Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

20.02.2023
Lieber wirksame Herdenschutzzäune zum Wohl der Weidetiere fördern

Inkrafttreten seit dem 15.02.2023

Ein von insgesamt neun europäischen Ländern getragenes Forschungsvorhaben mit dem Titel „Life Wild Wolf“ ist jetzt in Rom ins Leben gerufen worden. Niedersachsen nimmt mit dem Wolfsbüro des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) an dem Vorhaben teil. Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sieht das Projekt kritisch: „Wir wissen genug über den Wolf, und wir wissen auch, dass der Bestand in Niedersachsen dringend begrenzt werden muss. Statt hierfür Forschungsgelder freizugeben, sollten lieber umfänglich wirksame Herdenschutzzäune und deren Folgekosten zum Wohl unserer Weidetiere gefördert werden.“

In dem Projekt mit sieben Millionen Euro Gesamtbudget gehe es darum, „neue Techniken und Abläufe für ein besseres Management von Begegnungs- und Annäherungssituationen zu entwickeln“, heißt es in einer Mitteilung des NLWKN. Geplant sei unter anderem „die Einrichtung von operativen und neu auszubildenden Interventionsteams und die Entwicklung eines Protokolls für effizientere Einsätze“. Langfristig erhofften sich die insgesamt 18 internationalen Partner so „eine verringerte Bedrohung der Wolfspopulationen, etwa durch illegale Tötungen oder eine Einschränkung ihrer Lebensräume“.

Für Jörn Ehlers, der auch Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement ist, greift der Projektansatz zu kurz. „Das geht in die falsche Richtung. Es muss wenigstens auch mitdiskutiert werden, wie sich die Populationen besser steuern lassen.“ Der strenge Schutzstatus des Wolfs müsse fallen. „Handeln statt forschen“, lautet die Devise. Für Ehlers ist es wichtig, dass der Wolf durch Maßnahmen wie geregelte Entnahmen und Elektrozäune seine natürliche Scheu zurückgewinnt.

Der Landvolk-Vizepräsident begrüßt einen Entschließungsantrag der CDU-Landtagsfraktion, der in dieser Woche im Plenum beraten werden soll. Die darin enthaltenen Forderungen unter anderem nach der Notwendigkeit eines aktiven, regional differenzierten und nicht nur auf die Entnahme einzelner Problemwölfe beschränkten Wolfsmanagements in Niedersachsen, nach besserem Monitoring zur Erfassung von Populationen und Nutztierrissen, nach einer Wolf-Obergrenze und nach verbessertem Küstenschutz, nach einer deutlich schnelleren und unbürokratischen Entschädigung betroffener Weidetierhalter*innen, entsprechen den vielfach geäußerten Vorstellungen des Landvolks Niedersachsen im Umgang mit dem Thema Wolf.

20.02.2023
Erste Jahreshauptversammlung der „Bienenfreunde Verden“

mit Fachvortrag von Herrn Prof. Dr. von der Ohe war eine erfolgreiche Premiere

Zur ersten Jahreshauptversammlung mit Fachvortrag von Herrn Prof. Dr. von der Ohe zum Thema: „Honig- und Wildbienen - deren Gefährdung und nachhaltige Gegenmaßnahmen“ konnten die „Bienenfreunde Verden“ Mitglieder und Gäst*innen aus den Wohnorten Hannover, Stuhr, Oyten und LK Rotenburg begrüßen mit Vorsitzenden der Imkervereine Achim, Rotenburg und Bremen, darunter auch ein Mitglied des Präsidiums des Deutschen Imker Bundes. Ein Einzugsgebiet von beachtlichen 2.400 qkm.

Angesichts des fast zweistündigen Fachvortrages mit interessanter anschließender Diskussion hatte sich auch die längste Anreise gelohnt.

Für die Anwesenden war es ein sehr „intensiver, breit gefächerter Ausflug“ mit der Erläuterung wissenschaftlicher Hintergrunduntersuchungen im weit gespannten Bogen zu den vielfältigen Maßnahmen - auch zu Blühkonzepten im Landkreis Verden - bis zu den Auswirkungen auf die Insekten – Wildbienen, Honigbienen und Falter etc. Ausgeräumt wurde ein „imkerlicher Disput“, dass spätblühende Kulturen - wie vermehrt Blühflächenprojekte auch im Landkreis Verden - nicht förderlich für die Bienen seien. Die klare Aussage von Herrn Prof. Dr. von der Ohe, belegt mit diversen Vergleichen und Schaubildern: Die Versuche haben gezeigt, das spätblühende Kulturen das Nahrungsangebot über den Sommer hinaus erweitern. Dieser späte und zusätzliche Eintrag von Pollen ermöglicht einen sehr guten Start der Brutentwicklung im darauffolgenden Frühjahr. Völkerverluste traten nicht auf.

Damit werden die Bestrebungen der „Bienenfreunde Verden“ zu phänologisch qualitativ höherwertigen Blühkonzepten zum Zwischenfruchtanbau – mit idealem durchgängigen Trachtangebot auch in Zeiten des Klimawandels - zum Wohle der Insekten weiter aufgewertet.

Die Jahreshauptversammlung wurden den Regularien entsprechend abgewickelt.
Aufgrund des berufsbedingten Umzuges des Schriftführers Constantin Mund wurde als Nachfolger Hartmut Kettelhodt von der Versammlung bestätigt.

Der frühzeitig begonnene erste Imkergrundkurs 2023 ist abgeschlossen, alle 5 Teilnehmer haben die Wissens- und Verständnisnachweise erfolgreich bestanden und die Teilnahmebescheinigungen mit Fachkundenachweis konnten anlässlich der JHV feierlich überreicht werden. Mit 12 Imkern als Mitgliedern zum Jahreswechsel 2022/23 ist mit den weiteren 5 „Jungimkern “eine prozentual bemerkenswerte Steigerung binnen sehr kurzer Zeit erreicht worden. Dazu erhielten 3 Imker*innen für ihre rückstandsfreien Frühtrachthonige aus 2022 (untersucht auf > 700 Pestizidparameter, die VAZ berichtete) die Laborberichte mit Prüfbericht und Beurteilung des akkreditierten QSI-Labors aus Bremen überreicht. Als symbolische Anerkennung im Verbund mit den Landwirten erhielt Landwirt Holger Meier ein Glas des untersuchten Honigs.

Im Tätigkeitsbericht wurden die vielfältigen Aktivitäten im Jahre 2022 im Verbund zwischen Imkern, Landwirtschaft und Jägerschaft des Landkreises Verden nochmals deutlich. Ein Highlight war die Einladung und der Besuch der Landwirtschaftsministerin Frau Otte-Kinast in die 5 ha Blühflächen im Juli in Huxhall, einen Tag vor der Sonder-Agrarministerkonferenz. ( Topic: „Versorgungssicherheit trotz Ukrainekrieg“) Dort konnte sie sich von den vielfältig blühenden Musterflächen der Blühmischungen „Verdener Frühjahrsblüte“, „Niedersächsischer Weg“ und „GAP-plus“ (als DPMA eingetragene Wort-Bildmarken) ein Bild machen und diese Eindrücke mitnehmen.

Nach der Sonder-AMK berichtet das ML Hannover via Internet: “Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast begrüßt die Ergebnisse der Amtschefkonferenz, die am 7.7. in Magdeburg zu Ende gegangen ist. In der Bund-Länder-Konferenz ging es um die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). ” Ziel war es, dem Bundeslandwirtschaftsministerium die Positionen der Länder für seine weiteren Verhandlungen mit der EU-Kommission mit auf den Weg zu geben. Niedersachsen hatte angeregt, die Regelungen zum Fruchtwechsel flexibler zu gestalten und insbesondere den Anbau von Roggen auf Roggen und den einmaligen Nachbau von Weizen nach Weizen im Strategieplan Deutschlands vorzusehen. Diese Position fand eine Mehrheit. „Es hilft in der Situation, die wir durch den Krieg in der Ukraine erleben …“

Die Selbstbegrünungspflicht, von Expert*innen definiert als „Landwirtschaftlicher Totalschaden“ war damit vorerst vom Tisch!

Herr Jürgen Luttmann, 1. Vorsitzender der Kreisjägerschaft des Landkreises Verden e.V. , berichtete über die Förderung der Projekte aus dem Verdener Hegefonds seit 15 Jahren im Gesamtwert von 1,43 Mio. € mit Detailausführungen. Die Blühprogramme, die aus dem Hegefondsbudget gefördert werden, sind mit der Unteren Naturschutzbehörde des LK Verden abgestimmt. Für 3 Programme ( von ein – mehrjährig) mit vorgegebenen Aussaatterminen im Herbst oder Frühjahr stehen zwei speziell entwickelte Saatgutmischungen zur Verfügung. Anträge für die Förderung können über den zuständigen Jagdausübungsberechtigten gestellt werden. Für den Fall, dass ab Herbst 2023 nach den GAP-Regeln 4% der Ackerfläche aus der Produktion genommen werden müssen, planen wir ein spezielles Blühflächen Förderprogramm auf diesen Flächen anzubieten. Die Entwicklung der Rahmenbedingungen für dieses Förderprogramm steht kurz vor dem Abschluss. Verständlicherweise wurde dieses beachtliche Projekt – zur Steigerung der Biodiversität - mit großer Freude aufgenommen. Details dazu erläutert Herr Luttmann Interessenten.

Seit Gründung des Vereines am 3.11.21 kann sich sehen lassen, was der junge Verein zum Wohle der Bienen / Insekten durch Steigerung der Biodiversität im Verbund mit Imkerinnen, Landwirtinnen und Jägerschaft u. a. durch Blühflächenkonzepte in Qualität und auch Flächengrößen initiiert und realisiert hat.

Für 2023 haben die „Bienenfreunde Verden“ ein durchgängiges Programm geplant.

16.02.2023
Kabinett beschließt Landesdüngeverordnung

Inkrafttreten seit dem 15.02.2023

Die Landesregierung hat am 14.02.2023 die Verordnung zur Änderung der „Niedersächsischen Verordnung über düngerechtliche Anforderungen zum Schutz der Gewässer vor Verunreinigungen durch Nitrat oder Phosphat“ beschlossen.

Die jetzige Ausweisung stellt aber nur einen Zwischenschritt bei der Anwendung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift des Bundes dar. Aus Vorsorgegründen müssen auch Nitratabbauprozesse (so genannte denitrifizierende Verhältnisse) im Grundwasser bei der Kulissenausweisung berücksichtigt werden, um gezielt den Nitrateintrag zu reduzieren. Bisher konnten noch nicht alle vorliegenden Messdaten auf Plausibilität und Verwendung für die Ausweisung von mit Nitrat belasteten Gebieten geprüft werden. Durch die jetzt als Zwischenschritt geänderte Verordnung kommt es zu einer Änderung der Gebietskulissen: Die Gebiete, die als mit Nitrat belastet gelten, umfassen nun zirka 21 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Niedersachsen (vormals circa 24,5 Prozent). Nach der vollumfänglichen Einbeziehung der denitrifzierenden Verhältnisse wird sich die Kulisse wieder vergrößern. Die Ausweisung der mit Nitrat belasteten Gebiete definiert, wie bisher auch, den Anwendungsbereich für Maßnahmen gemäß § 13a Abs. 2 Düngeverordnung des Bundes sowie für die Maßnahmen der Landesdüngeverordnung. Die für diese Gebiete vorgeschriebenen Maßnahmen – beispielsweise die Auflage zu jährlichen Untersuchungen von Bodenproben, um den pflanzenverfügbaren Stickstoffgehalt zu bestimmen sowie die Vorgabe zur Einarbeitung für die meisten organischen Düngemittel und Wirtschaftsdünger innerhalb einer Stunde – werden nicht verändert.

Mit der Veröffentlichung im Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt am 14.02.2023, trat die Verordnung am 15.02.2023 in Kraft.

Die neuen Kulissen, beziehungsweise Karten, sind HIER online abrufbar.

15.02.2023
Digitale Informationsveranstaltung

zum Thema Gewässerrandstreifen - was ist einzuhalten?

Wir laden unsere Mitglieder herzlich zur digitalen Informationsveranstaltung „Gewässerrandstreifen - was ist einzuhalten?“ des Bezirksverbandes Stade ein. Stattfinden wird diese am Mittwoch, den 22.02.2023 um 19:30 Uhr.

Referenten sind: Lüder Bornemann (Leiter der Fachgruppe Pflanze, Landwirtschaftskammer Bremervörde) und Pierre Ammermann (Berater für Förderung und Nährstoffmanagement, Landwirtschaftskammer Pflanze) Sie werden über die rechtlichen Rahmenbedingungen, Umsetzung in der Praxis und sinnvolle (förderrechtliche) Nutzung berichten.

Bitte melden Sie sich bis zum 21.02.2023 um 12 Uhr unter info@landvolk-row-ver.de für die Zusendung des Links und der Einwahldaten an.

15.02.2023
Seminar- und Informationsangebot der Landvolkdienste

Die Landvolkdienste bieten Interessierten mit den nachfolgenden online Seminaren, moderiert von Herrn Beewen, die Chance auf kurzweilige kostenfreie Informationen zu eng gefassten Themen in lockerer Gesprächsform. Alle Seminare sind auf der Homepage der Landvolkdienste GmbH unter der Rubrik Seminare zu finden. Hier können sich Interessierte auch direkt anmelden.

Am 16.02.2023 von 19:00 bis 20:00 Uhr mit den Gastreferent*innen Jürgen Enneking (R&V), Dr. Ursula Gerdes (Tierseuchenkasse) & Peter Moß (Veterinäramt Emsland) zum Thema Tierseuchenupdate: Das Tierseuchengeschehen 2022 und der Ausblick auf 2023.

Am 22.02.2023 von 19:00 bis 20:00 Uhr mit Gastreferent Bastian Schnese (Brandschutzsachverständiger) zum Thema Brandschutz auf landwirtschaftlichen Betrieben.

Am 23.02.2023 von 19:00 bis 20:00 Uhr mit Gastreferent Falk Böttcher (Deutscher Wetterdienst) zum Thema Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf den Pflanzenbau und kann eine Ernteversicherung helfen? Erste Bundesländer finanzieren die Mehrgefahrenversicherung - ein aktueller Stand.

Am 01.03.2023 von 19:00 bis 20:00 Uhr mit Gastreferent Thomas Bertram (Externer Datenschutzbeauftragter) zum Thema Cyberangriffe, die latente Gefahr – aktuelle Themen.

Am 02.03.2023 von 19:00 bis 20:00 Uhr mit Gastreferentin Alina Trautmann (Knappschaft) zum Thema Sozialversicherung für Erntehelfer und Minijobber, Neuigkeiten -ein Erfahrungsaustausch.

13.02.2023
Vortragsveranstaltung der Landseniorengruppe

in Unterstedt

Am Donnerstag, den 23.02.2023, findet um 14.00 Uhr die nächste Vortragsveranstaltung der Landsenior*innen im Waldhof in Rotenburg-Unterstedt statt.

Christian Intemann, Vorsitzender des Landvolkkreisverbandes Rotenburg-Verden e.V., wird auf dieser Veranstaltung über Aktuelles aus der Agrarpolitik referieren. Helmut Behn stellt die im Jahr 2022 durchgeführten und 2023 geplanten Sommerfahrten der Landseniorengruppe vor. Wolfgang Dürr von „Airbus Defence and Space GmbH“ in Bremen hält einen Vortrag über „Weltraumfahrt und Landwirtschaft“.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 20. Februar 2023 telefonisch bei Herrn Thomas Exner vom Landvolk Rotenburg-Verden unter 04261/6303-101 oder per Mail an exner@landvolk-row-ver.de an. Geben Sie diesen Veranstaltungshinweis gerne auch an weitere Interessierte weiter.

07.02.2023
Jahreshauptversammlung der Bienenfreunde Verden

mit Fachvortrag von Prof. Dr. von der Ohe

Am Samstag, den 11.2.23, findet um 14:00 Uhr die Jahreshauptversammlung der Bienenfreunde Verden statt. Herr Prof. Dr. von der Ohe, der ehemalige Leiter des Bieneninstitut Celle, konnte für einen Fachvortrag zum aktuellen Thema „Honig- und Wildbienen - deren Gefährdung und nachhaltige Gegenmaßnahmen“ gewonnen werden. Auch Interessierte sind herzlich zur öffentlichen Veranstaltung in Heitmanns Gasthof, Kreepener Hauptstr. 4 · 27308 Kirchlinteln eingeladen.

Das Bild zeigt Herrn Prof. Dr. von der Ohe an den Blühflächen in Verden anlässlich seines Besuches in 2021. Herr Prof. Dr. von der Ohe „bonitiert“ seit 2020 die vielfältigen Blühflächenprojekte im Landkreis Verden und berichtet auch an das ML in Hannover. Die Bonitur von Pflanzen umfasst alle Beobachtungen an Pflanzen, wie z. B. die unterschiedlichen Blühstadien sowie das Erfassen und Zählen von auf den Blüten / Pflanzen angetroffenen Insekten. Es ist zu erwarten, dass auch regionale Details aus dem Landkreis Verden im Fachvortrag angesprochen werden.

06.02.2023
Niedersachsens Landwirtschaft kehrt in die Hauptstadt ein

Eure Landwirte auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin

Die Internationale Grüne Woche Berlin (IGW), meist kurz Grüne Woche genannt, konnte nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause vom 20. bis 29. Januar 2023 zum 87. Mal in Berlin stattfinden. Die Agrarmesse zählte 2023 rund 300.000 Besucher*innen. Dies sind zwar 100.000 weniger als im Rekordjahr vor der Pandemie, jedoch war dies angesichts aktueller wirtschaftlicher Probleme etwa durch die Energiekrise, durch den russischen Angriff auf die Ukraine und der hohen Inflation im Vorfeld abzusehen. Die meisten Aussteller*innen zeigten sich dennoch zufrieden mit ihrem Geschäft in zehn Messetagen. Eine generelle Konsumverweigerung war nicht feststellbar.

Auch die Landvolk-Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ begeisterte in Kooperation mit der Walsroder Brauerei Schnuckenbräu das Messepublikum mit einem Stand in der Niedersachsenhalle. Der Stand im Design einer alten Gaststätte bot den Besucher*innen durch viele digitale Elemente einen Spagat zwischen Tradition und Moderne. Das Konzept fand hohen Zuspruch und lockte eine Vielzahl interessierter Besucher*innen, die vor Ort die Möglichkeit tiefgründiger Gespräche über die Landwirtschaft wahrnahmen. Ob Tierhaltung, Ackerbau, Direktvermarktung, moderne Technologie oder Artenvielfalt und Klima, die Themenvielfalt war groß. „Als Initiative für die niedersächsische Landwirtschaft ist es uns wichtig, nah an der Gesellschaft zu sein, wir möchten authentisch und erlebbar sein. Die IGW ist hierfür die perfekte Plattform, denn sie bietet uns die Möglichkeit mit den Menschen in einen wertvollen Austausch zu kommen und als verlässliche Ansprechpartner*innen wahrgenommen zu werden.“ stellt der Vorsitzende des „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“, Hendrik Lübben, den Wert des Messeauftritts dar. Neben den buntgemischten Messebesucher*innen wurden auch Ehrengäst*innen auf dem Stand empfangen. Hierfür wurde eigens eine repräsentative Empfangsmöglichkeit, das sogenannte „Bürgermeisterzimmer“, geschaffen, um eine Privatsphäre für die Gespräche mit den Gäst*innen zu schaffen. Genutzt wurden die Räumlichkeiten jedoch nicht nur von verschiedenen Bürgermeister*innen, sondern auch von weiteren Politiker*innen auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene sowie Presse- und Medienvertreter*innen. So nahmen neben Silvia Breher (stv. Bundesvorsitzende CDU) und Jens Gieseke (MdEP, CDU) auch Miriam Staudte (Landwirtschaftsministerin Niedersachsen) dankend die Gesprächsangebote auf dem Messestand wahr.

Nach zehn Tagen intensiver Messeerfahrungen zieht der Geschäftsführer von „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ Andre Brunemund folgendes Resümee: „Wir freuen uns über die zahlreichen interessierten Gespräche über die niedersächsische Landwirtschaft und unsere Tätigkeit als Initiative. Wir haben viel Zuspruch für unsere Arbeit durch die Besucher*innen unseres Standes erfahren. Das bestärkt uns darin, weiterhin auch den direkten Dialog mit den Verbraucher*innen zu suchen, was wir in diesem Jahr durch eine Roadshow durch Niedersachsen auch ausbauen werden.“

02.02.2023
Kommentar

von Jörn Ehlers, Vorsitzender Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V.

Liebe Mitglieder,

es wird gesagt, uns Landwirten lege man als Kleinkind einen Stein auf die Brust, damit wir beizeiten das Jammern lernen. Diesen Eindruck mag ein Außenstehender bekommen, wenn er unsere Branche betrachtet und liegt damit derzeit gar nicht so falsch. Uns Landwirte bedrückt vieles, was manchmal schwerer zu (er-)tragen ist als ein kleiner Stein. Oft geringe Wertschöpfung sowie wenig Wertschätzung der Gesellschaft und dazu noch unsinnige Bürokratie in deutscher Gründlichkeit. Darunter lassen sich die wesentlichen derzeit diskutierten Probleme der Landwirtschaft einigermaßen zusammenfassen.

Ich halte es für richtig, Probleme, die uns betreffen, deutlich anzusprechen, um darauf Aufmerksam zu machen. Nur so kann es gelingen Verbesserungen herbeizuführen und den Druck zu verringern. Gefühlt nimmt die Anzahl der Probleme aber in einer atemberaubenden Geschwindigkeit zu, während Verbesserungen und echte Lösungen auf sich warten lassen. Wirklich neu sind diese gerade von mir gemachten Feststellungen nicht. Aber warum schreibe ich darüber? Ich mache mir Sorgen, dass wir als Branche die positiven Aspekte unseres Berufes und möglichen Chancen zu sehr aus den Augen verlieren, weil wir mit „jammern“ beschäftigt sind. Nicht falsch verstehen! Es gibt ernste Probleme für uns als Landwirtschaft, die gelöst werden müssen. Das fängt bei der Diskussion um die Zukunft der Tierhaltung an, geht über die „roten Gebiete“ bis hin zu Einschränkungen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und vielen anderen Themen. Alle diese Probleme löst niemand alleine, dem müssen wir uns gemeinsam annehmen. Dafür stehen uns auch unsere Verbände und Organisationen zur Seite – mit den Fachleuten im jeweiligen Gebiet.

Es gibt aber auch die andere Seite, über die wir mit Begeisterung sprechen sollten, wenn es um Landwirtschaft geht: Wir haben tollen Berufsnachwuchs mit immer mehr Quereinsteigern, modernste Technik, die uns die Arbeit erleichtert, gestiegene Wertschätzung für Versorgungssicherheit, bessere Preise in einigen landwirtschaftlichen Bereichen und jeden Morgen den besten Beruf der Welt direkt vor der Haustür. Auch darüber sollten wir sprechen. Das tut uns, aber auch unserer Branche gut.

Jörn Ehlers, Vorsitzender Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V.

31.01.2023
Landesdüngeverordnung bringt weiterhin keine Planungssicherheit

Das Landvolk Niedersachsen sieht in der am 31.01.2023 von der Landesregierung beschlossenen Änderung der Niedersächsischen Düngeverordnung keinen Fortschritt im Tauziehen um Gerechtigkeit und Planungssicherheit für die Landwirt*innen in Niedersachsen. „Die neue Gebietskulisse gilt nur für eine kurze Übergangszeit in diesem Jahr. Für 2024 wird schon wieder ein neues Verfahren zur Abgrenzung der sogenannten roten Gebiete nötig sein“, bemängelt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

Hennies hat nicht nur kein Verständnis für die fehlende Planungssicherheit, er kritisiert auch das künftige geplante Verfahren scharf: „Wir haben einen nationalen Alleingang in Deutschland. In keinem der EU-Mitgliedstaaten gibt es ein vergleichbares Vorgehen. Die EU-Kommission erzwingt ein Verfahren, das wissenschaftlich nicht abgesichert ist“, begründet der Landvolkpräsident seine kritische Haltung zur Anpassung der Landesdüngeverordnung. „Das ist eine vertane Chance.“

Die Hinzurechnung des natürlichen Nitratabbaus (Denitrifikation) zu gemessenen Nitratgehalten im Grundwasser basiert auf einer international bisher nicht anerkannten Forschungsmethodik, vergrößert die Gebietskulisse ab 2024 voraussichtlich aber ganz extrem. Die Landwirt*innen haben nach Einschätzung des Landesbauernverbandes keine Möglichkeit, über die Düngung die Messwerte kurz- und mittelfristig zu verbessern. „Das Verursacherprinzip wird weiterhin verletzt“, so Hennies.

Das Landvolk erwartet, dass die Bundesregierung ihre Untätigkeit bei der Einführung von Regelungen im Düngerecht endlich aufgibt und noch im laufenden Jahr praxistaugliche Vorschläge vorlegt, damit Landwirt*innen in den „roten Gebieten“ eine Chance bekommen, über gewässerschonende Bewirtschaftung aus dem Verbot der pflanzenbedarfsgerechten Stickstoffzufuhr herauszukommen. Bis dahin sei das Verständnis groß, wenn Landwirt*innen keine andere Möglichkeit mehr sähen, als die Gerichte anzurufen.

Die neue Verordnung tritt nach Angaben der Landesregierung mit Veröffentlichung im Niedersächsischen Gesetz- und Verordnungsblatt zur nächsten Düngesaison in Kraft. Weitere Informationen finden Sie HIER.

Aktuelles aus dem Landesverband

26.05.2023
IED darf Tierwohl nicht gefährden
Geflügel

Anlässlich der Abstimmung des federführenden Umweltausschusses im Europäischen Parlament über die Industrieemissionsrichtlinie (IED) am 24. April appellierte der Generalsekretär des DBV, Bernhard Krüsken, auch die Anliegen der landwirtschaftlichen Tierhaltung zu berücksichtigen. „Wir stehen zu einer Tierhaltung, die ihre Umweltauswirkungen stetig reduziert. Gleichzeitig gibt es Zielkonflikte zwischen einem Mehr an Tierwohl und der Emissionsminderung, bei der jedoch Tierwohl im Zweifel an erster Stelle stehen muss“, so Krüsken. Entgegen der Forderung des DBV, keine Reduzierung der bestehenden Schwellenwerte für Ställe mit Schweinen und Geflügel durchzuführen, hat der ENVI-Ausschuss 200 Livestock-Units (LSU) als neuen Schwellenwert für die Geflügelställe beschlossen. Dieser würde den bisher geltenden Schwellenwert 40.000 Plätze ersetzen. Dadurch sind die Geflügelarten unterschiedlich von dem neuen Schwellenwert betroffen, da nun nicht mehr pauschal die Tierplatzzahl das Kriterium ist. Die finale Abstimmung im Plenum ist für den 12. Juli 2023 vorgesehen. Der DBV wird im Vorfeld nochmal intensiv aktiv werden. Doch auch Mitglieder sind aufgerufen, auf allen Ebenen Politiker auf die Problematik des Kommissionsvorschlages hinzuweisen. Das Politinfo finden Sie unter DBV_Politinfo_Bruessel_Industrieemissionsrichtlinie_Maerz_2023.pdf (bauernverband.de)

26.05.2023
Stromausfall: was jetzt? Handlungsempfehlungen für nutztierhaltende Betriebe zur Sicherstellung des Tierwohls
Geflügel

27.06.2023, 19.00 – 20.30 Uhr; https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/vera/9017

Die letzten Monate und Jahre haben gezeigt, wie wichtig es ist, sich Gedanken über seine Strom- und Energieversorgung machen. Und das am besten nicht erst, wenn es schon eine Knappheit gibt.
Gerade für tierhaltende Betriebe ist dies von essentieller Wichtigkeit, da die Tiere in unseren Ställen besonders vulnerabel sind.
Es lohnt sich also, sich frühzeitig einen Plan für den Fall der Fälle zurecht zu legen, um dann besonnen reagieren zu können und so unnötiges Tierleid zu vermeiden.
Wie das geht, darüber wird Dr. Isabel Zylka von der GESEVO GmbH die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit und der daraus resultierenden Broschüre mit Handlungsempfehlungen präsentieren.

Dieses Webseminar ist für Sie kostenfrei. Ermöglicht wird dies durch eine Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Projektes Netzwerk Fokus Tierwohl. Die sonst üblichen Kosten belaufen sich auf 35 €.

26.05.2023
DBV-Wahlvorschlag für Deutschen Bauerntag
Geflügel

Das DBV-Präsidium schlägt der Mitgliederversammlung beim Deutschen Bauerntag am 28. Juni vor, Günther Felßner zum Vizepräsidenten zu wählen. Die Wahl ist notwendig, weil Walter Heidl aus dem Vorstand des DBV ausscheidet. Günther Felßner bewirtschaftet einen Milchviehbetrieb inkl. Photovoltaikanlage in Mittelfranken. Er engagiert sich seit mehr als 20 Jahren im Ehrenamt des Bayerischen Bauernverbandes und steht seit Oktober 2022 als Präsident an der Spitze des Bayerischen Bauernverbandes.

26.05.2023
Erster Geflügelpestfall in Brasilien
Geflügel

Nun meldet auch Brasilien den ersten Geflügelpestfall. Vergangene Woche wurde der HPAI-Erreger bei mehreren Wildvögeln im Bundesstaat Espirito Santo nachgewiesen. Dies habe laut dem brasilianischen Landwirtschaftsministerium aber keinen Einfluss auf den Status Brasiliens als HPAI-freies Land. Andere Länder sollten gemäß den Richtlinien der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) keine Verbote für den internationalen Handel mit brasilianischen Geflügelprodukten verhängen. Espirito Santo ist landesweit der drittgrößte Eierproduzent, die jedoch nur im Inland vermarktet werden. Hähnchenfleisch wird überwiegend in den Bundesstaaten São Paulo, Paraná, Goiás, Minas Gerais, Rio Grande do Sul und Santa Catarina produziert. Zu den wichtigsten Abnehmern von brasilianischen Hühnerprodukten zählten im April China, Japan, Südafrika und Saudi-Arabien.

26.05.2023
Sozialwahlen nicht vergessen!
Geflügel

Die Sozialwahlen 2023 gehen in die letzte Runde. Auch bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) müssen am 31. Mai 2023 die Stimmen für die Wahl zur Vertreterversammlung der SVLFG per Brief eingegangen sein. DBV-Präsident Joachim Rukwied ruft alle Wahlberechtigten auf, sich an der Wahl zu beteiligen: „Die Vertreterversammlung der SVLFG trifft wichtige organisatorische, ökonomische und strategische Entscheidungen für die soziale Absicherung unserer Bauernfamilien. Mit Ihrer Stimme können Sie über die Ausrichtung und Entwicklung der SVLFG in den nächsten sechs Jahren mitentscheiden.“

26.05.2023
QS bei „Lass uns reden“ – Podiumsdiskussion am Abend
Geflügel

(QS GmbH) Nie zuvor war die Vielfalt an Lebensmitteln größer als heutzutage. Am 6. Juni 2023 ab 19 Uhr werden F.A.Z.-Konferenzen und top agrar gemeinsam mit QS bei der Veranstaltungsreihe „Lass und reden“ mit Konsumenten, Landwirten und Experten diese Frage diskutieren. Es wird ein kritischer Blick auf die gesamte Lebensmittelproduktion geworfen – vom Trog bis auf den Teller. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.faz-konferenzen.de/zukunft-der-landwirtschaft/reihe-3/

25.05.2023
Ernteaussichten in Europa weitestgehend günstig
Pflanzen

Einzig Spanien und Portugal haben mit einer anhaltenden Dürre zu kämpfen, zuletzt wurde von sintflutartigen Regenfällen berichtet, welche Felder überfluteten. In Mitteleuropa sind die Bedingungen derzeit günstig, heftige Niederschläge bremsten nur vereinzelt die Feldarbeiten.

Die Witterungsbedingungen waren im Zeitraum vom 01.04-14.05.2023 in ganz Europa von gegensätzlichen Mustern geprägt, die sowohl trockener als auch feuchter als üblich waren, was sich in vielen Gebieten negativ auf die Bestände auswirkte. Die anhaltende und verstärkte Trockenheit auf der Iberischen Halbinsel hat die Aussichten für die Ernten in Spanien und Portugal weiter verschlechtert. In beiden Ländern sind die Ertragsprognosen für die bedeutsamsten Kulturen deutlich unter das unterdurchschnittliche Vorjahresniveau gerutscht. Ein deutlicher Niederschlagsüberschuss und kältere Bedingungen als üblich führten zu Verzögerungen bei der Aussaat der Kulturen und beeinträchtigten weitere Feldarbeiten in einem breiten Gürtel, der sich von Irland bis Bulgarien und der Ukraine erstreckt. Ein wichtiger positiver Aspekt des Niederschlagsüberschusses ist allerdings, dass die Bodenfeuchtigkeit und der Grundwasserspiegel in den meisten betroffenen Gebieten für die Wasserversorgung der Kulturen derzeit sehr günstig sind.

Während sich der Nordwesten Italiens von der im April gemeldeten Dürre erholt, wurden im Nordosten und im Süden des Landes überdurchschnittliche Niederschläge gemeldet. Die erheblichen Regenfälle und aufgrund dessen über die Ufer getretene Flüsse haben örtlich schwere Ertragsverluste bei Weizen und Gerste sowie erhebliche Schäden an Dauerkulturen verursacht.

In Irland und im Vereinigten Königreich verzögerte sich durch den Niederschlagsüberschuss die Aussaat von Gerste bis Anfang Mai sowie von Kartoffeln und Mais, insbesondere im Nordosten Irlands. Auch in Belgien, den Niederlanden, Westdeutschland und Nordfrankreich behinderten die anhaltend überdurchschnittlichen Niederschläge, wenn auch nicht so stark wie im März, die Aussaat und andere Feldarbeiten (Quelle: AMI).

25.05.2023
Winterweizenfläche in Deutschland unter Vorjahr
Pflanzen

Der Anteil der Winterkulturen dürfte zur kommenden Ernte deutlich zunehmen, während der Anteil des Sommergetreides rückläufig ist. Besonders das Sommerweizenareal dürfte deutlich kleiner ausfallen als noch 2022.

Zur kommenden Ernte 2023 haben die deutschen Landwirte auf rund 2,85 Mio. ha Winterweizen angebaut, dies teilte jüngst das Statistische Bundesamt mit. Damit verfehlt die Fläche das Vorjahresergebnis um 1,4 %. Die Winterungen stellen gemessen an der Gesamtanbaufläche auch 2023 mit 84 % den größten Anteil. Wintergerste bauten die Landwirte auf 1,27 Mio. ha an, rund 5 % mehr als noch im Vorjahr. Die Anbaufläche von Winterraps dürfte ebenfalls zunehmen und auf 1,16 Mio. ha angebaut werden, ein Plus von 7,6 % gegenüber der vorigen Saison.

Sommergetreide wurde dagegen in diesem Frühjahr deutlich weniger angebaut. Die Sommerweizenfläche liegt voraussichtlich bei 28.800 ha, ein Minus von 45 % gegenüber Vorjahr. Die Sommergerstenfläche dürfte, wenn auch nicht so deutlich, ebenfalls kleiner ausfallen. Mit schätzungsweise 329.000 ha würden 2023 auf rund 41.600 ha weniger angebaut werden als ein Jahr zuvor. Silomais, welcher auf voraussichtlich 2,07 Mio. ha (+2,1 %) angebaut werden dürfte, bleibt hinter Winterweizen die flächenmäßig wichtigste Kultur. (Quelle: Destatis/AMI)

25.05.2023
Brotweizen unter 200 EUR/t
Pflanzen

Mit dem Minus in Paris wurden auch die Gebote am Markt für Brotgetreide zurückgenommen. Umsatz steht jedoch kaum dahinter.

Auch in der laufenden Handelswoche setzten die Pariser Weizennotierungen ihre Berg- und Talfahrt fort. So konnte sich der Fronttermin zwischenzeitlich zwar etwas befestigen, verzeichnet auf Wochensicht jedoch einen Rückgang um 3 auf 222,50 EUR/t. Am 22.05.2023 erreichten die Notierungen mit 221 EUR/t sogar den tiefsten Stand seit Ende Juli 21. Druck kam dabei insbesondere von den jüngsten Entwicklungen in Osteuropa, immerhin einigten sich Russland, die Ukraine und die Vereinten Nationen, das Abkommen über eine sichere Handelspassage um weitere 60 Tage zu verlängern.

Angesichts der Abwärtskorrekturen in Paris wurden auch die Gebote für Brotgetreide auf Erzeugerstufe zurückgenommen. So werden für Brotweizen im Bundesdurchschnitt rund 196,80 (180-220) EUR/t verlangt und damit 9,80 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Für Qualitätsweizen wurden mit 203 (185-230) EUR/t durchschnittlich knapp 12 EUR/t weniger verlangt. Brotroggen wird für 168 (145-215) EUR/t offeriert und vergünstigt sich damit um 7 EUR/t. Die geringste Preiskorrektur erfuhr Braugerste. Hier werden mit 256,90 (229-280) EUR/t im Bundesdurchschnitt rund 5,40 EUR/t weniger genannt.

In dem fallenden Markt agieren Käufer weiterhin zurückhaltend und verharren vorerst in abwartender Haltung. So bleibt die Handelsaktivität am heimischen Markt gering. Regional nimmt die Unsicherheit der Erzeuger jedoch zu, denn an einen deutlichen Preisanstieg im Übergang zur kommenden Saison glaubt mittlerweile kaum noch einer. So kann die Abwärtskorrektur wenigstens regional die ein oder andere Lagerpartie aus Erzeugerhand locken. Andernorts bleibt die Abgabebereitschaft weiterhin gering. (Quelle: AMI)

25.05.2023
Umsatzloser Rapsmarkt
Pflanzen

Rückläufige Notierungen an den Terminmärkten ziehen die Kassapreise für Raps kräftig nach unten. Der Handel ruht weiterhin.

Nahezu ungebremst bewegen sich Notierungen an der Pariser Börse weiter nach unten. Auslöser dafür war die Verlängerung des Exportabkommens in Osteuropa um weitere 60 Tage, welche die Sorge um einen globalen Versorgungsengpass verblassen ließ. Hinzu kommt die Aussicht auf eine komfortable Versorgung 2023/24, immerhin korrigierte der Internationale Getreiderat (IGC) seine Prognose der globalen Rapserzeugung zuletzt um 1,3 auf 86,4 Mio. t nach oben. Vor diesem Hintergrund rutschten die Pariser Rapsnotierungen mit 392,75 EUR/t zwischenzeitlich sogar auf den tiefsten Stand seit Anfang November 20, konnten sich zuletzt allerdings wieder etwas befestigen.

Beim Großhandel waren am 24.05. mit 404 EUR/t franko Niederrhein rund 16 EUR/t weniger möglich als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg sind in der 21. KW für prompte Partien bis zu 388 EUR/t im Gespräch. Für Partien der Ernte 23 werden bis zu 395 EUR/t in Aussicht gestellt.

Die rückläufigen Börsennotierungen setzen auch die Erzeugerpreise am heimischen Kassamarkt unter Druck. Im Bundesdurchschnitt werden aktuell 366,40 EUR/t verlangt und damit 26,90 (!) EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 315-430 EUR/t. Zum Vorjahreszeitpunkt wurden noch 893 EUR/t gefordert, im Mai 21 waren es noch 519 EUR/t. Auch Vorkontrakte der Ernte 23 wurden um 22,20 auf 369,90 (340-399,50) EUR/t zurückgenommen. (Quelle: AMI)