Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

08.07.2024
Aktionsbündnis Wolf wieder im Dialogforum dabei

Landvolk-Vizepräsident Ehlers begrüßt die neuen Aspekte des Herdenschutzes

Zuversichtlich blickt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers auf die neue Lage im „Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement“, dessen Sprecher der Landwirt aus dem Landkreis Verden ist. Anfang April hatte das Bündnis die Mitarbeit im Dialogforum Wolf der Landesregierung ruhen lassen; jetzt wurden die Gespräche wieder aufgenommen. „Mit den neuen Verabredungen können wir gut weiterkommen im ländlichen Raum. Wir werden konstruktiv mitarbeiten, denn wir müssen gemeinsam tragfähige Lösungen für den Umgang mit dem Wolffinden“, betonte Ehlers in einer Pressekonferenz nach der jüngsten Sitzung des Dialogforums. Die Gerichtsurteile, die zuletzt Schnellabschüsse von Wolfen verhindert haben, stimmen mich ratlos“, so Ehlers. „Wir haben einen Zuwachs an Bestand und Rissen, deshalb brauchen wir ein gesellschaftlich akzeptiertes Bestandsmanagement.“

Das Land Niedersachsen will sich dafür einsetzen, den Herdenschutz zu verbessern und auch schnelle Abschüsse zu ermöglichen. Tierhalterinnen und Tierhalter sollen für gerissene Schafe und Ziegen eine pauschale Prämie erhalten – vorausgesetzt, sie haben Maßnahmen zum Herdenschutz ergriffen. Die Halterinnen und Halter von Rindern und Pferden sollen beim Bau von Zäunen weiterhin gefördert werden. Jörn Ehlers begrüßte die neuen Aspekte des Herdenschutzes.

Bund und Länder hatten sich Ende 2023 auf ein Verfahren für schnellere Wolfsabschüsse geeinigt. Während zuvor nach einem Wolfsriss eine DNA-Analyse abgewartet werden musste, sind nach der neuen Regel unter bestimmten Bedingungen auch Abschüsse möglich, ohne dass die Frage nach der Identität des geschossenen Wolfs gestellt wird. Das Land wollte diese Regel erstmals in der Region Hannover anwenden; mehrere Vereine gingen jedoch dagegen vor. Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg stoppte die Genehmigung der Abschüsse. Zur Finanzierung hat die rot-grüne Landesregierung angekündigt, dass im Jahr 2025 rund neun Millionen Euro für die Entschädigung von Nutztierhalterinnen und Nutztierhaltern, deren Tiere von Wölfen gerissen wurden, sowie für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung stehen sollen.

04.07.2024
Änderungen in der Geschäftsführung

Carsten Hoops ist neuer Geschäftsführer

Seit dem 01. Juli dürfen wir Carsten Hoops als unseren neuen Geschäftsführer begrüßen. Carsten Hoops kommt aus unserer Region und war zuvor viele Jahre lang als Bereichsleiter im Tiervertrieb bei der MASTERRIND tätig. Gerne steht er Euch künftig für Rückfragen per Mail unter hoops@landvolk-row-ver.de oder per Telefon am Standort Verden (Mo & Mi) unter 0 42 31 92 63 328 und am Standort Rotenburg (Di & Do) unter 0 42 61 63 03 228 zur Verfügung.

Alexander Kasten steht Carsten Hoops bis zum 01. September als stellv. Geschäftsführer zur Seite, danach wird er seine Tätigkeit als Justiziar beim Kreislandvolkverband Diepholz aufnehmen. Wir wünschen Alexander Kasten alles Gute für seine Zukunft und bedanken uns für sein Engagement für unseren Kreisverband. Wir freuen uns, dass er dem Landvolk an anderer Stelle erhalten bleibt.

01.07.2024
Afrikanische Schweinepest bei Wildschweinen in Hessen nachgewiesen

Seit September 2020 wird die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Deutschland regelmäßig bei Wildschweinen in den Regionen zur Grenze nach Polen nachgewiesen. Vereinzelt gab es Ausbrüche in Schweine haltenden Betrieben in verschiedenen Bundesländern, so auch 2022 in Niedersachsen im Landkreis Emsland. Die Einschleppungsursache dort blieb ungeklärt. Jetzt wurde das für den Menschen ungefährliche ASP-Virus Mitte Juni 2024 bei einem Wildschwein im Landkreis Groß-Gerau südlich von Rüsselsheim nachgewiesen.

Das Wildschwein wurde von einem Jäger erlegt, da es offensichtlich krank war. Im Rahmen der sofort eingeleiteten veterinärbehördlichen Maßnahmen (z. B. die Suche nach Kadavern) wurden weitere fünf Wildschweine positiv auf ASP getestet. Alle fünf Tiere waren bereits verendet und befanden sich in einem engen Umkreis um den ersten Fund.

Vermutlich wurde das Virus durch Unachtsamkeit in den Landkreis Groß-Gerau gebracht. Dies könnte zum Beispiel das gedankenlose Wegwerfen eines Wurstbrotes in der Natur sein. Da das ASP-Virus in Salami oder Rohschinken weiterhin lange infektiös bleibt, kann ein Wildschwein sich durch das Fressen eines weggeworfenen Wurstbrotes infizieren. Innerhalb einer Wildschweinrotte geschieht die Weitergabe der Viren dann durch direkten und indirekten Kontakt. Für Wild- und Hausschweine endet eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich.

Der Landkreis bittet um die Beachtung folgender Punkte, um einen Eintrag des ASP-Virus in die Wildschweinepopulation oder in die Schweinebestände unserer Region zu verhindern:

Bürgerinnen und Bürger: Speisereste gehören nicht in die Natur. Bitte diese zu Hause oder nur in geschlossenen Mülleimern (z. B. auf Parkplätzen) entsorgen.

Landwirtschaft:

Oberstes Ziel ist, den Eintrag des Virus in einen Schweinestall zu vermeiden. Unter dem Stichwort „Biosicherheit“ gelten verschiedene Maßnahmen, die dies verhindern sollen, z. B. beim Betreten der Stallungen eigene Schutzkleidung tragen, den Personenverkehr im Stall beschränken, für einen intakten Zaun um das Betriebsgelände sorgen, etc.)

Jägerinnen und Jäger:

Verendet gefundene Wildschweine unbedingt dem Veterinäramt melden, mit der Trichinenprobe gleichzeitig eine Blutprobe abgeben. Vorsicht bei der Jagd in Gebieten, die aufgrund eines ASP-Nachweises als Restriktionsgebieten ausgewiesen sind.

Weitere Information zum Thema „Afrikanische Schweinepest“ gibt es HIER auf der Homepage des Landkreises Rotenburg.

26.06.2024
Deutscher Bauernverband zum Agrarpaket der Ampelfraktionen

Rukwied: Päckchen bleibt weit hinter Anforderungen zurück

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, bewertet das von den Ampelfraktionen angekündigte Agrarpaket zur Entlastung der Landwirtschaft: „Dieses Päckchen ist ein längst überfälliger, aber nicht ausreichender Schritt. Es geht zwar in die richtige Richtung, bleibt jedoch weit hinter den Anforderungen der Landwirtinnen und Landwirte zurück. Echte Entlastungen sehen anders aus. Zudem bleibt es in vielen Bereichen weiterhin lediglich bei Ankündigungen, denen jetzt zwingend Taten folgen müssen. Unsere Landwirtinnen und Landwirte brauchen dringend Wettbewerbsgleichheit in der EU.“ Die nächsten Schritte müssten laut Bauernpräsident Rukwied zunächst eine Rücknahme weiterer geplanter Belastungen wie der Novelle des Tierschutzgesetzes und des Pflanzenschutzprogrammes der Bundesregierung sein. Dann müsse eine Lösung für erneuerbaren Agrardiesel und die Möglichkeit für eine steuerfreie Risikoausgleichsrücklage folgen. „Wir müssen feststellen, dass wir noch immer Lichtjahre von einer echten Kompensation der Belastungen und Steuererhöhungen der zurückliegenden Monate entfernt sind“, so Rukwied abschließend.

18.06.2024
Sommer-Tagesfahrt in die Heide

Die Bienenfreunde Verden laden ein

Die Bienenfreunde Verden, eine Interessen- und Aktionsvereinigung von Imkern, Landwirten und Jägerschaft im Landesverband Hannoverscher Imker e.V., laden am Samstag, den 17.08.2024, zum Tagesausflug in die Heide ein:

Dabei steht jedoch nicht nur die Pferdekutschfahrt durch die Heide und der anschließende Genuss von Buchweizentorte auf dem Programm, sondern auch das Anfahren von weiteren Stationen im Sinne der Interessen- und Aktionsvereinigung des Vereins. Um 8 Uhr startet die Veranstaltung in Verden mit eigenen Fahrzeugen oder in Fahrgemeinschaften. Die Ankunft beim Spargel- und Erdbeerhof Niemann in 29578 Eimke ist für 10 Uhr eingeplant. Dort begrüßt Hinrich Niemann die Besucherinnen und Besucher zur Hofführung und Vorstellung der Blühflächen an Spargelfeldern, sowie Insektenunterstützungs- und Nachhaltigkeitsprojekten. Im Rahmen des bundesweiten topagrar-Wettbewerbs 2020 „Bienen brauchen Bauern – Bauern brauchen Bienen“ war die Juri auch bei ihm. Die Vereinigung erhielt für ihre Aktivitäten anlässlich der Grünen Woche in Berlin einen Sonderpreis, den Hinrich Niemann und Fred Eickhorst in Empfang nahmen.

Aktuelles vorab HIER.

Nach einem Imbiss ist gegen 13:45 Uhr die Ankunft beim Heide-Kiosk-Höpen geplant, von wo aus um 14:00 Uhr die einstündige Kutschfahrt startet.

Nach einem kurzem Fußweg geht’s weiter zum Heideimker / Korbimkerei Heinrich Inselmann. Das Gros der Imker nutzt heute Magazinbeuten und kennt die Korbimkerei nur vom Hören/Sagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen sich auf den Besuch freuen, um die „Ursprungsimkerei“ von Heinrich Inselmann aus 1. Hand kennenzulernen. Danach bleibt Zeit für Gesprächsvertiefungen bei Kaffee und Kuchen.

Interesse geweckt? Dann meldet Euch bitte bis zum 3.7.24 an unter info@bienenfreunde-verden.de oder tel. unter 0152 2194 0831

17.06.2024
Statement Landvolk zur Bundesratsentscheidung Glyphosat

Änderung Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV)

Enttäuscht zeigt sich das Landvolk zur Entscheidung des Bundesrates zur Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PfSchAnwV), in der das pauschale Anwendungsverbot von Glyphosat in sogenannten Wasserschutzgebieten weiterhin zur Anwendung kommen wird.

„Damit wird unseren Landwirten ein weiteres Bein im Wettbewerb auf dem europäischen Markt gestellt. Mit diesem Anwendungsverbot gerät unsere Landwirtschaft noch weiter ins Abseits. Damit ist weder dem Verbraucher noch der Natur geholfen. Im Gegenteil: Die Ernährungssicherheit mit guten Lebensmitteln aus der Heimat wird gefährdet. Auch Umwelt und Klima werden durch den vermehrten Einsatz anderer Pflanzenschutzmittel sowie durch schlechtere Alternativen, wie das häufigere Pflügen, mehr belastet“, stößt diese Entscheidung auf absolutes Unverständnis bei Landvolk-Präsident Holger Hennies.

Es zeige einmal mehr, dass Sachargumente und selbst unabhängige Studien nicht mehr zählen. Selbst die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) habe Ende 2023 Glyphosat als sicher für Mensch und Umwelt eingestuft, und die Kommission habe daraufhin den Wirkstoff für weitere zehn Jahre zur Anwendung in der EU freigegeben.

„Unsere Landwirte gehen sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel um. So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet bei entsprechender Indikation die Devise. Mit Glyphosat hingegen hätte auf tiefe Bodenbearbeitung verzichtet und somit auch das Risiko von Nitrateinträgen in das Grundwasser verringert werden können“, bewertet Hennies diese Fehlentscheidung, die der deutschen Landwirtschaft und der Umwelt schaden wird.

14.06.2024
FINKA: Maisanbau mit Striegel & Hacke

Viertes Projektjahr bietet Kennzahlen & Erfahrungsaustausch

Auf dem FINKA-Acker in Odeweg trafen sich vergangene Woche Interessierte zum Projektaustausch: Das Projekt FINKA (Förderung von Insekten im Ackerbau) verfolgt das Ziel wissenschaftlich zu untersuchen welchen Effekt der Verzicht von Insektiziden und Herbiziden auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt hat und wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise ökonomisch auf die Betriebe auswirkt. Hierzu arbeiten 30 Betriebspaare, bestehend aus einem konventionell wirtschaftenden und einem ökologisch wirtschaftenden Part, bis zum Projektende 2025 eng zusammen.

Erfolgreiche Ernte hängt von vielen Faktoren ab:
Auf seiner gut vier Hektar großen FINKA-Versuchsfläche hat Gert Bunke in diesem Jahr Mais angebaut. „Am sechsten Mai haben wir die Fläche gepflügt und den Mais gelegt. Kurz darauf wurde einmal blind gestriegelt und im weiteren Verlauf noch zweimal gestriegelt, nachdem der Mais bereits aus der Erde kam. Anfang Juni haben wir den Schlag dann das erste Mal gehackt“, berichtet Bunke. Unterstützt wurde er dabei von seinem ökologisch wirtschaftenden Projektpartner Jan-Harmen Hesse. Zusätzlich berät Beke Gredner von der Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt (IGLU) die Landwirte. „Beim Maisanbau im Öko-Landbau spielt eine vernünftige Saatablage eine enorm wichtige Rolle. Richtung sechs Zentimeter wäre auf dieser Fläche zu empfehlen, denn der Mais darf auf der einen Seite nicht zu flach gelegt werden, um Vogelfraß zu vermeiden und um eine gute Voraussetzung für das Blindstriegeln zu schaffen, auf der anderen Seite darf er auch nicht zu tief gelegt werden, denn wir brauchen eine schnelle Entwicklung im Mais“, erklärt Gredner den Balanceakt. Auch beim Striegeln gäbe es Einiges zu beachten erläutert Hesse: „Für ein gutes Ergebnis muss man verschiedene Faktoren wie die Bodenverhältnisse, die Witterung und natürlich das Wachstumsstadium der Pflanze beachten“

Eine interessante Alternative zur Unkrautregulierung zeigt Andreas Jessen vom Bioverband Naturland auf: „Im ökologischen Feldgemüseanbau gehört das Abflammen von Unkräutern mittlerweile zu den Standardmaßnahmen. Auch im Mais ist der Einsatz von Abflammtechnik möglich, vor allem aus Dänemark liegen hierzu Erfahrungen vor. Der große Nachteil an dieser Methode ist leider der verhältnismäßig große Kostenaufwand.“

Betriebswirtschaftliche Auswertungen zeigen Unterschiede zwischen den Projektjahren auf:
Auf das Thema Kosten geht auch FINKA-Projektmitarbeiter Leen Vellenga vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN) bezugnehmend auf die Auswertung der betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zum Silomais des Jahres 2022 und 2023 näher ein: „Das Einsparpotential an Pflanzenschutzmitteln pro Fläche ist im Silomais geringer als in anderen Kulturen. Auf den konventionell bewirtschafteten Vergleichsflächen wurde in den Anbaujahren 2022/2023 in der Regel eine Herbizidmaßnahme im Frühjahr durchgeführt, wodurch im Durchschnitt Kosten für die Beikrautregulierung von 69€/ha entstanden. Für die mechanische Beikrautregulierung im Mais waren demgegenüber in der Regel mehrere Striegel- und Hackmaßnahmen notwendig, ein zeitlicher Mehraufwand, der für landwirtschaftliche Betriebe auch arbeitswirtschaftlich nicht unterschätzt werden darf. Folglich ergeben sich größere Unterschiede in den Kosten der Beikrautregulierung. Auf der herbizid- und insektizidfreien Fläche lagen diese im Durchschnitt bei rund 109 €/ha. Insgesamt streuen die Ergebnisse je nach Standort und Bewirtschaftungsstrategie der Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sehr stark“

Auch die Datengrundlage zu den Erträgen im Silomais aus den Jahren 2022 und 2023 wurden ausgewertet und ergaben das sich die Silomaiserträge im Anbaujahr 2022 in den beiden Varianten „konventionell“ und „herbizid- und insektizidfrei“ durchschnittlich um 49 dt/ha (375 dt/ha konventionell, 326 dt/ha herbizid- und insektizidfrei) unterschieden. Auf den Ökoflächen wurden im Schnitt 307 dt/ha geerntet. Insgesamt schwankten die Maiserträge der unterschiedlichen Regionen Niedersachsens erwartungsgemäß recht stark. Im Anbaujahr 2023 konnten auf den herbizidfreien Silomais-Flächen durchschnittlich Erträge von 473 dt/ha erzielt werden, 26 dt/ha weniger, als auf der konventionellen Vergleichsfläche. Damit unterscheiden sich die Erträge im Jahr 2023 deutlich weniger als im Vorjahr, einem von Sommertrockenheit geprägten Jahr mit regional stark schwankenden Erträgen. Die Öko-Silomaiserträge lagen mit durchschnittlich 398 dt/ha in 2023 deutlich über dem Vorjahresniveau.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Projektauswirkungen auf die Flora:
Wie sich die veränderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen auswirkt, erforscht im Rahmen des Projektes die Georg-August-Universität Göttingen. Sechs der konventionell wirtschaftenden FINKA-Betriebe hatten im Anbaujahr 2023 Mais auf den FINKA-Flächen angebaut. Vellenga erklärt: „Um positive Effekte für Insekten erzielen zu können sind vor allem die potenziell blühenden Individuen pro m² von Bedeutung. Mit 8 potenziell blühende Individuen konventionell, 27 herbizidfrei und 28 ökologisch wird hier im Mais wird schon ein großer Unterschied zur konventionellen Fläche deutlich, der beispielsweise im Winterweizen noch höher ausfällt“

Fazit: Daten bieten Grundlage um nach Projektabschluss auf Politik zuzugehen
Forschungen zur Projektauswirkung auf die Insektenvielfalt werden vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels durchgeführt. Allerdings läuft die Auswertung der Daten aktuell noch. „Die ersten Ergebnisse zu der Fauna streuen bei allen Bewirtschaftungsweise stark. In der Tendenz weist die Ökofläche mehr Biomasse der am Boden lebenden gefangenen Insekten auf als die FINKA-Versuchsfläche und die konventionelle Fläche, die sich bei den derzeitigen Untersuchungsergebnissen ähneln. Da die Untersuchungen allerdings noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich hierzu noch keine valide Aussage treffen“, gibt Vellenga Auskunft zum derzeitigen Stand der Untersuchungen. Man hoffe auf aussagekräftige Daten im Winter.

Auch wenn noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet sind, sind sich die Projektpartnerinnen und Projektpartner sowie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Feldtages einig darin, dass diese Daten eine wichtige Grundlage darstellen werden, um nach dem Projektabschluss mit der Politik in den Austausch darüber zugehen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssten, um einen Verzicht auf Insektiziden und Herbiziden unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten realistisch zu gestalten. „Durch die lange Projektdauer kann eine super Datengrundlage hierfür geschaffen werden“, lobt Jessen das FINKA-Projekt.

10.06.2024
Tag des offenen Hofes 2024

Höfe der Region locken mit authentischen Einblicken in den Stall und auf den Acker

Gleich mehrere landwirtschaftliche Betriebe öffneten am Sonntag im Verbandsgebiet zum Tag des offenen Hofes ihre Hoftore und hießen insgesamt über 5.000 Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen. Dabei boten die Landwirtsfamilien ein vielfältiges Angebot authentischer Einblicke:

Während der zentral gelegene Buschhof Schröder am südlichen Ende Rotenburgs sowie der Milchviehbetrieb der Familie Wortmann in Beppen-Thedinghausen den Schwerpunkt auf die Tierhaltung legte, stand auf dem Biohof Bremer und dem Bioland-Hof Wilkens, die ihren Tag des offenen Hofes gemeinsam veranstalteten, vor allem ihr abwechslungsreicher Ackerbau in Riepholm – Visselhövede sowie die zugehörige Verarbeitungskette im Fokus:

Buschhof Schröder: Das Vertrauen in unsere Branche stärken

Für Christoph und Ann-Cathrin Schröder war es bereits der zweite Tag des offenen Hofes, eine Veranstaltung, die alle zwei Jahre niedersachsenweit stattfindet. Noch aus dem Jahr 2022 weiß das Ehepaar daher auch um den großen organisatorischen Aufwand, der mit diesem Event einhergeht, doch die positiven Reaktionen der Besucherinnen und Besucher haben Schröders überzeugt gern erneut die Hoftore für zahlreiche Interessierte zu öffnen. „Natürlich verkaufen wir am Tag des offenen Hofes auch Produkte aus unserer Direktvermarktung, große Gewinne erzielen wir damit aber nicht. Uns geht es beim Tag des offenen Hofes auch nicht um einen wirtschaftlichen Profit, sondern darum unseren Kunden und allen anderen Interessierten ganz transparent zu zeigen, wie unsere Tiere gehalten werden und wie unser Betrieb funktioniert“, erklärte Ann-Cathrin Schröder. Gemeinsam mit ihrem Mann Christoph betreibt sie eine Pferdepension, eine Anguszucht in Form der Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sein dürfen, sowie eine Bullenmast in großzügigen halboffenen Tretmistställen mit Stroh und eine erfolgreiche Direktvermarktung. „Wenn die Leute am Ende des Tages von unserer Haltungsform genauso überzeugt sind wie wir und diese Regionalität, die wir bieten, zu schätzen wissen und daher auf unsere Produkte zurückgreifen, freuen wir uns natürlich umso mehr“, sagte Christoph Schröder. Doch Schröders geht es bei dem Event nicht nur um das Image ihres eigenen Hofes, sondern vor allem darum ein generelles Verständnis für die Landwirtschaft in der Gesellschaft zu schaffen. „Die Entfremdung der Bevölkerung von der Landwirtschaft durch den Strukturwandel ist deutlich spürbar und der Agrarsektor steht häufig gesellschaftlich und politisch in der Kritik. Wir möchten das Vertrauen in unsere Branche in der Bevölkerung wieder stärken und sind überzeugt, dass der beste Weg darin besteht die Menschen auf die Höfe einzuladen, damit diese einen ehrlichen und authentischen Einblick erhalten können.“, so Christoph Schröder. Auch der Rotenburger Landrat Marco Prietz ließ es sich nicht nehmen am Sonntag persönlich auf dem Buschhof vorbeizuschauen und lobte das Engagement der Familie: „Ich finde es klasse, was ihr hier auf die Beine gestellt habt! Da der Bezug zur Landwirtschaft heute in vielen Familien leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist, ist es enorm wichtig geworden mit Aktionen wie diesen, auch gerade für Kinder, Landwirtschaft für alle erlebbar zu machen.“ Beim gemeinsamen Hofrundgang zeigten sich der Landrat und Marje Grafe, als ehrenamtliche Vertretung des Rotenburger Bürgermeisters, offen für die Sorgen der Gastgeber und des Kreislandvolk-Vorsitzenden Christian Intemann. Themen wie der Wegebau, die Wolfsproblematik und die fehlende Entbürokratisierung wurden angesprochen.

Biohof Bremer und Bioland-Hof Wilkens: Den Blick auf regionale Wertschöpfung gerichtet

Christina und Olaf Wilkens sowie Nadia Bremer und ihr Geschäftspartner Claas Grünhagen bieten mit Lein, Quinoa, Linsen und Buchweizen eine bunte Fruchtfolge, welche die Besucherinnen und Besucher beim Gang entlang des Riepholmer Modell-Ackers auf eigene Faust erkunden konnten. Auskunft zu den vielfältigen Acker- und Sonderkulturen boten dabei auch die anschaulichen Informationstafeln seitlich des Lehrpfades. Doch das Programm versprach weitaus mehr, denn es sollte ein ganzheitlicher Einblick in die regionale Lebensmittelerzeugung geboten werden: „Uns ist es heute besonders wichtig, die gesamte Wertschöpfungskette aufzuzeigen und das Bewusstsein und die Wertschätzung für die Regionalität zu steigern“, machte Bremer ihr Anliegen deutlich.

Mit spannenden Fachvorträgen zu Themen wie Photovoltaik, Wertschöpfungsketten sowie Bodenfruchtbarkeit und Fruchtfolge, konnten besonders die Erwachsenen ihr Wissen weiter vertiefen. Für ein umfassendes Verständnis der Nahrungsmittelproduktion gab es zudem auch weitere Einblicke in den Arbeitsalltag der Landwirtinnen und Landwirte, z.B. in Form einer Maschinenausstellung mit Mähdrescher, Striegel und Drillmaschine. Die Kinder konnten währenddessen auf dem Schulbauernhof „ackern und rackern“ im Rahmen von großartigen Mitmachaktionen ihr Interesse für die Landwirtschaft mit allen Sinnen entdecken. Auch den Kleinen wollte man dabei auf spielerische Weise die Wertschöpfungsketten aufzeigen. So konnten die Kinder nicht nur direkt neben dem Waffelstand selber Mehl mahlen, sondern bei der Hühnerstallführung auch sehen, wo die Eier herkommen, welche gemeinsam mit dem Mehl aus eigener regionaler Produktion zu leckeren Waffeln verarbeitet wurden.

Auch die weiteren kulinarischen Köstlichkeiten versprühten unverkennbar Regionalität: So gab es Eis aus dem Öl der eigenen Sonnenblumen- und Leinernte, Brot aus den Emmer- und Roggenkörnern von den umliegenden Feldern und Eintopf aus der eigenen Erbsenernte dazu Bratwürste von den Rindern aus eigener Haltung. Für Begeisterung sorgte auch der Stand der kleinen Manufaktur Umami Ferment, die aus den Riepholmer Erbsen und Roggen eine Sojasoßenähnliche Alternative herstellt.

„Wir sind überwältigt von den tollen Gesprächen, die wir heute führen konnten. Mich freut es wirklich sehr wie viele interessierte Menschen heute nicht nur zum Kaffee trinken vorbeigekommen sind, sondern vor allem, um wirklich etwas über unsere Betriebe und Bewirtschaftungsweisen zu erfahren“, berichtete Olaf Wilkens erfreut und schon etwas heiser. Mit seiner Frau betreibt er auf dem Bioland-Hof neben dem Ackerbau auch noch eine Selbstpflück-Heidelbeerplantage, eine Hühner- und Rinderhaltung, sowie Agri-PV und eine Ferienwohnung. Auch Nadia Bremer zieht ein positives Fazit: „Viele Leute aus der direkten Nachbarschaft, aber auch viele aus Bremen und umzu, haben sich heute dem Thema der regionalen Wertschöpfung geöffnet und mein Eindruck ist, dass es dabei viele Aha-Moment gab“ Neben ihrem großen Herzensprojekt, der Direktvermarktung, führt sie mit ihrem Biohof abgesehen von dem vielseitigen Ackerbau noch eine kleine aber feine Rinderherde, mit 10 bis 15 Tieren, die auf 10 ha Grünland weiden. Darüber hinaus gibt Nadia Bremer Führungen und Workshops zum Thema Biolandwirtschaft und möchte diesen Bereich künftig auch noch weiter ausbauen.

Milchviehbetrieb der Familie Wortmann: Melkrobotoren, Mitmachaktionen und Musik

Auf dem Gelände „Zum Heesen 1“ kamen in Beppen-Thedinghausen die Besucherinnen und Besucher alle auf ihre Kosten. Neben einem Einblick in den modernen Stall mit insgesamt 360 Milchkühen und sechs Melkrobotoren gab es auf der daneben liegenden Wiese nicht nur eine Vielzahl an landwirtschaftlichen Maschinen, sondern auch eine große Anzahl an Ausstellern zu sehen sowie Musik von den Jagdhornbläsern “Allerort”. Am Stand der Feuerwehr übten Groß und Klein mit einem Schlauch Zielschießen, drehten am Glücksrad und warfen mit Pümpeln auf eine riesige Zielscheibe. Zu gewinnen gab es tolle Preise. Direkt daneben spielten Kinder entweder mit ferngesteuerten Treckern, im Sand oder auf einer Hüpfburg. Zudem gab es zahlreiche Infostände wie beispielsweise von der hiesigen Rehkitzrettung, der landwirtschaftlichen Bildungsarbeit vom gemeinnützigen Verein NEUA e. V. sowie den Dorfhelferinnen. Für das leibliche Wohl in Form von Kaffee und Kuchen sorgten die LandFrauen und zahlreiche weitere Stände – darunter Burger aus Intschede, Käse, Erdbeeren, Bio-Eis, Bratwurst und Pommes. Johanna Wortmann, die den Betrieb gemeinsam mit ihrem Freund Michael und ihrer Schwester Alena bewirtschaftet zeigte sich zufrieden mit dem Tag und bedankte sich bei allen helfenden Händen.

Das Landvolk bedankt sich

Als großen Erfolg verbucht auch der Rotenburger Kreislandwirt Christian Intemann den Tag des offenen Hofes 2024: „Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei den Höfen, die heute mit viel Schweiß und Herzblut einen großen Beitrag in Punkto Öffentlichkeitsarbeit für unsere gesamte Branche geleistet haben. Ebenso möchte ich mich bei den zahlreichen Besuchern bedanken, die uns und unserer Arbeit mit viel Interesse und Offenheit begegnet sind.“

06.06.2024
Wir brauchen wirksame Mittel für gesunde Pflanzen

Landvolk: Pauschales Glyphosat-Verbot ist unbegründet und umweltschädlich

Wenn am 14. Juni über die Änderung der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (PflSchAnwV) im Bundesrat entschieden wird, sollte das pauschale Anwendungsverbot von Glyphosat in sogenannten Wasserschutzgebieten gestrichen sein. Das fordert das Landvolk Niedersachsen. „Gerade im Hinblick auf Dürre, Unwetter, Kriege und wirtschaftlicher Abhängigkeiten ist die Ernährungssicherheit wichtig, wofür unsere Landwirte gesunde Pflanzen auf dem Acker brauchen. Um diese vor Krankheiten und Schädlingsbefall zu schützen, sind Pflanzenschutzmittel nötig. Dazu gehört auch der Wirkstoff Glyphosat. Studien zeigen, dass bei sachgemäßer Anwendung keine Gefahr von Glyphosat ausgeht“, sieht Thorsten Riggert, Vorsitzender des Ausschusses Pflanze beim Landvolk Niedersachsen, nun die Politikerinnen und Politiker in der Pflicht, den Sachargumenten bei der Abstimmung zu folgen und keine nationalen Alleingänge beim Wirkstoff Glyphosat zu unternehmen. „Nationale Anwendungsbeschränkungen würden erneut enorme Wettbewerbsnachteile für deutsche Betriebe mit sich bringen“, ist sich Riggert sicher und fordert für die Landwirtinnen und Landwirte die uneingeschränkte Zulassung des Wirkstoffs in Deutschland.

„Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Ende 2023 Glyphosat als sicher für Mensch und Umwelt eingestuft. Anschließend hat die Kommission den Wirkstoff für weitere zehn Jahre zur Anwendung in der EU freigegeben, sodass das generelle Anwendungsverbot in Deutschland europarechtswidrig geworden ist“, erklärt der Vorsitzende den Sachverhalt. In einer Eilverordnung hob die Bundesregierung das Totalverbot in Deutschland vom 1. Januar 2024 bis zum 30. Juni 2024 auf. Nun liegt der neue Entwurf der PflSchAnwV dem Bundesrat vor und muss bis zum 30. Juni bestätigt werden, damit die neue Verordnung ab 1. Juli 2024 gelten kann. „Unsere Landwirte gehen sehr verantwortungsvoll mit Pflanzenschutzmittel um. So viel wie nötig, so wenig wie möglich lautet bei entsprechender Indikation die Devise“, erklärt Riggert und verweist auf die vielen invasiven Arten, für die es keine natürlichen Möglichkeiten gebe, diese in Schach zu halten.

Auch im Sinne der Nachhaltigkeit und der CO2-Klimabilanz sei der Einsatz des Wirkstoffes positiv zu sehen. Bäuerinnen und Bauern, die in Wasserschutzgebieten wirtschaften, müssten andernfalls vermehrt auf schlechtere Maßnahmen zurückgreifen, wie zum Beispiel das tiefe Pflügen. „Gerade das haben unsere Landwirte zum Schutz des Klimas und der Umwelt in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren, um der Erosion entgegenzuwirken und CO2-Emissionen zu verringern. Ohne Glyphosateinsatz müssten zudem weitere Pflanzenschutzmittel zur Kompensation zum Einsatz kommen, die sich negativ auf die Umwelt und das Klima auswirken würden“, schildert Riggert die Folgen des Verzichts, wo hingegen mit Glyphosat auf tiefe Bodenbearbeitung verzichtet und somit auch der Nährstoffeintrag in das Grundwasser verhindert werden könne.

Presse-Hintergrund:
In der alten PflSchAnwV war geregelt, dass ab 1. Januar 2024 ein generelles Anwendungsverbot von Pflanzenschutzmitteln (PSM) mit dem Wirkstoff Glyphosat herrschen sollte. Ende 2023 hat die EU per Verordnung den Wirkstoff für weitere zehn Jahre bis zum 15.12.2033 zugelassen. Entscheidend war dafür ein Bericht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) zur Risikobewertung des Wirkstoffs Glyphosat, in dem festgestellt wurde, dass aus wissenschaftlicher Sicht bei fachgerechter Anwendung von diesem keine „inakzeptablen Risiken“ ausgehen.

04.06.2024
Aufruf zur Europawahl

Jede Stimme zählt

Liebe Mitglieder,

am 9. Juni 2024 steht die Europawahl an – ein entscheidender Tag für die Gestaltung der Zukunft der Landwirtschaft. Auch wenn die EU weit weg erscheint, so haben die demokratisch gewählten Vertreterinnen und Vertreter mit ihren Entscheidungsmöglichkeiten einen enormen Einfluss auf das Leben im ländlichen Raum. Denn die Entscheidungen, die auf EU-Ebene getroffen werden, haben direkte Auswirkungen auf unsere Betriebe und damit auf unsere zukünftigen Lebens- und Wirtschaftsgrundlagen.

Als Mitglied des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden bist du/sind Sie die Stimme des ländlichen Raums und die Teilnahme an dieser Wahl ist damit entscheidend für den weiteren Weg der landwirtschaftlichen Branche. Wir möchten daher alle Mitglieder dazu ermutigen, aktiv am demokratischen Prozess teilzunehmen und wählen zu gehen. Denn wir benötigen in der kommenden Wahlperiode Menschen in Brüssel, die sich für eine starke und zukunftsorientierte Landwirtschaft in einem gemeinschaftlichen Europa einsetzen.

Jede Stimme zählt!

Mit freundlichen Grüßen Euer Landvolk-Team

Aktuelles aus dem Landesverband

21.03.2025
Eierverbrauch 2024: Anstieg trotz Engpässen
Geflügel

(BLE) Im Jahr 2024 stieg der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern auf 249 Stück, was einen Anstieg von 10 Eiern im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auch die heimische Produktion wuchs auf 15,2 Mrd. Eier, was einem Plus von 3 % entspricht. Trotz einer Eierknappheit in den USA und der Situation in Großbritannien wird die Versorgung zu Ostern als sicher eingeschätzt, auch wenn etwa ein Viertel des Bedarfs in Deutschland importiert werden muss. Der Verbrauch stieg im Vergleich zu 2023 von 239 auf 249 Eier pro Person, was einen Anstieg von mehr als 4 % ausmacht. Der Bestand an Legehennen wuchs auf 51,4 Mio., und auch die Legeleistung stieg von 291 auf 295 Eier pro Henne. Insgesamt wurden 15,2 Mrd. Konsumeier erzeugt, wodurch der Inlandsbedarf zu 72,2 % aus heimischer Produktion gedeckt wurde.

Die Importe von Schaleneiern stiegen 2024 um rund 400 Mio. Stück, und auch die Importe von Eiprodukten nahmen um 7 % zu. Die meisten importierten Eier stammten aus den Niederlanden (76 %), gefolgt von Polen und Belgien. Trotz des hohen Inlandsbedarfs nahmen auch die Ausfuhren von Eiprodukten zu, wobei die Hauptabnehmerländer Polen, Österreich, die Schweiz, Dänemark und die Niederlande waren.

Zum Osterfest erwartet man eine erhöhte Nachfrage, die zu Engpässen bei günstigeren Eiern führen könnte. Jedoch wird die Versorgung schnell wieder normalisiert. Von der Eierknappheit in den USA und Großbritannien gibt es derzeit keine spürbaren Auswirkungen auf dem deutschen Markt, da der Handel mit diesen Ländern nur in geringem Umfang stattfindet. Die Versorgungsbilanz basiert nun auf den Zensuszahlen 2022, was den Vergleich mit früheren Jahren erschwert. Weitere Informationen sind auf https://www.ble.de/DE/BZL/Daten-Berichte/Eier/eier_node.html verfügbar.

21.03.2025
Vogelgrippe weiter problematisch
Geflügel

(AgE) Die Vogelgrippe breitet sich in unserem Nachbarland Polen weiter aus. Laut der Obersten Veterinärbehörde gab es in diesem Jahr 47 Ausbrüche der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in kommerziellen Geflügelhaltungen. Im März allein wurden 13 neue Fälle gemeldet, darunter zwei in Hobbyhaltungen. Insgesamt mussten rund 3,2 Mio. Tiere getötet werden.

In Deutschland gab es im Vergleich seit Jahresbeginn insgesamt 14 Ausbrüche mit rund 133.000 gekeulten Tieren. Die aktuellen Ausbrüche im März beschränken sich auf drei Fälle in Sachsen, Bayern und zuletzt am 14. März in einer privaten Hühnerhaltung in Dahme-Spreewald, Brandenburg. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) warnt vor der „beispiellosen“ Ausbreitung und fordert verstärkte Maßnahmen wie bessere Überwachung, mehr Laborkapazitäten und den möglichen Einsatz von Impfungen. Frankreich hingegen kürzt die staatlichen Zuschüsse für Impfungen weiter. Unterdessen haben die USA wegen Eierknappheit durch die Geflügelpest bei mehreren EU-Staaten, darunter Dänemark, Finnland, Schweden, die Niederlande und Deutschland, nach Lieferungen angefragt.

21.03.2025
Globale Strategie zur Bekämpfung der HPAI
Geflügel

Die WOAH und die FAO haben eine umfassende Globale Strategie zur Verhütung und Bekämpfung der hochpathogenen Geflügelpest 2024–2033 veröffentlicht. Die Strategie setzt auf einen One-Health-Ansatz und zielt darauf ab, Ausbrüche effektiv zu verhindern, die biologische Vielfalt zu schützen, Lebensgrundlagen zu sichern und Gesundheitsrisiken zu minimieren. Das Dokument finden Sie unter: https://www.woah.org/app/uploads/2025/02/web-gf-tads-hpai-strategy-woah.pdf

21.03.2025
Getreidemarkt international: Weiter starke Konkurrenz beim Export
Pflanzen

In Paris und Chicago können die Weizenkurse über Vorwoche schließen. Der Wettbewerb bleibt trotz rückläufiger Weizenausfuhren Russlands groß.

(AMI) Die Weizennotierungen in Paris können auf Wochensicht fester schließen. Am 20.03.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei 226,75 EUR/t, damit immerhin 0,75 EUR/t über Vorwochenlinie. Kontrakte der Ernte 25 können um 1,50 EUR/t zulegen.

Meldungen aus der Türkei stützten jüngst die Pariser Notierungen. Demnach lockerte der Staat am Bosporus ihre Einfuhrbeschränkungen und erhöht damit die Nachfrageaussichten des Landes. Die Türkei importiert überwiegend Weizen aus Russland und anderen Ländern der Schwarzmeerregion. Nun könnten aber auch wieder westeuropäische Länder wie Frankreich oder Deutschland in den Fokus rücken. Das könnte den schleppenden EU-Exporten zugutekommen, denn die Nachfrage nach EU-Weizen ist bislang spärlich. Nach Angaben der Europäischen Kommission exportierte die Gemeinschaft in der Saison 2024/25 bis zum 14.03.2025 nämlich lediglich 14,32 Mio. t Weichweizen, zum Vorjahreszeitpunkt waren es bereits 22,92 Mio. t. Insgesamt wird die Nachfrage lebhafter aktiver. Marktteilnehmer vermuten, dass der Iran zum Ende der Vorwoche rund 500.000 t Weizen gekauft hat, zuvor war man von etwa 120.000 t ausgegangen. Der Kauf soll aber überwiegend mit Weizen russischer Herkunft gedeckt worden sein. Auch Algerien und Tunesien sind am Markt zurück und kauften größere Mengen Weizen.

Unterdessen viel ein Gespräch zwischen den USA und Russland am Anfang der aktuellen Handelswoche positiv aus. Die Hoffnung auf ein baldiges Kriegsende in der Ukraine wächst. Mit dem Ende des Kriegsgeschehens dürften die Getreide- und Ölsaatenexporte aus der Schwarzmeerregion aber wieder günstiger, schneller und ohne Risiko vonstattengehen. Das erhöht den scharfen Konkurrenzdruck am Exportmarkt zusätzlich und begrenzt den Kursspielraum nach oben. Ebenso wie der zuletzt feste Eurokurs, der EU-Getreide für Abnehmer aus anderen Währungsländern und große Importeure wie Nigeria, Marokko oder Algerien, die bislang die drei größten Abnehmer von EU-Weizen sind, teurer macht.

Unterdessen dürfte die Konkurrenz aus Russland allmählich nachlassen. Marktteilnehmer erwarten, dass die russischen Weizenexporte im März auf 1,5 Mio. t zurückgehen, verglichen mit 1,9 Mio. t im Februar und 2,2 Mio. t im Januar. Die Regierung möchte die Ausfuhren des Landes senken, um die heimischen Preise niedrig zu halten. Die Konkurrenz am globalen Exportmarkt bleibt mit global bedeutsamen Exporteuren wie der Ukraine, Argentinien, Australien oder der USA dennoch groß.

21.03.2025
Brotweizenpreis ex Ernte in Deutschland auf 7-Wochen-Tief
Pflanzen

Das Plus an den Terminmärkten stützt nicht alle heimischen Kassapreise, was die Erzeuger, aufgrund der schwächeren Gebote für Partien der Ernte 25, nicht vom Schlepper an den Verhandlungstisch holen kann.


(AMI) Mit einem zwischenzeitlichen Plus von 4 EUR/t auf den Fronttermin und über 5 EUR/t für die Ernte 25 hat Paris das Kurstal durchschritten und legt im Vergleich zum 8-Monatstief am 11.03.25 mit 221,25 EUR/t auf 227,25 um 6 EUR/t zu. Damit verändert sich die Stimmung am Markt merklich. Marktteilnehmer kommen wieder an den Markt und versuchen ihre Bücher zu füllen, aber oftmals scheitern die Abschlüsse es an den unterschiedlichen Preisvorstellungen. Insbesondere die Erzeugerpreise haben bis zum 18.03.25 nur unmerklich zugelegt und bleiben damit deutlich unter den jüngsten Hochpreisniveaus von Mitte Februar 25. Und – die Vorkontraktpreise geben weiterhin nach, obwohl Paris auf den Terminen fester notiert. Das bremst die Abschlussbereitschaft merklich. Und so kümmern sich die Landwirte lieber um ihre Feldbestände und die Aussaat, die bei herrlichem Wetter rasch vorankommt. Jetzt täte auch mal wieder etwas Regen gut.

Während die Gebote für alterntigen Brotweizen zur Lieferung bis Juni 25 im Vorwochenvergleich um 1,30 auf 200,60 (186-217) EUR/t frei Erfasserlager steigen, geben die Vorkontraktpreise um 1,60 auf 199 EUR/t nach. Damit rutscht Brotweizen ex Ernte erstmals seit dem 07.01.2025 wieder unter die Marke von 200 EUR/t, die prompte Ware gerade wieder hinter sich lassen konnte. Und die Bewertung der beiden Ernten wechseln wieder die Spitzenposition. Qualitätsweizen ex Ernte hat gegenüber Vorwoche fast 2 auf 217,50 EUR/t verloren und liegt damit nur noch wenig über den 216,30 (205-235) EUR/t für prompte Ware, die 0,30 EUR/t teurer wurde. Dennoch wird sehr wenig verkauft, was sich auch in den Prämien der Käufer widerspiegelt. Denn Partien sind teils gesucht und werden aufgrund des knappen Angebotes, aber aufgrund der teils schwierigen Logistik mit Aufgeldern belohnt. Lagen die Brotroggenpreise spot und ex Ernte frei Erfasserlager in der Vorwoche noch auf einer Linie, hat sich in der aktuellen 12. KW der Abstand vergrößert – zu Lasten der Vorkontrakte. Die gaben nämlich um 4 auf 163,50 EUR/t nach, während vordere Partien um 1,20 auf 168,60 (154-190) EUR/t zulegten. Verfügbare Braugerste wird am 19.03.25 mit 211 (195-225) EUR/t und für Partien ex Ernte mit 211,50 EUR/t bewertet. Das ist für beide ein Minus von rund 1,75 EUR/t zur Vorwoche.

Die Großhandelspreise franko Verarbeiter entwickelten sich uneinheitlich und spiegeln damit neben der Terminkursentwicklung hautsächlich die Umsätze wider. Franko Hamburg legte prompter Brotweizen um 1 auf 230 EUR/t zu, vergleichbarer Qualitätsweizen verharrt unbewegt auf 250 EUR/t. Franko Niederrhein haben sich die Preise lebhafter bewegt und liegen mit 236 EUR/t am 19.03.25 immerhin 4 EUR/t über Vorwochenlinie, franko Westfalen mit 238 EUR/t sogar 5 EUR/t. Brotroggen franko Niederrhein legt um 2 auf 212 EUR/t zu. Braugerste zur Lieferung bis Juni 25 hat im Briefkurs einen Euro auf 250-256 EUR/t eingebüßt. Die Geldkurse bleiben stabil, auch für Lieferungen ab Oktober 25 bei 275 EUR/t, während die Verkaufsidee um einen auf 279 EUR/t angehoben wurde.

21.03.2025
Wenig Umsatz am Rapsmarkt
Pflanzen

Mit den deutlichen Preisrücknahmen am Rapsmarkt bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger gering. Das limitiert die Umsätze und das Neugeschäft geht gegen Null.

(AMI) Rückläufige Canola-Notierungen in Kanada stellten auch in der 12. KW die Weichen für schwache Rapsnotierungen. Dabei blieben auch weiterhin die geopolitischen Entwicklungen im Fokus. Hinzu kam der zuletzt wieder feste Eurokurs, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Nach sieben Tagen mit roten Zahlen und einem Verlust von knapp 38 EUR/t drehte der Fronttermin in Paris zuletzt jedoch wieder ins Plus. So schloss der Mai-25-Kontrakt am 20.03.2025 bei 492 EUR/t und damit rund 21 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche.

Auch auf Großhandelsstufe kann das Vorwochenniveau nicht gehalten werden. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. Franko Hamburg sind zur Lieferung ab April am 19.03.2025 rund 476 EUR/t möglich, ein Minus von 9 EUR/t. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche mit 479 ebenfalls 8 EUR/t verlieren. Partien der Ernte 2025 werden mit bis zu 471 EUR/t und damit 1 EUR/t teurer angeboten. Umsatz steht hier auch weiterhin nicht dahinter. So fußen die Mengenbewegungen einzig auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakte.

Das aktuelle niedrige Preisniveau kann keine Partien aus Erzeugerhand locken. Im Bundesdurchschnitt werden Partien der Ernte 2024 für rund 450,30 EUR/t offeriert, ein Minus zur Vorwoche von 17,90 EUR/t. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-475 EUR/t. Damit bleiben die Offerten dennoch über dem Vorjahresniveau von 403 EUR/t. Vorkontrakte der Ernte 2025 werden mit 429,70 (401-485) EUR/t rund 13,50 EUR/t günstiger bewertet.

Die Vermarktung der alten und neuen Ernte stagniert. Lediglich vereinzelt trennen sich Erzeuger von kleinen Partien – oft aus der Befürchtung heraus, dass sich die Preise weiter abwärts bewegen könnten. Ohnehin bestimmen auch weiterhin die Feldarbeiten den Alltag der Erzeuger. Regional ist bereits die zweite Stickstoffgabe erfolgt. Für Pflanzenschutzmittel ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht regional noch zu groß. Das dürfte sich mit den steigenden Temperaturen zum Wochenende jedoch ändern. Die Feldbestände präsentieren sich weiterhin in einem guten Zustand. Allerdings melden einige Regionen einen zunehmenden Wasserbedarf, insbesondere auf leichten Standorten. Eine kritische Versorgungslage wird derzeit jedoch noch nicht gesehen.

21.03.2025
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Obwohl sich die Erzeugerpreise im Zuge des Richtungswechsels an den Börsen in der laufenden Berichtswoche stabilisiert haben, hält sich die Abgabebereitschaft weiter in engen Grenzen. Es scheint, als würden die instabilen Bedingungen an den internationalen Märkten auch heimische Marktteilnehmer verunsichern. Hinzu kommt, dass das Preisniveau insgesamt weiter alles andere vermarktungsfreundlich sind. Mancherorts beginnen damit auch die Überlegungen zur Überlagerung von Restmengen. Aufseiten der Nachfrage steigt das Interesse unterdessen allerdings. Der Grund dafür ist, dass sich potenziell Möglichkeiten in Richtung Türkei auftun könnten, nachdem das Land seine Einfuhrbeschränkungen gelockert hat. Am Ölsaatenmarkt hat die Rapsnotierung in dieser Woche seine negative Entwicklung ins Plus gedreht und wieder deutlich zugelegt. Meldungen zufolge konnte sich dieser Trend jedoch noch nicht bis auf Erzeugerstufe durchsetzen. So wurde erneut von deutlich roten Zahlen bei den Erzeugerpreisen im Vorwochenniveau gemeldet. Damit bleibt der heimische Rapsmarkt weiter umsatzschwach. Am Markt für Speisekartoffeln hat sich unterdessen kaum etwas getan. Hin und wieder scheint es zu leicht erhöhtem Auslagerungsdruck und steigenden Absortierungsraten zu kommen. Diese haben jedoch kaum Einfluss auf die Martklage. So kann der Bedarf weiterhin gut durch das Angebot gedeckt werden, während der Absatz in ruhigen und stetigen Bahnen verläuft.

19.03.2025
USA steigert die Ausfuhren von Schweinefleisch
Schwein

(AMI) Bereits im Jahr 2023 exportierte die USA größere Mengen an Schweinefleisch. Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr mit einem Plus von 4 % fort. Neben der EU und Brasilien gehört die USA weltweit zu den Hauptexportländern für Schweinefleisch. Dabei wurde im Jahr 2024 der zuvor höchste Wert der Schweinefleischexporte vom Jahr 2020 noch übertroffen. Während der weltweite Außenhandel nach 2020 zurückging, steigerten die USA ihre Exporte dank wettbewerbsfähiger Preise. Zu den Hauptabnehmern für Schweinefleisch zählen nach Mexiko und China auch Japan. Mexiko baute seine Ausfuhren im Jahr 2024 um 5 % aus und hat einen Marktanteil von mehr als einem Drittel der gesamten Exporte. Trotz des Rückgangs der Exporte nach China konnten die USA ihre Präsenz in Südkorea und Australien deutlich ausbauen. Aus Sicht des DBV ist angesichts des andauernden Handelskriegs ungewiss, ob die USA ihre Exportstärke halten können oder durch Zollsatzänderungen Marktanteile verlieren.