Brasiliens Export von Hähnchenfleisch hat im April wieder Fahrt aufgenommen. Laut der Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) stiegen die Exporte von Hähnchenfleisch im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,5 % auf 480.700 Tonnen. Allerdings zeigt die Bilanz für den Zeitraum Januar bis April ein weniger positives Bild: Die Ausfuhrmenge lag mit 1,70 Mio. Tonnen um 2,8 % unter dem Vorjahresergebnis. Im März war der internationale Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat noch um 18,8 % eingebrochen. Dennoch hat sich der Abstand zum Rekordjahr 2023 zuletzt verringert. Dies gilt auch für die Exporteinnahmen im ersten Drittel des Jahres, die mit 2,79 Mrd. Euro um 11,4 % unter dem Vorjahresniveau lagen. Im Mai könnten sich die starken Überschwemmungen im exportrelevanten Bundesstaat Rio Grande do Sul negativ auf die Ausfuhren auswirken. Laut ABPA trug Rio Grande do Sul zuletzt etwa 16 % zu den Hühnerfleischexporten bei. Der Zugang zum Haupthafen des Bundesstaates ist durch die Überschwemmungen und Erdrutsche beeinträchtigt. Produktions- und exportmindernd dürften sich auch die Schäden an der für die Geflügelwirtschaft relevanten Infrastruktur auswirken. Viele Geflügelbetriebe wurden beschädigt oder ganz zerstört. Berichten zufolge waren oder sind etliche Geflügelschlachthöfe aufgrund nicht passierbarer Straßen von Lieferengpässen beim Schlachtvieh betroffen. Zudem ist stellenweise der Zugang zu Futter und Trinkwasser für die Nutztiere eingeschränkt, was zu Leistungseinbußen führen dürfte.
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14.06.2024
Ukraine: Neue Handelsregelungen in Kraft Geflügel
Seit dem 06. Juni sind die neuen Regelungen für den Agrarhandel der Ukraine mit der Europäischen Union in Kraft. Diese enthalten im Unterschied zu den Vorgängerregelungen allerdings Einschränkungen bei den Erleichterungen. Zum Beispiel ist jetzt der Import bestimmter Agrarprodukte gedeckelt. Nach der Zustimmung durch das EU-Parlament Ende April segnete schließlich auch der Rat nach einigem Hin und Her am 13. Mai endgültig die Verlängerung der sogenannten autonomen Handelsmaßnahmen um ein weiteres Jahr ab. Zunächst hatte die EU-Kommission vorgeschlagen, die ukrainischen Lieferungen für Zucker, Geflügelfleisch und Eier zu begrenzen. Auf Druck wurde diese Liste dann noch um Mais, Hafer, Getreidegrütze sowie Honig erweitert. Sobald die Liefermengen von diesen Produkten das durchschnittliche Importniveau der zweiten Jahreshälfte 2021 sowie von 2022 und 2023 überschreiten, sollen Zölle erhoben werden. Mit der Ukraine werden zur Zeit seitens der Kommission offenbar schon intensiv Gespräche über eine dauerhafte Liberalisierung des Handels vorbereitet.
14.06.2024
Finnland startet als erstes mit Vogelgrippeimpfungen Geflügel
Finnland hat als erster EU-Mitgliedstaat eine Impfung gegen das Vogelgrippevirus H5N1 gestartet, das derzeit unter US-Rindern verbreitet ist. Das Land nutzt den gemeinsam auf EU-Ebene beschafften Impfstoff. Die National Immunisation Technical Advisory Group (NITAG) hat beschlossen, dass Personen, die mit Geflügel und in Pelztierfarmen arbeiten, eine Impfung gegen H5N1 angeboten wird. Dies ist das erste Mal, dass der Impfstoff gegen H5N1 eingesetzt wird.
14.06.2024
Impfdosen für Risikogruppen zugesichert Geflügel
(AgE) Die EU möchte einer drohenden großflächigen Zoonose der hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) von Geflügel auf Menschen besser vorbeugen. Dafür werden nun bis zu 665.000 Impfstoffdosen des aktuellen Zoonose-Grippe-Impfstoffs zur Anwendung beim Menschen beschafft. Zudem soll es eine Option für 40 Mio. weitere Dosen geben. Laut der Brüsseler Behörde ist der Impfstoff präventiv für diejenigen Menschen bestimmt, die am stärksten der potenziellen Übertragung durch Vögel oder anderen Tiere ausgesetzt sind. Explizit genannt werden Geflügelzüchter und Tierärzte. Ziel ist es, die Ausbreitung oder potenzielle Ausbrüche der Aviären Influenza in Europa zu verhindern. Fünfzehn EU- und EWR-Mitgliedstaaten beteiligen sich an dieser freiwilligen Beschaffung. Der Vertrag soll es jedem teilnehmenden Land ermöglichen, je nach nationalem Bedarf, Impfstoffe zu bestellen. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt höchstens vier Jahre.
12.06.2024
ASP-Ausbruch in einem Schweinemastbetrieb in MV Schwein
Am Donnerstag, dem 6. Juni, wurde der Verdacht auf Afrikanische Schweinepest (ASP) in einem Schweinemastbetrieb in Friedberg bei Pasewalk im Landkreis Vorpommern-Greifswald (MV) bestätigt, nachdem die Tiere mit erhöhtem Fieber auffällig geworden waren. Der Bestand von etwa 3.500 Mastschweinen wurde am Samstagabend vollständig geräumt. In der eingerichteten Schutz- und Überwachungszone mit einem Radius von 10 Kilometern befinden sich verteilt auf 55 Kleinsthaltungen weitere etwa 3.500 Schweine.
Am Tag vor der Feststellung des ASP-Ausbruchs in MV wurden aus dem betroffenen Zulieferbetrieb jeweils rund 160 Mastschweine sowohl zum Schlachthof Perleberg (Brandenburg) als auch an den Schlachthof Tönnies in Weißenfels im Burgenland geliefert. Seit Mittwoch vergangener Woche standen die Bänder still. In beiden Fällen mussten die gesamten Tagesschlachtungen, in Weißenfels knapp 12.000 Tiere, insgesamt rund 1.000 Tonnen und in Perleberg ca. 4.000 Schweine verworfen und die Nebenprodukte sichergestellt werden. Laut Berichterstattung wurden 11 der Tiere im Nachhinein positiv auf ASP getestet. Seit Montag haben beide Schlachthöfe die Fleischproduktion wieder aufgenommen. Zuvor wurden sie vollständig desinfiziert und vom Veterinäramt freigegeben. Unmittelbar nach Bekanntwerden des ASP-Falls hat Korea eine Exportsperre eingeführt.
Das Landvolk möchte in diesem Zusammenhang nochmals alle Schweinehalter dazu aufrufen, ihre Tiere vor der Verladung sorgfältig auf Krankheitssymptome zu überprüfen – nur gesunde Schweine dürfen verladen und der Schlachtung zugeführt werden.
12.06.2024
Brasilien hält 32 % des Weltmarktes für gefrorene Schweinefleischteile Schwein
Brasilien war 2023 laut UN/Comtrade der größte Exporteur von gefrorenen Schweinefleischteilen mit einem Anteil von 32 % am Weltmarkt und einem Exportvolumen von 1,08 Milliarden Tonnen. Die USA folgten mit 29 %, die EU mit 23 % und Kanada mit 15 %. Gefrorene Teilstücke machten 90 % der brasilianischen Schweinefleischexporte aus. Hauptabnehmer waren China (34 %), Hongkong (10 %) und die Philippinen (9,9 %). China importierte 50 % seines Bedarfs aus Brasilien.
07.06.2024
Weißbuch zum Tierschutz bei Mastgeflügel vorgelegt Geflügel
Die europäische Tierschutzorganisation Eurogroup for Animals hat Ende Mai in einer Pressemitteilung auf ein bereits Anfang Mai veröffentlichtes Weißbuch zum Tierschutz bei Mastgeflügel hingewiesen. Angesichts der bevorstehenden Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung fordert der Verband unter anderem, dass die EU eine Liste zugelassener langsam wachsender Rassen erstellt und eine Wachstumsgrenze von 50 Gramm pro Tag einführt, wie sie von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit empfohlen wurde. Außerdem empfiehlt die Organisation, auf dem European Chicken Commitment (ECC) aufzubauen. Laut anderen Presseberichten haben sich bereits mehr als 550 Unternehmen weltweit verpflichtet, die darin vorgeschlagenen Änderungen bis 2026 umzusetzen. Das ECC war Gegenstand einer von der europäischen Geflügelwirtschaft (AVEC) in Auftrag gegebenen Studie, die vor den wirtschaftlichen und klimatischen Auswirkungen der Umsetzung warnte. Demnach würde die Umsetzung der Europäischen Hühnerverpflichtung zu zusätzlichen Produktionskosten von 37,5 % pro Kilogramm Fleisch, einer Zunahme des Wasserverbrauchs um 35,4 % und einer Erhöhung der Treibhausgasemissionen pro produziertem Kilogramm Fleisch um 24,4 % führen. Weitere Informationen sowie das Weißbuch finden Sie unter: https://lmy.de/HHAaI