und speichern kann. Wir stellen uns außerdem vielfältig auf, sodass Dürre oder Regen nicht allen Pflanzen gleich schadet“, meint Rieke Ehlers. Nach den vielen Informationen auf den Ackerflächen gibt es noch einen Abstecher zu einem Feld von Landwirt Frank Meyer. Er zeigt der Gruppe einen Graben, durch den eigentlich Wasser fließen sollte. „Ich habe hier in der Halse aber seit Jahren kein Wasser mehr gesehen“, erklärt Meyer.

Zum Schluss besucht die Gruppe noch den Mastschweinestall der Haltungsstufe vier von Jörn Ehlers. Durch ein Schaufenster können die Interessierten in den Stall schauen. „Aufgrund der strengen Hygienemaßnahmen in der Schweinehaltung ist mehr leider nicht möglich“, erklärt Jörn Ehlers. In dem Stall stehen Schweine mit Ringelschwanz, die der Landwirt aus Niedersachsen erhält. „Das ist etwas Besonderes, da die Haltung mit Ringelschwanz nicht einfach ist. Die Tiere benötigen viel Auslauf und Beschäftigung. Dennoch ist es letztendlich immer von den Charakteren einer Gruppe abhängig, ob die Haltung funktioniert oder nicht“, betont Ehlers. Und seine Tochter Rieke erklärt zum Schluss: „Schweine sind sehr reinliche Tiere. Jede Gruppe sucht immer einen festen Platz für das Klo aus. Meist ist diese Stelle dort, wo sie sich sonst nicht so viel aufhalten, weil dort zu viel los ist oder irgendetwas anders stört. Deshalb kommt es häufig vor, dass direkt vor dem Schaufenster das Klo eingerichtet wird, denn hier stehen immer viele Menschen und schauen.“

Aktuelles aus dem Landesverband

24.07.2024
Erlöskürzungen durch Maskenänderungen
Schwein

Jörn Ehlers, Vorsitzender des Veredlungsausschusses sowie Landvolk-Vizepräsident, und Enno Garbade, Vorsitzender des Arbeitskreises Sauenhaltung im Landvolk Niedersachsen, kritisieren die aktuellen Maskenänderungen einiger Schlachtunternehmen. Die Maskenänderungen führen unterm Strich zu einer Reduzierung des Erlöses je Mastschwein um rund 2 € je Schwein. Die Schlachtunternehmen zahlen also weniger für die Schlachtschweine und ziehen damit den günstigeren Einkaufspreis der Ferkel bei den Mästern bereits auf ihre Konten, womit der Preisdruck auf die Ferkelerzeuger als letztes Glied in der Kette durchgereicht wird.

Durch die Maskenänderungen forcieren die Schlachtbetriebe aus Sicht des Landvolks noch stärker die Entwicklung zu mehr Muskelfleischanteil und höheren Schlachtgewichten mit negativen Folgen für die gesamte Schweinebranche:

  • Die Schweinemäster müssen noch gezielter und häufiger die Schlachtschweine zum Verkauf sortieren, was neben dem Arbeitsaufwand auch ein häufigeres Abliefern bedeutet.
  • Bei höheren Ausstallungsgewichten vermindert sich die Anzahl der zu verladenden Tiere, um die Belegdichten auf den Transportfahrzeugen einhalten zu können. Damit erhöhen sich die Transportkosten je Schwein deutlich.
  • Gleichzeitig werden die Sauenhalter wieder zu den Zuchtlinien mit hoher Fleischfülle gelenkt. Hierdurch erhöht sich das Risiko des Schwanzbeißens. Die Vermeidung des Schwanzkupierens wird noch schwieriger.

24.07.2024
ASP: Aktuelle Lage in Hessen und Rheinland-Pfalz
Schwein

In zwei weiteren Hausschweinbeständen mit jeweils 17 und 170 Schweinen im südlichen Kreisgebiet von Groß-Gerau in Hessen wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt. Die bisherigen vier Ausbrüche sind stark regional konzentriert und zeigen die hohe Viruslast in der Umgebung der Knoblochsaue und des Kühkopfs. Dies war von der EU-Veterinärmission, die vor zwei Wochen die Lage begutachtete, vorausgesagt worden. Die bisherigen Maßnahmen der Behörden haben erfolgreich verhindert, dass sich das Virus in benachbarte Regionen ausbreitet. Alle Betriebe, die Schweine halten, sind dringend aufgefordert, strikte Biosicherheitsmaßnahmen zu beachten und ihre Bestände kontinuierlich zu überwachen. Im Wildschweinebestand wurden in Hessen bisher 43 von 247 untersuchten Kadavern ASP-positiv getestet. Im Süden Hessens konnte mittlerweile trotz zusätzlicher Auflagen der Großteil der Getreideernte abgeschlossen werden. In Rheinland-Pfalz wurden 10 Wildschweine positiv getestet: je 5 in Alzey-Worms und Mainz-Bingen.

24.07.2024
ASP-Bekämpfung: Einsatz geförderter Drohnen nun möglich
Schwein

Drohnen, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zur Rehkitzrettung gefördert wurden, dürfen nun auch zur Kadaversuche im Rahmen der ASP-Bekämpfung eingesetzt werden. Die Förderrichtlinien wurden entsprechend von der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE) überarbeitet. Seit 2021 fördert das BMEL Drohnen mit Wärmebildtechnik, die sich auch zur Suche nach verendeten Wildschweinen eignen. Eine solche Nutzung muss der BLE vorab gemeldet werden.

24.07.2024
Verbesserter Impfschutz von Schweinen gegen Influenza
Schwein

Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) berichtet über verbesserte Schweine-Impfstoffe gegen Influenzaviren. Die Studie „Neuartige rekombinante Impfstoffe vermitteln bei Ferkeln einen verbesserten Schutz gegenüber Influenza“, veröffentlicht in „npj vaccines“, wurde vom FLI, der Universität Freiburg und dem Institut für Virologie und Immunologie in Bern durchgeführt. Influenza-A-Viren verursachen schwere Atemwegserkrankungen in der Schweineproduktion. Herkömmliche Impfstoffe bieten nur begrenzten Schutz. Ziel der Studie war es, neue Impfstoffe zu testen, die direkt bei Ferkeln angewendet werden können. Zwei rekombinante Impfstoffe zeigten dabei eine signifikante Verbesserung. Diese Innovationen könnten die Virusübertragung in Schweinebeständen deutlich reduzieren.

24.07.2024
EU-Markt: Mehr Produktion und weniger Export
Schwein

Von Januar bis April 2024 wurden in der EU mehr Schweine geschlachtet (plus 2%) und das Schlachtgewicht stieg um 3,7%. Polen, Ungarn und Bulgarien verzeichneten große Zuwächse. Der Export von Schweinefleisch sank um 5%, insbesondere nach China, das die Importe um 17,5% reduzierte. Möglicherweise droht ein Anti-Dumping-Verfahren gegen die EU. Andere asiatische Länder und die USA steigerten ihre Importe. Die EU selbst importierte 1,1% mehr Schweinefleisch, vor allem aus dem Vereinigten Königreich.

24.07.2024
Blauzungenkrankheit: Rasch ansteigende Infektionszahlen – Impfung empfohlen
Milch und Rind

(ML) In den vergangenen Wochen steigt die Zahl der Infektionen mit der Blauzungenkrankheit stark an. Besonders betroffen sind die Niederlande und in Deutschland das Land Nordrhein-Westfalen. In den Niederlanden wurden seit Mitte Juni 2024 über 500 Fälle der Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 (BTV-3) nachgewiesen. Innerhalb der letzten vier Wochen erfolgten über 400 Nachweise von BTV-3 in nordrhein-westfälischen Betrieben. Auch für Niedersachsen ist ein Anstieg der BTV-3-Fälle festzustellen. Während in Niedersachsen im Jahr 2024 90 BTV-3-Infektionen nachgewiesen wurden (Stand: 22. Juli 2024), erfolgten etwa 50 Prozent der Feststellungen innerhalb der letzten vier Wochen.

Aus den Niederlanden wird berichtet, dass auch Tierbestände von BTV-3-Nachweisen betroffen sind, die gegen das Virus geimpft wurden. Es sei daraus aktuell jedoch nicht zu schlussfolgern, dass die Impfung nicht wirksam sei. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfehlen weiterhin empfängliche Tiere mit einem zur Anwendung gestatteten Impfstoff gegen BTV-3 zu impfen. Derzeit stehen in Deutschland drei Impfstoffe zur Verfügung, deren Anwendung per Verordnung gestattet wurde. Es gibt keine Möglichkeit die Blauzungenkrankheit therapeutisch zu bekämpfen. Neben einer Impfung können jedoch bestimmte mückenabweisende Mittel (Repellents) abwehrende Wirkung hervorrufen. Die Anwendung von Repellents ist bei bestimmten Verbringungen sogar rechtlich vorgeschrieben (siehe Hintergrund).

Im Rahmen einer Härtebeihilfe übernimmt die Niedersächsische Tierseuchenkasse weiterhin die Kosten für eine Impfstoffdosis pro Schaf bzw. Ziege, maximal jedoch 3 Euro. Voraussetzung ist, dass die Impfung in der HI-Tier-Datenbank eingetragen wird und der Antrag auf Beihilfe, sobald technisch möglich, digital über die Homepage der Tierseuchenkasse gestellt wird. Bis dahin ist der Antrag per Papier über das zuständige Veterinäramt bei der Niedersächsischen Tierseuchenkasse einzureichen. Die Möglichkeit Härtebeihilfe zu beantragen, werde nach Mitteilung der Niedersächsischen Tierseuchenkasse von niedersächsischen Schaf- und Ziegenhaltern gut in Anspruch genommen.

Die vollständige Pressemitteilung des ML finden Sie unter https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/information-zur-blauzungenkrankheit-233990.html

Weiterführende Links:

Webseite Tierseuchen-Info des LAVES:

https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/blauzungenkrankheit/blauzungenkrankheit-21712.html

Risikobewertung des FLI:

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00058523/BTV_Risikobewertung_2024-04-12-bf.pdf

Steckbrief Blauzungenkrankheit des FLI:

https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00023050/Steckbrief-Blauzungenkrankheit-2019-08-29-bf.pdf

TSIS – TierSeuchenInformationssystem des FLI:

https://tsis.fli.de/Reports/Info.aspx

Ständige Impfkommission Veterinärmedizin: Stellungnahme zur Impfung empfänglicher Wiederkäuer gegen BTV-3

https://stiko-vet.fli.de/de/aktuelles/einzelansicht/stellungnahme-zur-impfung-empfaenglicher-wiederkaeuer-gegen-btv-3/

19.07.2024
Wintergerste deutschlandweit enttäuschend
Pflanzen

Die Ernte 24 hat mit Gerste begonnen und der Start war enttäuschend. Die trüben Ertragserwartungen haben sich bestätigt. Jetzt sorgt man sich um die Weizenernte und hofft auf die Maisernte. Am Markt sind die Umsätze noch überschaubar. Das dürfte sich aber bald ändern.

(AMI) Die Wintergerstenernte ist in Deutschland größtenteils abgeschlossen. Nur im Norden und höheren Lagen stehen noch Bestände auf dem Halm. Regenschauer haben die Ernte im Norden immer wieder unterbrochen. Die Erträge und Qualitäten der Gerstenernte sind regional sehr unterschiedlich. Auf leichten Böden allgemein eher positiv, auf schweren Böden eher nicht. Insgesamt wird von einer enttäuschenden und unterdurchschnittlichen Gerstenernte bezüglich des Ertrags und Hektolitergewichts gesprochen. Beim Ertrag rechnet man in vielen Regionen mit knapp 10 % weniger als im Vorjahr.
Der Deutsche Raiffeisenverband DRV hat in seiner Juli-Schätzung zur Getreideernte die Ertragserwartung bei Wintergerste auch von knapp 71 dt/ha auf gut 68 dt/ha gesenkt. Die Erträge lägen damit rund 8 % unter Vorjahr. Im Resultat erwartet der DRV eine Wintergerstenernte von 9 Mio. t. Das wären aufgrund leicht größerer Anbaufläche knapp 6 % weniger als im Vorjahr.

Aus den Regionen gehen fast nur noch Preise für Ware der Ernte 24 ein. Diese standen im Bundesdurchschnitt für Futtergetreide unter Druck. So geht der Preis für Futtergerste frei Erfasserlager um 1,84 auf gut 152 (119-182) EUR/t zurück. Für Futterweizen ex Ernte werden 170,90 (136-206) EUR/t genannt und damit 2,77 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Für alterntige Partien an Futtergerste und -weizen werden noch in vier Bundesländern Preise gemeldet. Futtergerste 23 kostet dabei fast genau so viel wie Ware der neuen Ernte. Futterweizen 23 liegt bei 173,11 EUR/t und ist damit etwas teurer.

19.07.2024
Weizenkurse rutschen weiter ab
Pflanzen

Angesichts der fortschreitenden Weizenernte auf der Nordhalbkugel geraten die Kurse zunehmend unter Druck. Die kurzfristige Belebung der internationalen Nachfrage bietet nur wenig Unterstützung, da EU-Partien gegenüber anderen Herkünften meist das Nachsehen haben.

(AMI) Für die Weizenkurse an der Pariser Euronext ging es in den zurückliegenden Handelstagen weiter abwärts. Am 18.07.2024 schloss der Fronttermin September 2024 bei 215,00 EUR/t, ein Minus auf Wochensicht von 8,25 EUR/t. Die Maiskurse schlossen ebenfalls unter dem Niveau der Vorwoche (-2,50 EUR/t).

Die Pariser Notierung wurde durch die allgemeine Kursschwäche an den internationalen Getreidemärkten belastet. Auch in Chicago gaben die Notierungen zuletzt angesichts der bevorstehenden Ernten auf der Nordhalbkugel sowie günstiger Vegetationsbedingungen in den russischen Anbaugebieten nach. Das niedrige Kursniveau belebte die Nachfrage zuletzt wieder etwas, was in mehreren internationalen Ausschreibungen aus dem nordafrikanischen Raum sowie aus Asien gipfelte und den Markt optimistisch stimmte. Die zaghaften Kursgewinne des EU-Weizens wurden jedoch durch den festen Euro begrenzt. Hinzu kommt, dass vor allem der billigere russische, ukrainische und bulgarische Weizen gegenüber westeuropäischen Partien weiterhin die Oberhand behält. Seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2024/25 (Juli-Juni) wurden bis zum 14.07.2024 knapp 788.201 t Weichweizen aus der Union exportiert, was deutlich unter den bereits verschifften 1,5 Mio. t des Vorjahres liegt. Die EU-Kommission ergänzt, dass die Exportzahlen für Frankreich seit Beginn des Kalenderjahres 2024 nicht mehr vollständig sind.

Hierzulande wird die Weizenernte 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2 % auf 20,2 Mio. t zurückgehen, so der DRV in seiner aktuellen Ernteschätzung vom 17.07.2024. Sie liegt damit leicht unter der Vormonatsschätzung von 20,3 Mio. t. Der Winterweizen wird regional bereits gedroschen und die Bestände benötigen nun trockenes und sonniges Wetter, um eine qualitativ gute Ernte einfahren zu können.

19.07.2024
Hoffen auf die Weizenernte
Pflanzen

Es braucht jetzt stabiles Wetter, damit die Weizenernte besser läuft als die Gerstenernte. Am Brotgetreidemarkt hat zuletzt der Druck vom Weltmarkt nachgelassen und die Preise am Kassamarkt tendierten leicht schwächer bis leicht fester.

(AMI) Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat am 17. Juli seine Juli-Schätzung zur Weizenernte vorgelegt. Gegenüber Vormonat wurde die Ertragserwartung bei Winterweizen nur leicht von knapp 76 dt/ha auf gut 75 dt/ha gesenkt. Im Resultat erwartet der DRV eine Winterweizenernte von 19,6 Mio. t. Das wären knapp 8 % weniger als im Vorjahr. Als wichtigste und ertragsstärkste Getreideart hoffen die Landwirte auf stabiles Erntewetter, um zumindest gute Qualitäten einfahren zu können und Trocknungskosten zu vermeiden.

Brotweizen wird im Bundesdurchschnitt mit 184,86 (155-205) EUR/t bewertet, 1,72 EUR/t unter Vorwochenlinie. Qualitätsweizen kostet 209,34 (180-231) EUR/t und damit 2,32 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Brotroggen verteuert sich leicht um 0,39 EUR/t auf rund 155 (130-174) EUR/t nach. Auch die Braugerstenpreise treten aktuell auf der Stelle. Ex Ernte werden 239,02 (200-260) EUR/t genannt und damit 0,46 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Preismeldungen für Ware aus der Ernte 2023 sind inzwischen rar. Hier standen die Preise stärker unter Druck als für Ware der neuen Ernte.

Da die Landwirte auf dem Mähdrescher sitzen oder auf besseres Wetter warten, kommt es aktuell zu wenig Neugeschäft. Regional gibt es auch noch Weizen aus der Ernte 23 im Angebot. Käufer sind derzeit eh kaum am Markt. Die Verarbeiter machen sich bisher nicht viele Sorgen um das Ergebnis wie ihre Berufskollegen in Frankreich und halten sich daher noch mit der Bedarfsdeckung zurück.